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00:00:00: Ich bin auch aufgewachsen mit dem Gedanken, irgendwann sind wieder die Nazis da, die Nazis sind wieder laut in unserer Familie.
00:00:07: Irgendwann kommen die bestimmt wieder.
00:00:09: Ständig frage ich mich Dinge.
00:00:11: Tag ein, Tag aus.
00:00:12: Und will verstehen, wie dieses oder jenes funktioniert.
00:00:17: Egal ob in Politik, Gesellschaft, Kultur oder Naturwissenschaft.
00:00:21: Es gibt so viel, was mich interessiert, was neu ist, was ich lernen kann.
00:00:25: Deswegen teilen hier bei alles muss raus, Menschen ihre Perspektive, ihren Standpunkt, ihr Wissen, ihre Haltung.
00:00:33: Und in dieser Woche hat mich folgende Frage beschäftigt.
00:00:38: Was bedeuten die Aussagen von Friedrich Merz für Menschen mit Migrationshintergrund?
00:00:59: Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, ich nehme diese Anmoderation für den Podcast in einem ganz tollen Studio auf für eine Doku, die wir gerade vertonen, die im nächsten Jahr möglicherweise ausgestrahlt wird.
00:01:11: Aber das ist eigentlich nebensächlich.
00:01:13: Ich möchte jetzt eigentlich was anderes sagen.
00:01:15: Und zwar spreche ich heute mit Mariam FYI.
00:01:18: Mariam ist Ärztin und Musikerin, Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters.
00:01:23: Sie ist hier geboren, also hier in Deutschland und aufgewachsen.
00:01:26: Sie gehört zu einer Generation, die in Deutschland vollkommen zu Hause ist und trotzdem immer wieder markiert wird.
00:01:32: Durch Blicke, durch Fragen, durch Sprache.
00:01:35: Wir reden darüber, wie sich das anfühlt, wenn Empörung über Rassismus durch die Fiez rauscht, aber die Realität für Betroffene bleibt.
00:01:43: Was es mit einem macht, wenn ein Bundeskanzler Begriffe wählt, die spalten und wie Normalisierung funktioniert.
00:01:49: Debatten, die vor Jahren heikel waren, sind heute plötzlich salonfähig.
00:01:54: Mariam erzählt, warum sie sich oft sehr wohl in diesem Land fühlt und zugleich nie ganz unbelastet.
00:01:59: Über den Druck, perfekt zu sein, über das Framing von guten und schlechten Migrantinnen und darüber, was wirklich trägt.
00:02:06: Community, Safe Spaces, in dem man nicht erklärt werden muss.
00:02:11: Wir sprechen auch über Musik als Kit, Lieder, die nicht plakatpolitisch sind und trotzdem verbinden.
00:02:15: Mariam singt über Stärke, Schmerz und Schwesterlichkeit, über Hände, die sich finden, wenn es schwierig wird.
00:02:21: Und am Ende die Frage, wie organisieren wir Protest so, dass er nicht nur aufflammt, sondern wirklich etwas verändert.
00:02:29: Die Behörerinnen Liebe Hörer, ich hoffe, ihr seid nach diesem Gespräch mit Mariam genauso viel schlauer, wie ich es geworden bin.
00:02:38: Redaktionsschluss für die heutige Folge war Mittwoch, der neunundzwanzigste Oktober, zweitausendfünfundzwanzig um fünfzehnunddreißig.
00:02:47: Tatsächlich das erste, was ich mit ihr besprechen will, ist die Tatsache, dass jetzt zwei Wochen später, glaube ich, irgendwie alles schon wieder verzogen ist.
00:02:57: Und für dich ja eigentlich, dass die Realität bleibt.
00:03:01: Als Person mit Migrationshintergrund in Deutschland kann ja diese Empörung gar nicht weiterverziehen, weil du erlbst es ja jeden Tag immer wieder aufs Neue, Teil dieses Landes zu sein und Teil dieser Bekuckung nenn ich es mal zu sein.
00:03:14: Also erstmal habe ich noch gar nicht das Gefühl, dass es verzogen ist, zumindest in meinem Feed noch nicht.
00:03:18: Zum Glück, fingers crossed.
00:03:20: Andererseits, es war auch schon lange vor diesen zwei Wochen da.
00:03:23: Also als Person mit Migrationsgeschichte mit zwei Staatsbürgerschaften.
00:03:28: auch wenn ich hier aufgewachsen und geboren bin, es war schon seit Jahren da.
00:03:32: Also ich habe jetzt auch nochmal heute mehr Videos angeguckt, einfach weil ich aus Interesse nochmal ein bisschen auf Instagram Friedrich Merz eingegeben habe.
00:03:40: Vor ein paar Jahren habe ich so ein Ausschnitt gesehen von Lanz, wo Friedrich Merz sich mit einem Wissenschaftler darüber unterhalten hat und genau diese Sachen quasi angeteasert wurden, die jetzt gerade passieren, dass Menschen mit Migrationshintergrund.
00:03:52: Diese ganze Vornamen.
00:03:54: Was war das nochmal, dass die Leute aufgrund ihres Vornamen anders gestreamt werden sollen?
00:03:57: Genau,
00:03:57: also wenn du dich als Mohammed irgendwie bewirbst irgendwo
00:03:59: in der Wohnung, kriegst du die nicht
00:04:01: oder als Agnisha oder was auch immer.
00:04:03: Und
00:04:03: das war vor zwei Jahren.
00:04:05: Debatte.
00:04:05: Und jetzt, wenn ich daran denke, das ist alles total sachte diskutiert worden.
00:04:09: Und heute ist es eigentlich so ganz gängig und so laufig, dieses dumme Wort, so laufig.
00:04:14: Ich hasse es wirklich, richtig toll.
00:04:15: Aber das ist krass, weil genau das, was du gerade beschreibst, ist das, was eben zum Beispiel der Plan rechter und rechtskonservativer Kräfte ist, nämlich normalisieren.
00:04:21: Ja,
00:04:21: genau, genau, genau.
00:04:22: Aber ich meine nur, es ist lange nicht vorbei für Menschen mit meinem Background und auch vor allem dann für schwarze Menschen in diesem Land.
00:04:31: ist es nicht vorbei und es hat einfach auch schon ewig angefangen.
00:04:33: Also ich kann mich eigentlich nicht an Deutschen erinnern, indem ich das Gefühl hatte, wir haben nicht Rassismus präsent hier.
00:04:38: Also ich bin ja auch aufgewachsen mit dem Gedanken, hey, irgendwann sind wieder die Nazis da, die Nazis sind wieder laut in unserer Familie, was immer so.
00:04:46: Irgendwann kommen die bestimmt wieder.
00:04:47: Deswegen ist es wichtig, dass du Ärztin bist, gerade als Frau in so einem Land als Ausländerin mit dem Ausländischen Namen.
00:04:53: Du musst irgendwas Besonderes sein.
00:04:55: Und wohin gehen wir dann?
00:04:58: Das ist womit ich aufgewachsen.
00:04:59: Es war nie da und es ist natürlich immer lauter und lauter geworden.
00:05:02: Und immerhin ist es mittlerweile so, dass die Leute sich nicht mehr so sehr schämen, also als Hanau war.
00:05:06: Da habe ich mich total doof gefühlt als irgendwelchen Influencer.
00:05:09: Da hatte ich noch gar keine Musik draußen, da hatte ich gerade erst angefangen damit.
00:05:12: Aber da habe ich mich total doof gefühlt, dass ich irgendwelchen Influenzen geschrieben habe, hey, redet doch mal darüber, ich habe voll die Plattform.
00:05:17: Habe ich Karo Dauer oder so was geschrieben?
00:05:18: Die haben das gesehen, aber ignoriert.
00:05:20: Mittlerweile ist es ja zumindest gängiger, dass sich auch mal Menschen mit Plattformen darüber äußern.
00:05:23: Und an sich finde ich es teilweise auch so blöd, dass auch jeder sich dessen bewusst ist, dass wir so eine Stimme und eine Plattform haben.
00:05:30: Teilweise finde ich es ganz schön, auch zu sehen, dass es nicht mehr so ein Tabu und so ein Aktivismus-Sticker hat, wenn du dich zu gesellschaftlichen politischen Fragen äußerst.
00:05:39: Ja, das ist besonders bei der Debatte.
00:05:41: Das hatte ich in einer Folge vor dir, also die letzte Woche erschienen ist mit Daniel Kubiak.
00:05:45: Dieser Blick auf unsere Mitbürger ist ja so... Abhängig davon, woher du kommst und wie du auf diese Mitbürger blickst.
00:05:53: Also wenn Friedrich Merz, unser Bundeskanzler, eben von diesem Stadtbild redet und von diesen Leuten, dann ist das ja so abwertend diesen Menschen gegenüber, die ja Deutsche sind.
00:06:00: Aber
00:06:00: was meinst du jetzt mit unseren Mitbürger?
00:06:02: Naja, Menschen mit unseren Mitbürger.
00:06:03: Also so wie mich.
00:06:04: Ja
00:06:04: genau.
00:06:05: Wir sind ja, wir sind ja, wir unterscheiden uns ja nicht.
00:06:06: In keinster Weise.
00:06:07: Wir sind Teil dieser Nation.
00:06:08: Naja.
00:06:09: Warte, auf dem Papier.
00:06:10: Nicht in der Wirklichkeit.
00:06:12: Und dann haben wir diesen Bundeskanzler, der diesen Keil weiter reintreibt.
00:06:15: Und dieser Blick auf dich und mich ist ja... vom Bundeskanzler gesehen so abwertend und so spaltend.
00:06:21: Und dein Blick auf uns beide ist jetzt z.B.
00:06:23: ganz anderer wieder.
00:06:24: Es ist halt voll interessant, weil das wurde mir mit jedem Jahr als ich älter geworden bin, eigentlich erst bewusster, wie sehr wir uns dann doch wieder von unterscheiden anhand dessen, in was wir in einem Land leben.
00:06:34: Also früher in der Schule habe ich das gar nicht wahrgenommen, dass ich irgendwie mit Ismen konfrontiert wurde, dass Leute mich als Ausländerin bezeichnet haben und das vielleicht nicht korrekt war oder dass meine Grundschullehrerin ständig irgendwelche halbwegs rassistischen Jokes gemacht hat.
00:06:46: Sie hat es nicht böse gemeint.
00:06:49: Ich habe es aber nicht als sowas wahrgenommen und es ist so krass, weil es mir mit jedem Jahr eben bewusster wird, weil wir das mehr und mehr sehen.
00:06:56: Ich meine, wir werden natürlich auch aufgeklärter, aber es wird einfach auch immer lauter gesagt, du kannst dich dem nicht mehr entziehen.
00:07:01: Du kannst es nicht mehr so
00:07:03: wegsehen.
00:07:03: Aber wie wehrt man sich dann dagegen?
00:07:04: Also was ist der richtige Weg?
00:07:06: Als Grundstühlerin habe ich nicht viel gemacht.
00:07:10: Ich habe es gar nicht gecheckt so richtig.
00:07:12: Aber so ein bisschen habe ich mich dann auch gelernt, als aus den Rinds verstehen.
00:07:15: Aber das ist doch zum Beispiel auch so, also gut, das ist das Problem von Nationen grundsätzlich, dass wir uns entweder als Teil der Nation oder als Ausländer oder als Einreisender Expert, was ist, es gibt ja X-Variante.
00:07:23: Ich würde
00:07:24: mal sagen, ich bin beides.
00:07:25: Ja.
00:07:26: Find ich blöd, ich mag nicht halb halb sein, ich bin ja keine richtige Ausländerin, ich bin ja beides.
00:07:29: Aber irgendwie hat das Land trotzdem geschafft, dass man sich nicht hundert Prozent hiermit verwurzelt und hier einen Teil dessen fühlt.
00:07:36: Glaubst du, das liegt an Deutschland und an Deutschland, wie es mit seinen Migrantinnen und Migranten umgeht?
00:07:41: Ich glaube nicht nur der Umgang mit seinen Migrantinnen und Migranten, sondern wahrscheinlich auch mit...
00:07:46: Aber müsste eigentlich Deutschland mit dieser Geschichte eigentlich das Einwanderungsland Nummer eins sein?
00:07:52: Ich meine, Deutschland ist ja auch ein krass Einwanderungsland.
00:07:54: Aber
00:07:54: wenn du die Statistik merkst, das fühlt sich halt keiner wohl.
00:07:57: Also ganz wenige Menschen fühlen sich wohl.
00:07:58: Ja, ja, ich glaube schon, dass ich viele wohlfühle.
00:08:00: Ich fühle mich ja auch sehr wohl hier, auch wenn ich diese ganzen Sachen irgendwie sehe und mich mit den expliziten Sachverhalten unwohl fühle.
00:08:08: Aber per se fühle ich mich schon wohl in diesem Land.
00:08:11: Aber ich glaube, Was ich so krass finde, ist, dass ich auch immer wieder merke, dass selber Menschen mit Migrationshintergrund dieses Framing von guter Migrant, schlechter Migrant und dieses Wort Migrant, als sowas negativ behaftetes Wahrnehmen.
00:08:23: Was es ja an sich gar nicht sein muss, also wenn man es googelt, dann ist es ja einfach nur eine Person, die den Wohnort, die ihr Land verlässt, ihre Heimat verlässt, in ein anderes Land geht und dort lebt.
00:08:32: So, und es ist ja nicht per se was negativ behaftetes, aber was hat hier in diesem Land oder in unserem Kontext so oft, hat man das Gefühl, dass es was negativ behaftetes hat.
00:08:41: Wenn ich jetzt irgendwie sage, ich bin für so ein Migrationssekretar, dann ist ja nicht irgendwie, was ich mich selber in der Opferrolle stellen will, sondern einfach nur eine Beschreibung der Zustände.
00:08:48: Und es ist voll krass, weil ich merke so, wie sehr das auch teilweise in migrantischen Köpfen eingebrannt ist und dass Leute irgendwie anderen dessen sagen, ja, wir sind aber, wir sind gute Ausländer und das sind jetzt irgendwie nicht so gute Ausländer.
00:09:01: Die Diskussion über gute und schlechte Ausländer ist ja richtig hochgekocht, während des Ausbruchs des Ukrainekriegs, als dann plötzlich vor ihnen herkam und alles durften, was jetzt nicht ein... Vorwurf an die Ukraine, sondern einfach der Schmerz, den man empfunden hat, wenn man zum Beispiel aus Ghana kommt und feststellt, ich hoffe... Es hat halt
00:09:19: so sehr diesen tief verhurzenen Rassismus gezeigt, den Deutschland in sich trägt, dass wir mit brauner Haut nicht so viel Sensibilität und Emotionalität empfinden können wie mit weißer Haut.
00:09:32: Aber jetzt wirklich, ich weiß gar nicht, wie man das persönlich fragt, wie ist es, wenn dein Bundeskanzler... der auch dein Bundeskanzler ist.
00:09:40: Wahrscheinlich hast du ihn nicht gewählt, sich so über dich und deine Familie äußert.
00:09:45: Weil die ist mitgemeint.
00:09:46: Weil wenn du einkaufen gehst bei Pymki und H&M und man dich sieht, dann sagt man, dann denken, dann denken.
00:09:53: Bürgerinnen und Bürger dieses Landes wegen auch unseres Bundeskanzlers solche Gedanken.
00:09:56: Also es ist interessant, weil jetzt wo du sagst und ich mir das Bild nicht vorstelle, ich habe niemals gedacht, dass jemand, wenn man mich sieht, mich als irgendwie störend oder ähnliches wahrnehmen würde, weil ich ja auch anhand meiner Sozialisierung und an meiner Kleidung und so sieht man ja, dass ich irgendwie, dass ich halt hingehöre.
00:10:14: Aber es ist natürlich interessant, dass du das aufwiffst und das ist ja auch so, dass auch Doppelstaatlerinnen von dieser Radikalisierung in dem Tonfall und zum Beispiel in den Programmen von CDU.
00:10:24: Die hat teilweise viel von den AfD-Hinheiten, glaube ich, schon übernehmen, mit betroffen werden sein in der Zukunft.
00:10:29: Das ist ja schon ein sehr scary Gedanke an sich.
00:10:32: Und dann, ich habe darüber im Juni irgendwie mal ein bisschen gesprochen, dass Friedrich Merzig so öffentlich darüber geäußert hat, dass durch die Angriffe im Iran dort Drecksarbeit verrichtet wird.
00:10:44: was, wo sich viele Iranerinnen, Exileranerinnen oder Menschen mit Wurzeln im Iran besonders angerufen und verleutend gefühlt haben.
00:10:53: Und ich habe, ehrlich gesagt, jetzt schon lange keine Erwartungen mehr anfriedigend.
00:10:57: Also jemand, der so öffentlich sagt, Pashas oder solche Sachen, die ja so klar abwerten, Menschen mit irgendwie einer ähnlichen muslimischen Markierung oder irgendwie einem migranischen Background.
00:11:09: Es ist ja so klar, dass er wirklich da tief in sich verwurzelt und rassismus trägt.
00:11:13: Und von so einem Menschen erwarte ich natürlich nicht viel auch, wenn der natürlich jetzt die Rolle des Bundeskanzlers trägt.
00:11:17: Ja, das ist halt noch so umso tragischer für mich, ja.
00:11:20: Und für Menschen wie mich.
00:11:21: Wirst du misstrauischer?
00:11:23: Weil wenn so ein Bundeskanzler sowas laut sagt, dann geht das ja in die Köpfe rein.
00:11:26: Es beeinflusst Menschen.
00:11:28: Ich glaube, ich ist vielleicht ein bisschen bequem, aber ich gehe vielen Dingen auch so ein bisschen aus dem Weg.
00:11:32: Ich versuche, die so weg zu ignorieren.
00:11:35: Weil, wenn ich mich damit auseinandersetze, mich natürlich völlig verrückt macht, zu wissen, mich mit der Realität auseinandersetzen, dass ich zum Glück jetzt noch dieses Privileg der Unbetroffenheit für eine Weile mit mir trage, weil ich eben sehr weiß gelesen bin und ja auch in Deutsch nicht pass hab und dann immerhin noch mein Bildungsgrad, denke ich immer so, auf dich würd es nicht zutreffen.
00:11:55: Ich blädende schon viele Dinge aus, weil es mich wahrscheinlich sehr verrückt machen würde und ich gar nicht davon weg könnte, wirklich nur noch politischen Aktivismus betreiben zu wollen, einfach aus diesem Drang, selber was zu tun.
00:12:07: Und auch aus dieser Angst, die man vielleicht dann verspürt, wenn man so denkt, okay, warte mal, das wird jetzt wirklich immer unheimlicher.
00:12:12: Spürt man, spürst du das?
00:12:14: Wenn ich mich damit auseinandersetze und wirklich lese, was für Dinge gesagt werden, teilweise schon, ja.
00:12:19: Ich meine, wir können davon ausgehen, also wir beide können davon ausgehen und wir sind beide auf unterschiedlicher Art und Weise dann davon betroffen, dass die nächste Regierung gebildet wird zwischen CDU und AfD.
00:12:28: Sagst du jetzt so, ja.
00:12:29: Geh jetzt einfach mal davon aus.
00:12:31: Ich frage mich, seit ich mir das bewusst mache, also dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass das passieren kann ist.
00:12:36: Wie bereitet man sich im Sinne der Pressefreiheit darauf vor?
00:12:39: Und wie bereitet man sich als Mensch, der nicht zu hundert Prozent weiß gelesen werden kann, darauf vor in diesem Land?
00:12:46: Also du hast vorhin gesagt, wo gehen wir denn dann hin?
00:12:48: Das ist so eine Methode, aber das kann ja nicht die Lösung sein.
00:12:50: Das
00:12:50: kann ja nicht die Lösung sein.
00:12:52: Nein, natürlich nicht.
00:12:52: Dann haben Sie ja gewonnen.
00:12:54: Das denkt man natürlich auch.
00:12:55: Und außerdem ist das ja meine Heimat hier.
00:12:56: Ich habe ja keine andere Heimat.
00:12:58: Boah, ich glaube, viele finden darin
00:13:00: ...
00:13:02: Vorbereiten jetzt nicht aktiv, aber ... Ich mein, ich bin ja noch ziemlich weiß gelesen.
00:13:07: Ich hab ja auch viele Leute um mich herum.
00:13:08: Ich glaube,
00:13:08: das ist so interessant, wie wir beide darüber reden.
00:13:11: Weiß gelesen, das ist ein Diskurs, der auf so einer ganz gebildeten Ebene geführt wird.
00:13:16: Ich glaube, für ganz viele Menschen die ...
00:13:19: Die checken das nicht, meinst
00:13:20: du?
00:13:20: Die checken, denen ist das egal.
00:13:21: Also, das sind Menschen, die Friedrich Merz zugestimmt haben.
00:13:25: Ich
00:13:25: mein aber damit, ich bin einfach noch ... Ich bin einfach noch viel weißer als viele Menschen, die wirklich von den Folgen von Politik jetzt in absehbarer Zukunft betroffen sind.
00:13:35: Ich bin einfach noch viel weißer als die.
00:13:36: Und ich will gar nicht darüber nachdenken, was in deren Köpfen vorgeht.
00:13:39: Und das sind ja eigentlich diejenigen, die wirklich davon betroffen sein werden.
00:13:42: Also wir können davon ausgehen, dass wir nicht jetzt morgen dafür sorgen können, dass alle Menschen mit Migrationsbackground und mit doppelter Schatzbürgerschaft, die in irgendwelchen Gesundheits- und Wasserräumen berufen, hier in diesem Land komplett diffamiert werden.
00:13:54: Das würde ja einen kompletten Zusammenbruch unseres Systems mit sich führen.
00:13:57: Und jetzt kommt das, was ich dir im Kommonsprich erzählt habe.
00:13:59: Es ist eben nicht so.
00:14:00: Der Blick in die USA verrät, was hier passieren kann.
00:14:02: Die Ice Agents, die durch die Straßen ziehen und Menschen aus Asien von der Straße ziehen, Menschen aus Südamerika, auch Mittelamerika von der Straße ziehen.
00:14:11: Und erst danach fragen, hast du eigentlich einen Offenhaltsstatus?
00:14:14: Das
00:14:14: ist was, was ich gar nicht.
00:14:15: Also du magst wirklich gut und gerne Recht damit haben.
00:14:20: Aber es ist so...
00:14:22: Ich hab das auch nicht geglaubt, aber wenn du es mit den eigenen Augen siehst ... Erzähl
00:14:25: mir keine Geschichten, Thilo.
00:14:27: Wenn
00:14:29: du mit den eigenen Augen siehst, dass eine Nation, die von sich behauptet ... Sie war es natürlich nie, die von sich behauptet, Free Speech zu leben.
00:14:36: Jeder kann sich entfalten, wie er möchte.
00:14:38: Und plötzlich ziehen marodierende Männer.
00:14:40: Ja,
00:14:41: das ist natürlich die Realität, von der du erzählst.
00:14:44: Aber deswegen sage ich so, da kläsch das auf die Realität, mit der ich mich auseinander setzen will.
00:14:49: Und dann muss man sich aber erst mal vorstellen, was ist die Relative von den Menschen, die wirklich schon mehr davon betroffen sind.
00:14:54: Ja.
00:14:55: Das ist ja das Ding, weil auch jetzt irgendwie diese ganze Demo in der letzten Vergangenheit, das hat ja auch total viel Kritik mit sich gezogen, über die manche sagen, die war irgendwie überspitzt von links, also da waren jetzt kürzlich diese Demos und... Im Anschluss daran, ich bin auf einer Demo aufgetreten, ich habe als Verlierer gesungen und irgendwie auch in ein, zwei Minuten gesprochen.
00:15:15: Und im Anschluss daran wurde kritisiert, dass diese Demos sehr weiß waren und dass nicht viele Menschen mit, dass es nicht ausreichend repräsentativ war und dass auch die Demonstrierenden überwiegend weiß gelesen waren, weil es ging ja darum, wir sind nicht Märzt-Töchter so ungefähr, wir sind die Töchter.
00:15:31: Und es war so ein bisschen ironisch, vielleicht zu sehen, dass wirklich überwiegend die Menschen auf der Demo weiß waren, so.
00:15:37: Und ich verstehe die Kritik und ich finde auch wichtig, dass immer Kritik noch mal von weiter links kommt, weil das ist ja ein sehr wichtiges Korrektiv einfach.
00:15:43: Am anderen Seite war ich auch froh, dass diese Demos stattgefunden haben und ich zum Beispiel auf der Bühne stand und auch noch eine andere Heber-Causer, also noch eine andere Person mit Migrationsgeschichte.
00:15:53: Und es war natürlich so ein bisschen ironisch, dass diese Kritik stattfand, weil natürlich sind nicht nur die ganzen weißen Frauen, die jetzt emoziert haben.
00:16:01: Die sind eigentlich jetzt noch nicht betroffen.
00:16:02: Die sind in the long run noch nicht betroffen.
00:16:04: Und die Kritik war ja, dass diese Menschen das um sich frame und sich damit zentrieren und das Problem auf sich beziehen und sagen, wir sind die Armen, die von Friedrich Merz Politik jetzt primär im Unterdruck gesetzt werden und darunter leiden.
00:16:14: Es sind nicht die, es sind einfach die.
00:16:17: Kusas von irgendwelchen migrantischen Frauen.
00:16:19: Und es sind die Brüder von migrantischen Frauen und es sind die migrantischen Mütter und die migrantischen Frauen und deren Familien, die darunter leiden.
00:16:25: Und deswegen verstehe ich schon die Kritik, dass man sagt, das war nicht repräsentativ, aber es war halt so die erste Demo im Backlash auf diese Äußerung.
00:16:32: Also
00:16:32: ich war froh, dass es ja überhaupt eine Demo gab oder überhaupt einen Protest dazu.
00:16:34: Darüber
00:16:35: war ich auch heilfroh, wie gesagt.
00:16:36: Deswegen war ich auch da und habe das irgendwie unterstützt und habe auch vorher gesagt, ich finde das total wichtig und gut, dass es stattfindet und ich will da sein.
00:16:42: Und es war auch vor Ort.
00:16:44: Demos sind immer irgendwie auch ein bisschen was Schönes.
00:16:46: Aber die Kritik, die danach kam, war wichtig und berechtigt.
00:16:49: Und ich liebe eigentlich auch, dass, wenn die richtigen Leute kritisiert werden, dass sie daraus mit sich ziehen und sich weiterentwickeln.
00:16:55: Und jetzt für die nächsten Demos viel repräsentativere Paläns aufgestellt haben.
00:16:59: Und das finde ich zum Beispiel irgendwie cool.
00:17:01: Und deswegen war ich schon halt froh, dass diese Kritik so laut war.
00:17:03: Ich weiß jetzt gar nicht mehr, was mein Punkt war.
00:17:04: Wie kam ich darauf?
00:17:06: Warte, wir haben darüber geredet, dass diese Willkür ... Du hast gesagt, du bist weniger betroffen als andere Menschen mit Migrationen, weil du weißer gelesen wirst.
00:17:14: Genau,
00:17:14: ja.
00:17:15: Ich hab gesagt, guck mal in die USA, da siehst du die Entwicklung, dass der Rassismus total willkürlich ist.
00:17:20: Jetzt gibt's dieses Meme von Family Guy, mit dieser Farbkarte neben dem Gesicht.
00:17:25: Nee, aber das kannst du vorstellen.
00:17:27: Wo du ganz viele Shades of Brown hast, dann ist das okay.
00:17:29: Dann hast du ganz viele Shades of White und alles
00:17:31: ist okay.
00:17:32: Genau das erlebe ich grade ... In den USA, und man sagt ja immer, was in den USA passiert, passiert auch später bei uns.
00:17:38: Und ich finde, die Empörung, nicht Empörung, ist das falsche Wort, der Protest gegenüber Friedrich Merz müsste noch viel lauter und viel größer sein.
00:17:45: Auch innerparteilig?
00:17:47: Ich meine, andererseits, die CDU und Friedrich Merz sind ja jetzt schon seit vielen Jahren überwiegend die Regierungspartei in Deutschland.
00:17:52: Und natürlich baut es alles darauf auf, dass die schlechte Politik gemacht haben und dass die Menschen ärmer werden und dass die Systeme schlechter laufen.
00:17:58: Und gerade jetzt hier in Berlin, Natürlich kann er gut erzählen, dass die Parkanlagen irgendwie unsicher werden und dass da viel Kriminalität herrscht, nachdem jetzt auch noch die ganzen Jugendanstalten in Neukölln Gelder gekürzt bekommen und die ganzen Förderungen weggestrichen werden.
00:18:12: Natürlich haben die es selber herbeigeführt.
00:18:14: Also das ist ja was, was.
00:18:16: die Zuspitzung wird ja bewusst herbeigeführt, um dann so polarisieren zu können.
00:18:20: So verstehe ich das zumindest kürzlich.
00:18:22: Gerade wenn man hier in Berlin lebt und dann sieht, wie die Künstler eine Förderung weggestrichen wird.
00:18:27: Also das ist ja schon ... sehr bewusst wird da gekürzt, wo man dann drauf zeigen kann.
00:18:32: Ja, ich hatte ja vor ein paar Fragen vorher zu dem Misstrauen.
00:18:37: Wie ist es eigentlich mit deinen Eltern?
00:18:38: Sind die Misstraucher, weil sie ja hergekommen sind und du hier geboren bist?
00:18:43: Also meine Mama ist ja Deutsche, mein Papa ist hergekommen.
00:18:46: Und er betont auch immer, dass er vor der Revolution kommt, dass er nicht geflüchtet ist, sondern dass er zum Studium hergekommen ist.
00:18:52: Und natürlich... Warum?
00:18:53: Ja, wie gesagt.
00:18:54: Also warum betont er das?
00:18:55: Wie
00:18:55: gesagt, ich glaube, es ist in vielen Köpfen von Migrantinnen auch drinnen, dass das Wort Migrantin mit so was Nertiven besetzt ist.
00:19:04: Also er ist sozusagen als Austauschstudent hergekommen und versucht sich von diesem Begriff eben...
00:19:08: Ja, und ich meine, ich kann mir schon vorstellen, dass wenn man per se als Geflüchteter bezeichnet wird und also als Flüchtling sagt man ja im Umgangston, was ja noch viel diskreditieren, dass es Geflüchteter ist.
00:19:21: Es ist kein schönes Gefühl, so bezeichnet zu werden.
00:19:23: Und natürlich ist es dann einfach so ein Mechanismus, das von sich zu schieben und zu sagen, nee, nee, aber ich gehöre gar nicht dazu.
00:19:28: Was natürlich dann irgendwie wieder zeigt, okay, aber es ist an sich jetzt auch nicht schlecht, wenn du so betitelt wirst, weil es nicht per se eine Abwertung von dir mit sich tragen darf.
00:19:37: Aber irgendwie tust es halt in unserem Sprachgebrauch immer wieder.
00:19:41: Sagen deinen Eltern, deinen Vater oder deine Mutter kann das ja auch einschätzen, dann manchmal zu dir und deinen Geschwistern, dass ihr also wie ... angepasst an Deutschland oder wie nicht angepasst an Deutschland ihr seid, als jemand, der hier geboren ist.
00:19:51: Bewerten die das?
00:19:52: Also ich mein, ich hab schon sehr viel Privileg und sehr viel Glück und Geborgenheit und Sicherheit und sowas genossen.
00:19:58: Du sprichst auch hier mit einer Person, die wirklich mit viel viel viel Privileg in diesem Land aufgewachsen ist.
00:20:03: Deswegen weiß ich auch immer nicht so genau, wie repräsentativ es dann ist von mir, weil ich hab halt irgendwie bis zum Abitur.
00:20:10: gute Bildung genießen können.
00:20:11: Ich musste nie für meine Eltern Brief übersetzen.
00:20:13: Die haben immer flüssig Deutsch gesprochen.
00:20:15: Wir sind nie als irgendwie unangepasst aufgefallen, sagen wir mal.
00:20:19: Aber deine Frage war, bewerten die das, bewerten die was nochmal?
00:20:21: Also dein Deutschsein?
00:20:23: Ich glaube, dass das für die gar nicht so, für die vielleicht gar nicht so präsent ist, dass man sich immer undeutscher fühlt hier.
00:20:29: Also die haben ja auch alles dafür gemacht, dass wir hier alle Möglichkeiten haben und sehe ich ja jetzt auch, dass ich wirklich viele Möglichkeiten in diesem Land habe.
00:20:38: oder mir irgendwie schaffen konnte aufgrund dieser ganzen Privilegien.
00:20:42: Aber ich glaub, das ist für die nicht so ... Ich glaub, das ist für die nicht ganz so präsent.
00:20:47: Also, ich hab schon auch Paar mitbekommen, dass das in meiner Familie irgendwie verwundert, wenn man so darüber spricht, dass man sich selber als nicht ganz Deutsch wahrnimmt.
00:20:55: Und dann wird das so wahrgenommen von wegen, du hast ja jedes Privileg und jedes Glück, ja, hab ich auch.
00:21:01: Aber das hindert ja trotzdem nicht daran, dass man von außen Rassismus erfährt.
00:21:05: Es ist den glaube ich nicht ganz so gläufig in was für identitäre Fragen man da vielleicht mal kommt.
00:21:10: Aber noch dazu, ich bin ja auch mittlerweile in Berlin.
00:21:13: Ich bin ja so tief in dieser ganzen, in einer Bubble drin, wie man tiefer nicht rein kann.
00:21:18: Also ich weiß nicht, vielleicht würde ich mich ganz anders und viel deutscher und viel weniger undeutsch fühlen, wenn ich irgendwie in einer kleinen Stadt vor Hannover leben würde und einfach meinen Arztberuf nachgehen würde statt Musik machen würde hier in Berlin.
00:21:34: Ich glaube, das ist schon ein gesellschaftliches Extrem, in dem man sich da bewegt.
00:21:41: Das Lustige aus deiner Position heraus, die du selbst als sehr privilegiert bezeichnest, ist es irgendwie so, auch da denke ich immer so, das macht es völlig egal.
00:21:49: Also sozusagen den Leuten, die am Stammtisch darüber diskutieren
00:21:53: und
00:21:53: sagen, dass du in der deutschen Mutter, im iranischen Vater, Ärztin, Musikerin, Abitur studiert, das ist völlig egal.
00:22:01: Ja, das ist wahrscheinlich auch was, was vielleicht nicht alle nur deutschen Menschen so hervorheben würden, aber man hat schon immer wieder das Bedürfnis, das hervorzuheben, dass man, ja, dass man Privileg genießt.
00:22:11: Einfach um zu sagen, ich bin mir aber dessen so bewusst, ich hab meine Privilegien gecheckt, ich gehöre nicht zu dieser Unwurken, Gesellschaft, die sich das nicht bewusst ist, wie viel.
00:22:20: Es
00:22:20: gibt, glaub ich, eine Studie, die sogar belegt hat, dass das Beton davon, dass man ein Privileg hat, ändert nichts für die Menschen, die kein Privileg haben.
00:22:26: Wahrscheinlich
00:22:27: ist es so, ja, ziemlich sicher.
00:22:30: Wie soll das auch was ändern?
00:22:30: Wie
00:22:30: soll es auch was ändern?
00:22:31: Aber irgendwie dieses so-hambild sein und so...
00:22:36: Halten wir uns... Ich glaube,
00:22:37: dieses so-hambild sein ist auch so ein Ding, was vor allem Frauen gerne machen.
00:22:40: Da
00:22:40: würde ich auf gar keinen Fall wieder brechen.
00:22:42: Dass sie
00:22:42: das Thema so unterstreichen müssen und sagen müssen, aber ich bin aber... Trotzdem sehr, sehr privilegiert.
00:22:47: Das ist nicht einfach so.
00:22:48: Ich habe das mit Glück bekommen und nicht durch meine harte Arbeit.
00:22:51: Und so ist natürlich ein sehr Frauenbehaftete.
00:22:54: Ich frage mich gerade, während wir das diskutieren dieses, dass man eben betont, welche Privilegien man hat in dieser Debatte, ob das alles Hindernisse sind in diesem wirklich sehr groben Kampf gegen Rassismus, in diesem sehr groben, in der Verteidigung, die wir ein, die Verteidigungshaltung, die ihr sogar, ich ganz laut betone als Journalist, der eigentlich keine Position einnehmen darf, der aber in dieser Stelle sagt, Wir müssen aufhören bei irgendwie Unmenschlichkeit, bei fehlendem Humanismus.
00:23:21: Das ist keine Haltungsfrage.
00:23:22: Antifaschismus betone ich immer wieder keine Haltungsfrage, sondern eine Tatsache.
00:23:26: Weil wir können alle nicht sein, wenn Faschismus ist.
00:23:31: Die Frage ist, hält uns die Debatte, wie wir z.B.
00:23:34: miteinander umgehen in dieser Frage, wie bekämpfen wir Rassismus auf?
00:23:39: und müssten wir nicht einfach sagen, jetzt wird die Hand angefasst und jetzt wird nach vorne gegangen.
00:23:44: Und da wird auch mal eben der CSU-Politikerin angefragt und da wird auch vielleicht mal ein rechter SPD-Politiker gefragt.
00:23:51: Oder wird jemand von der Welt einen Journalist oder einen Journalistin angefragt, ob die mitmacht.
00:23:55: Und natürlich würden die ja mitmachen, weil die ja nur, weil du für die Welt arbeitest oder bei der CDU-Politikerin bist, heißt es ja nicht, dass du automatisch verschisst bist.
00:24:04: Das ist ja Quatsch.
00:24:05: Also diese ganzen ...
00:24:07: Bestimmt hält uns diese ganze krasse Differenziertheit in diesen Diskursen schon davon auch.
00:24:11: Diese Spaltung,
00:24:12: die wir vornehmen.
00:24:13: Einigkeit zu finden.
00:24:14: Andererseits finde ich es auch trotzdem immer wieder wichtig, dass wir diese Differenziertheit haben und diese verschiedene Nuancen.
00:24:20: Total, ohne Frage.
00:24:21: Um irgendwie uns weiterentwickelt zu können und weiter lernen zu können, weil ich merke auch immer wieder, wie froh ich darüber bin, dass so viele Menschen mittlerweile so differenzierte Diskurse führen und so... weit fortgeschrittene gute Takes auch in der Öffentlichkeit irgendwie teilen und dass ich ja auch davon selber sehr profitiere.
00:24:38: So, deswegen würde ich es wahrscheinlich auch nicht missen wollen.
00:24:41: Ich würde es auch nicht missen, aber ich denke auch immer so, wir fühlen diese differenzierten...
00:24:45: Aber oft kann man sagen, it's not that deep und wir sollten über kleine Differenzen vielleicht hinweg schauen können.
00:24:50: Ja, aber weißt du was?
00:24:53: Ich habe vorhin was vergessen zu sagen, nämlich ich glaube, dass genau man bereitet sich darauf vor oder man lebt schon von Anfang an und... Ich kann da nicht nur von mir sprechen, weil, wie gesagt, ich bin zu weiß, um für noch braunere schwarzere Communitys sprechen zu
00:25:07: dürfen.
00:25:07: Also, als jemand, der sich wirklich mit vielen Bevölkerungsschichten sagt...
00:25:11: Ja, warte doch mal ganz kurz, lass mich
00:25:13: doch mal aussehen.
00:25:14: Ich bin zu weiß, das ist so krass, weil das ist für den AfD-wählenden Brandenburger, bist du nicht zu weiß.
00:25:19: Aber
00:25:19: ich trage keine Jarbe in der Öffentlichkeit.
00:25:20: Das
00:25:20: ist völlig egal dem.
00:25:21: Es ist völlig egal.
00:25:23: Mein Opa ist Armenia.
00:25:25: Die Leute fragen mich, ob ich aus der Türkei komme.
00:25:28: Okay Tilo, aber
00:25:29: auf der Straße macht man einen Unterschied, wenn man mich sieht oder wenn man eine Hijabi sieht.
00:25:32: Da würde man mit der anders umgehen als mit mir.
00:25:35: Ich widerspreche.
00:25:36: Nee, ich widerspreche dem nicht.
00:25:37: Beziehungsweise heutzutage geht man mit ihr anders um als mit mir.
00:25:40: In Berlin
00:25:40: gebe ich dir recht.
00:25:41: Nein, auch irgendwo auf dem Dorf.
00:25:43: Man geht mit dieser Person anders um als mit mir.
00:25:45: Und deswegen will ich sagen, diese Menschen, die zum Beispiel als Hijabi oder irgendwer als schwarze Person in Deutschland leben, die leben schon von immer davon, dass die Communities um sich herum haben.
00:25:53: Und das ist was, was glaube ich viele... in weißen Gesellschaftsteilen einfach noch nicht so kommen ist, dass man oder so gängig ist, dass man so sehr sich auf Community berufen muss, weil man sich nicht auf was anderes wirklich verlassen kann.
00:26:05: Und das ist das, womit Leute diesen Rassismus irgendwie überstehen.
00:26:09: Die haben Community und die haben da irgendwie Teile, die aus ihrer Kultur, die sie hier weiter fortführen und die denen auch helfen sich darauf fortzubereiten, was vielleicht in den Zukunft noch auf sie zukommt.
00:26:19: Und das ist das, was vielleicht vielen weißen Teilen unserer Gesellschaft nicht so geläufig ist.
00:26:24: Und das war noch, wir haben vorhin darüber gesprochen, wie gehen da mit Leuten um oder bereiten sich darauf vor, das habe ich vergessen zu sagen.
00:26:33: Und an dieser Stelle möchte ich natürlich auch wieder darauf hinweisen, dass wir in der glücklichen Lage sind, mittlerweile fast tausend Patreons zu haben, die uns unterstützen, die uns entlasten, von der furchtbaren Aufgabe bei Firmen anzurufen und sagen zu müssen, sag mal, habt ihr Lust, uns und unseren Podcasts zu unterstützen, dann sagt Tilo auch eine Werbung für euch auf.
00:26:53: Das müssen wir gerade... nicht machen.
00:26:57: Und dafür will ich an dieser Stelle auch einfach mal Danke sagen, denn die, die uns mit drei, fünf oder neun Euro jeden Monat unterstützen, unterstützen diesen Podcast und unabhängigen Journalismus.
00:27:08: Also ich widerspreche den natürlich nicht in Zeiten, die nicht so aufgeladen sind, wie sie jetzt gerade sind.
00:27:14: würde ich dir hundertprozent zustimmen, dass du anders wahrgenommen wirst als eine Frau mit Heatjob, als dass du anders wahrgenommen wirst als eine Person vom afrikanischen Kontinent.
00:27:23: Würde ich dir niemals widersprechen.
00:27:24: Aber was ich damit sagen will, ist, dass durch solche Äußerungen wie von Friedrich Merz eine radikalisierung, eine rassistische Radikalisierung einer Gesellschaft stattfindet, wo nicht mehr unterschieden wird, wo einfach immer weniger unterschieden wird und immer...
00:27:37: Aber fürs öffentliche Auge ist primär, wenn wir jetzt eine Reihe haben, dann ist... ist erst die Hijabi, diejenige, die von solchen radikalisierten Leuten angegriffen wird und von denen noch mehr Hass erfährt.
00:27:49: Ja.
00:27:50: Und klar, das heißt jetzt nicht nur, weil der schon schlechter geht als mir, will ich davon nicht betroffen.
00:27:56: Aber ich glaube, es ist voll wichtig, das noch mal im Auge zu behalten, weil es wird nicht von heute auf morgen so sein, dass auch ich dieses Landes verwiesen werde.
00:28:04: Und das ist das, also wieder das ist... Aber
00:28:06: es wird nicht von heute auf morgen sein.
00:28:08: Das kann...
00:28:09: Ich glaube schon.
00:28:10: Ich glaube nicht, dass du
00:28:10: das weißt.
00:28:11: Guck dir Ungarn an.
00:28:12: Da war es von heute auf morgen.
00:28:13: Guck dir Frankreich an.
00:28:14: Da war es auf heute auf morgen.
00:28:15: Dafür bin ich so naiv.
00:28:16: Guck dir die USA an.
00:28:17: Meine
00:28:18: Naivität ist auf jeden Fall meine große Stärke und meine Emotionalität auch.
00:28:21: Und das lasse ich für mich absprechen hier von dir.
00:28:22: Okay.
00:28:23: Also, weil es weiß, natürlich ist es lange vorbereitet.
00:28:25: Man muss ein bisschen
00:28:26: tilulu bleiben.
00:28:27: Aber das heißt nicht, dass man nicht trotzdem jetzt schon versuchen muss, irgendwie Allianzen zu gründen und seine Community zu stärken und möglichst... Bewusst dafür zu machen, ja.
00:28:37: Wie muss so eine Community aussehen?
00:28:39: Das ist lustig.
00:28:40: Ich will ja gar nicht inhaltlich, sondern ich habe das Gefühl, ich bin so besorgt um den Zustand unserer Welt, dass ich denke, wir müssen viel radikaler sein.
00:28:51: Ist wahrscheinlich auch die richtige Take, ja, ja, ja.
00:28:53: Aber es ist natürlich auch so anstrengend.
00:28:56: Es ist so anstrengend.
00:28:57: Und wenn ich jetzt daran denke, ich habe mich in den letzten zwei Jahren nach dieser ganzen, ich war ja so aktiv, was die ganzen Proteste im Iran betraf.
00:29:04: Und dann musste ich mich aber irgendwie eine Weile zurückziehen, weil viele Dinge, Burnout, viele Konzerte so.
00:29:11: Also Leute, Instagram, du bist ja in der Zeit auch noch Ärztin
00:29:13: geworden.
00:29:14: Ja, Studienabschluss.
00:29:15: Und da musste ich mich dementsprechend dann einfach zurückziehen und hatte keine Kapazität mehr dazu.
00:29:19: Aber es gibt ja Menschen, die das seit her oder die das schon lange vorher, die schon jahrelang, jahrzehntelang Aktivismus betreiben.
00:29:24: Und ich ziehe vor denen wirklich meinen Hut.
00:29:25: Ich habe auch mal eine Zeit lang in der NGO eine Praktikung gemacht und mir das angeschaut und war so ein bisschen ... Auf keinen Fall kann ich so einen Job machen, weil die werden ja nicht mal ... Die verdienen ja nicht mal ordentlich Geld, dass sie da aus ihrem Herzblut auszuarbeiten, sondern die arbeiten ja wirklich nur aus purem Idealismus raus.
00:29:40: und die Chance gegen unsere ... gegen diese Mühle in dieser Welt entgegenzusetzen, ist ja minimal.
00:29:49: Das war für mich auf jeden Fall ein sehr prägendes Erlebnis zu checken, ey, so in der NGO arbeiten.
00:29:55: Ich weiß nicht, wie man das sustainably machen kann, ohne dabei selber schnell zu zerbrechen.
00:30:00: Deswegen meine ich so Menschen, die jetzt irgendwie auch noch schwarz sind, in diesem Land leben und seit Jahren Aktivismus machen.
00:30:05: Das ist einfach alles so krass anschränkt.
00:30:07: Und ich merke, dass ich aus dieser Anstrengung rausflüchte, wenn ich dann oftmals Dinge ein bisschen ausblinde und mein einfaches Easy-Life mache und mich auf meine Musik konzentriere und ganz normales Geld von nebenan bin, solange es geht.
00:30:21: Jetzt nach den Protesten im Iran, nach Gaza, nach, jetzt Friedrich Merz.
00:30:27: Also du hast gesagt, es ist anstrengend, aber es wird ja auch nicht besser.
00:30:30: Es wird ja eigentlich immer anstrengender.
00:30:31: Ja.
00:30:32: Alles wird immer anstrengender.
00:30:33: Ja.
00:30:33: Also wie hält man dagegen in dieser Anstrengung?
00:30:35: Genau, und das ist die Frage.
00:30:37: kann man da irgendwie noch, ich glaube, es haben schon auch viele Leute, die so Aktivistinnen oder so was waren, dann öffentlich gesagt, ich hab Deutschland verlassen.
00:30:44: Ich hab mir jetzt irgendwo hier was anderes gesucht.
00:30:46: Die machen vielleicht noch ihre Arbeit weiter, die machen die Arbeit vielleicht auch englischsprachig weiter.
00:30:50: Aber ich hab schon von einigen erfahren, die irgendwie Deutschland verlassen haben, weil sie mir okay, es ist einfach schwer hier was Progressives zu machen.
00:30:58: Man muss versuchen, vielleicht auch für sich seine eigenen Escape-Rooms zu schaffen.
00:31:01: Wie gesagt, Community ist wahrscheinlich ein gutes Stichwort.
00:31:04: Einfach auch Freude am Leben finden.
00:31:07: Dinge machen, die einem Spaß machen, in denen man vielleicht nicht die ganze Zeit damit konfrontiert ist.
00:31:12: Und Community sind dann eben auch Safe Spaces, wozu weißt, man kann irgendwie unter sich sein.
00:31:17: Und deswegen sind das so Dinge, von denen du wahrscheinlich nicht viel mitbekommst, dass irgendwie schwarze Menschen Communities hier in Deutschland für sich selber haben und führen, weil das einfach Spaces sind, die geschlossen bleiben.
00:31:30: Also, wir haben darüber am Anfang gehört, wie enttäuscht warst du denn eigentlich?
00:31:33: Also, wie empört warst du?
00:31:35: Warst du auch so empört, wie eben dann auf dieser Demonstration, die vornehmlich weißen Personen, die dort demonstriert haben?
00:31:41: Oder war das für dich wirklich so eine Fortsetzung einfach von alltäglichen Rassismen?
00:31:47: Und das ist so... eben jetzt nur mal auf unserer Kanzer raus.
00:31:49: Ich hab's gelesen
00:31:50: und ich hab's gesehen und war so ein bisschen so, what the fuck?
00:31:54: Another one.
00:31:55: Einfach noch einer oben drauf, so wie weit willst du noch gehen?
00:31:59: Aber ehrlich gesagt, es hat mich nicht umgehauen.
00:32:03: Was ich krass fand, ist, normalerweise muss man sowas eigentlich raussuchen.
00:32:06: Und finden.
00:32:07: Und das hat dann wie Friedrich Merz bei einer Black Rock Rede mal gesagt vor zwanzig
00:32:10: Jahren.
00:32:11: Aber wir sind in einer Zeit angekommen, wo einfach der Bundeskanzler das jetzt sagen kann.
00:32:14: Ich
00:32:14: weiß gar nicht mehr genau, was war das für eine Bühne?
00:32:16: War das eine sehr öffentliche Bühne, auf der es gesagt hat?
00:32:18: Das war auch, er hat reagiert
00:32:18: auf eine Nachfrage von einem Journalisten und hat es dann gesagt.
00:32:20: Aber war
00:32:21: das eine kleine Pressekonferenz?
00:32:22: oder was war
00:32:23: das?
00:32:23: Ich kann nicht mal raussuchen.
00:32:25: Und was meinst du?
00:32:26: Weil eigentlich halte ich den ja für sehr smart und auch das ganze Team umdrehen.
00:32:30: Er denkt ja nicht, die Sachen einfach so im Stand mal gerade aus, die er davon sich gibt.
00:32:34: Und ich frage mich halt so, war das bewusst gewählt, dass er das mit dem Stadtbild und das alles so sagt?
00:32:41: oder ist es aus dem Redefluss entstanden?
00:32:43: und meinst du, die ärgern sich jetzt darüber und versuchen das gerade zu bübeln?
00:32:46: oder meinst du, wir nehmen das jetzt mit und nehmen das auf uns und gehen da direkt in diese Verschärfung nochmal rein.
00:32:52: Ich bin total interessant, weil das Internet macht es ja nur möglich, dass wir so Outtakes aus kleinen Räumen dann plötzlich so groß sehen und es denke ich mir
00:32:59: so, hm.
00:32:59: Also, gibt's ja verschiedene Thesen.
00:33:00: Eine These ist ja, die ich ja wirklich sehr liebe, ist, dass er sozusagen Donald Trump auf Temu bestellt ist, weil er jetzt eben diese Dinge sagt, damit niemand darüber redet, dass neue Polizeigesetze bestimmen wurden.
00:33:11: Dass niemand über die Bürgergeldentscheidungen redet, sondern wir reden alle darüber, dass er eben so rassistisch sich geäußert hat.
00:33:17: Also dieses, das sozusagen Hit the Zone with Shit.
00:33:20: Meinst du, er hat sich einen adäquaten Self-Toner, selbstfreundlichen ... Der
00:33:24: hat auf jeden Fall eine Menge Selbstbräuner aufgetragen in den letzten dreißig Jahren, würde ich sagen.
00:33:30: Und dass das eine These ist, dass er das in vollstem Bewusstsein getan hat, um eben diese Ablenkung zu schaffen.
00:33:36: Aber ich finde, also meine persönliche Meinung oder Haltung dazu ist, ich glaube, dass der das intrinsisch in sich trägt.
00:33:43: Ja,
00:33:43: das ist ja schon lange klar.
00:33:44: Das ist ja schon lange offengelegt und das ist ja gar kein Geheimnis.
00:33:47: Aber es
00:33:48: ist einfach noch überspitzt und schlecht formuliert an einem Moment, der jetzt eben so eskaliert ist.
00:33:53: Ich hab im letzten Podcast auch diskutiert, ist er einfach ungebildet?
00:33:56: Was das betrifft?
00:33:57: Weil es gibt ja genug...
00:33:57: Wer ist ja ein Jurist?
00:33:58: Ja, es gibt wirklich... Also du kannst auch als Jurist doof
00:34:00: sein.
00:34:00: Ja, du kannst natürlich als Jurist doof sein, aber... Aber so...
00:34:04: Also das ist die große Frage, ob er sich so... In der Zeit, in der er zum Beispiel die Bedienungsanleitung für sein Flugzeug gelesen hat, hätte er vielleicht auch irgendwie Studien zu Rassismus lesen können.
00:34:14: Hat er wahrscheinlich nicht gemacht.
00:34:16: Ja, aber das ist halt diese weiße, männliche, nicht sich ihrer Privilegien, bewusste Teil unserer Gesellschaft.
00:34:23: Die sich, die das so negieren können, dass wir Rassismus haben, weil die das nicht sehen.
00:34:27: Weil sie es nicht betrifft.
00:34:29: Ja, genau, weil solange du nicht betroffen bist, siehst du Dinge nicht.
00:34:31: Das war auch so krass.
00:34:32: Immer wieder in dieser ganzen Iran-Protestwelle, immer wenn ich irgendjemanden einen Chef von einem großen Marketingunternehmen irgendwie angefragt habe, ey, hättest du dir nicht Bock, mit eurer großen Reichweite, eurer großen Plattform was zu machen.
00:34:43: ist ja so ausgewichen, war so ein bisschen, ja, also das kann ich jetzt so einem Team jetzt nicht so reingeben, weil der Chef von der Zeit schrift mischt sich ja auch nicht ein, was die Redaktion sagen zu, naja, wenn es dich interessieren würde, wenn es dich irgendwie emotionalisieren würde, könntest du da sicherlich was machen, aber du hast einfach kein Interesse dran, weil es dich nichts angeht.
00:34:58: Ja, und Angst.
00:34:59: Genau.
00:34:59: Also weil ja auch...
00:35:00: Ja, natürlich, finanzielle Angst, ja.
00:35:02: Also es springen Leute ab, auch weil sie es ja total schnell drehen alles kann.
00:35:05: Das kann sich ja total schnell, also du hast heute diese Haltung so und so und die ist total unwohl und politisch.
00:35:10: im Zentrum.
00:35:11: Ja, aber du kannst ja nicht Haltung von heute auf morgen einfach mal so dropen.
00:35:14: Das machen aber, ich glaube, sehr viele Menschen machen genau das.
00:35:16: Ja, gut, aber...
00:35:18: Also das nennt man dann, glaube ich, wieder Opportunismus.
00:35:19: Ja, natürlich.
00:35:21: Das ist Deutschland wirklich Opportunismus.
00:35:23: Ja, gut.
00:35:25: Also diese authentische Haltung, die ist, glaube ich, am schon aller Schwersten zu finden.
00:35:29: Also Menschen, die mit einer authentischen Haltung zu einer Sache stehen, Menschen,
00:35:33: die in migrantischen Familien aufwachsen, werden die ganze Zeit mit Newsfeeds aus Nachrichten sendern aus aller Welt zu geballert.
00:35:42: Wenn ich daran denke, wie ich auch bewachsen bin, es lief immer irgendein Nachrichtensender, der arabische englischsprachige Nachrichten von sich gegeben hat.
00:35:49: Und ich glaube, so sah die Realität für viele von diesen Menschen aus.
00:35:52: Und dann kannst du das halt nicht negieren, dass du schon von klein auf weißt, was passiert.
00:35:56: Ja.
00:35:57: So.
00:35:57: Und dann ist natürlich diese Haltung nicht aus dir rauszukriegen.
00:36:01: Glaubst du, dass deine Musik oder Musik im Allgemeinen diesen geklasterfakten Protestbewegungen, die wir gerade sehe, einen kann.
00:36:11: Glaubst du, dass du ein Lied schreiben kannst und interpretieren und singen kannst, dass uns ein in der Sorge unsere Freiheiten werden genommen und diesen Protest als großen Gesamtprozess macht?
00:36:24: Glaubst du, das könnte die Kraft von Musik und deiner Musik sein?
00:36:27: Also ich habe halt immer das Gefühl, dass man über Musik, ich habe irgendwie so eins, zwei Lieder, die sich auch nicht jetzt bewusst, nicht jetzt so plakativ damit beschäftigen, aber zum Beispiel mein Lead Queen.
00:36:38: In diesem Video haben wir Haben wir ausschließlich Statistinnen gehabt, die die Wurzeln in der Diaspora haben, die die palästinischen, lübischen, syrischen, iranischen, kurdischen, arabischen Background haben.
00:36:49: Und das waren alle Statistinnen in diesem Video, um irgendwie zu sagen, um erstens auf diese Proteste im Iran vor drei Jahren zu beginnen, diese Proteste aufmerksam zu machen.
00:36:58: Und dieses Lead Queen, ich adressiere es auch jedes Mal noch mal bevor ich es performe, ist halt so gedacht, dass ich will, dass... Jeder, der dieses Lied hört, soll es mitsingen, weil der Chorus ist auch sehr easy und eingängig.
00:37:07: Und ehrlich gesagt, es funktioniert auch meistens auf Konzerten, dass auch dann die Männer hinten rein mitsingen und sich dann doch nochmal in den Arm nehmen oder so.
00:37:13: Und es soll eigentlich genauso sein, dass jeder so sagen kann, du bist eine Queen.
00:37:17: Warte mal, die Reflex geht so.
00:37:19: Du bist eine Queen.
00:37:20: Eine Queen kannst du es sehen.
00:37:22: Und es ist eigentlich einfach nur dieses sagen, wenn man selber singt, fühlt man sich danach erstens besser.
00:37:27: Und ich liebe dieses ... Ich hab voll oft gedacht, als ich dieses Lied geschrieben hab, ich will, dass meine ganzen Freundinnen oder die Menschen um mich herum, die es selbst verstehen, es haben, ey, du bist eine Queen, du kannst alles schaffen, du bist gut so, wie du bist und so.
00:37:38: Und das wollte ich eigentlich in dieses Lied packen.
00:37:40: Und ich merke aber immer wieder, dass es in solchen Momenten voll das Gemeinschaftsgefühl schafft und sich Leute so hinahm nehmen und irgendwie auch immer fein oder sowas.
00:37:47: Klar.
00:37:48: Das wäre toll, wenn man das mit dem Lied schafft.
00:37:49: Aber jetzt zum Beispiel bei diesem Protestletzens habe ich meinen Lied Hand gesungen.
00:37:54: Und das ist der Text halt.
00:37:55: Das sind Schmerzen, die man nicht sehen kann.
00:37:56: Ich zünde eine Kerze mit jeder Träne an.
00:37:58: Und wenn ich denke, dass ich gerade nicht mehr weiter kann, bist du da und nimmst meine Hand.
00:38:02: Und damit wollte ich halt in dem Lied sagen, dass das, was mich irgendwie trägt, Community ist.
00:38:09: So.
00:38:09: Community ist natürlich irgendwie Schwestern.
00:38:11: Und damit meine ich aber auch der Schmerz meiner Schwestern.
00:38:13: Darüber sing ich in diesem Lied auch irgendwie.
00:38:16: Schwestern wie ... nicht hier vor Ort sind, Schwestern, die irgendwie um ihre Freiheit kämpfen, weil es ist ja auch immer so, Sisterhood ist ja so ein gängiger Term dafür, dass man einfach sich so allierisiert mit Frauen, jeder Hautfarbe und jeder Herkunft, einfach weil wir Feministinnen sind.
00:38:32: Und deswegen, ich fände natürlich toll, wenn man mit so einem Lied dann schaffen kann, dass so eine Community-Gefühl entsteht.
00:38:38: Und das war auch krass, weil alle damit ihren Lichter an der Stand und so mitgeschwenkt haben.
00:38:44: Eingangsfrage war,
00:38:45: ob Musik uns eingen kann, weil ich sehe, weil ich die größte Gefahr sehe.
00:38:49: Also
00:38:49: ich glaube, man kann natürlich dadurch so emotionalisieren und schon auch für Momente so zusammenführen.
00:38:56: Ja, und ich glaube, dass Menschen mit so ähnlichen Wertvorstellungen bestimmt dadurch noch enger zusammenfinden können.
00:39:03: Es gibt ja, dafür ist ja Rap
00:39:05: da,
00:39:05: also daraus ist ja Rap entstanden, Protest.
00:39:08: Kultur, Kampf um Freiheit.
00:39:09: Und das ist natürlich was, was viele Menschen zusammenbringen.
00:39:12: Das ist ja das Geil an so Konzerten, wenn du irgendwie auf einem Rap-Konzert bist oder auf einem Konzert von irgendeinem Artist bist, der so ein bisschen klarer eine Haltung vertritt oder so.
00:39:20: Oder in seinen Liedern über Hautfarbe oder unterdrücken oder so was.
00:39:25: Du weißt ja, dass die Leute da sind, wenn die es nicht fühlen würden, werden die nicht da.
00:39:28: Und das ist ja das Ding, dann fühlt man sich da safe und weiß so ein bisschen, okay cool, hier kann sich jetzt einfach das fühlen und dieses Gefühl zu lassen.
00:39:36: Natürlich, dafür ist Musik auf jeden Fall da, um unsere Einigung zu schaffen.
00:39:40: Gab es Momente, wo deine Eltern gesagt haben, deine Geschwister sind ja auch sehr öffentlich?
00:39:45: Aber ganz
00:39:45: kurz, meine Musik ist ja nicht politisch wirklich.
00:39:50: Es sind ja einfach Emotionen, aber die Emotionen, über die ich singe, die können einfach politisiert werden, dadurch, dass sie von einer Person mit migrantischem Hintergrund kommen.
00:40:00: Aber an sich sind es keine politischen Lieder, die ich singe, weil der nicht singe.
00:40:05: Du bist eine Queen, du bist nice, so wie du stehst, wie du gehst, wie du lachst, so frei, heraufzuwarten.
00:40:12: Ich glaube, es gibt
00:40:12: nichts mehr, was nicht politisch sein kann.
00:40:14: Du kannst sofort, könnte man da auch was politisches raushören, rauslesen.
00:40:18: Könnte man, muss man aber nicht.
00:40:20: Macht man aber.
00:40:22: Nee.
00:40:22: Nee?
00:40:23: Nee, glaub ich nicht.
00:40:24: Glaub ich, ehrlich gesagt nicht.
00:40:26: Aber ich verbinde das ja so stark auch mit deiner Person.
00:40:29: Ja,
00:40:29: das ist natürlich was anderes.
00:40:30: Genau.
00:40:30: Das ist schwer deine Musik von der Sängerin.
00:40:33: und Komponisten wegzuziehen, das ist so, das kann man irgendwie, weil du bist ja, also weißt du, wenn du auf der Demo dieses Lied singst, du hättest auf der Demo wahrscheinlich singen können, ein Männern steht im Walde, ganz still und stumm, und dann wäre das politisch, weil du singst auf einen
00:40:44: Ort.
00:40:45: Ich verstehe, was du meinst, natürlich kann man die Lieder in einen politischen Kontext rücken, natürlich, aber ich glaube einfach über Emotionen und über, klar, diese Emotionen, je nachdem, von wem die kommen und in welchem Kontext die stattfinden, sind dann politisch, ja, aber per se... ist eigentlich nicht mein Gefühl, dass diese Lieder an sich so politisch sind.
00:41:04: Gabs noch ein Moment, wo deine Eltern gesagt haben, alle ihre Kinder sind ja irgendwie öffentlich gefühlt.
00:41:10: Also die eine macht Musik, die andere ist in der Politik tätig, der Dritte hat versucht, ich weiß nicht, ob es immer noch macht, so ein Medien neu zu definieren oder wie man... Der macht
00:41:18: ganz viel so.
00:41:19: Medien und
00:41:20: Kunstarbeit.
00:41:22: Sagen die manchmal, seid doch mal ein bisschen leiser.
00:41:26: Es kann sich ja auch noch mal drehen alles und nicht, dass ihr dann angegriffen werdet.
00:41:30: Also, es dreht sich ja auch gerade alles.
00:41:31: Wir sind nie mit so Angst per See in der Erziehung groß geworden.
00:41:36: Wir sind ja nur so geworden, weil meine Eltern immer gesagt haben, du kannst viele Dinge machen und wenn du das machen möchtest, versuch's und so.
00:41:43: Also, das war nie irgendwie so ein Thema und Gerechtigkeit, darüber zu sprechen, war immer, immer von klein auf da.
00:41:51: Das
00:41:51: ist krass, weil meine Eltern haben ja immer gesagt, von Anfang an, wenn ich mich öffentlich antifaschistisch geäußert habe, haben sie immer gesagt, selbst als überzeugter Antifaschisten, Ach, Mali, musst du das denn immer so laut sagen?
00:42:01: Das kann mir irgendwann auch schlimm werden.
00:42:02: Ja,
00:42:02: das verstehe ich, dass der Ansatz vielleicht weitergegeben wird, aber es war immer so, nee, dir kann nichts passieren und du bist auf jeden Fall in der stärkeren Position, dass du für jemand anderes noch mit Partei ergreifen kannst und jemanden schützen sollst, wenn du was siehst, was schützenswert ist.
00:42:20: Das ist toll.
00:42:20: Kannst du auch deinen Eltern sagen, das ist schon richtig cool.
00:42:22: Also das ist schon ein sehr, sehr besonderer, so zu sagen, den Kindern Kraft mitzugeben und nicht Vorsicht.
00:42:28: Ja, Vorsicht.
00:42:30: Man könnte vielleicht manchmal sagen, hey, also ich, zumindest atme ganz kurz durch, bis du wieder ein bisschen zu laut bist, aber gut.
00:42:38: Hast du das Gefühl, dass es durch solche Äußerungen wie durch Friedrich Merz und viele andere Politikerinnen auch mittlerweile so eine Einheit entsteht in der Community der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland?
00:42:51: Das ist eine gute Frage.
00:42:53: Also ich habe auf jeden Fall... was mich auf jeden Fall sehr emotionalisiert und sehr so gestärkt zurückgelassen hat, nicht redend dessen, wie tragisch und wie grausam der ganze Hintergrund dessen ist, war wie groß die Palästina-Demos waren.
00:43:09: Also das hat mich wirklich krass bewegt und da war ich so ein bisschen auch irgendwie stolz auf alle, die da waren, weil ich auch so viele Menschen gesehen habe, die gar nicht, die offensichtlich keinen migrantischen Background oder zumindest keinen irgendwie orientalischen Background hatten.
00:43:23: und dann die ganzen kleinen Kinder zu sehen und Familien zu sehen.
00:43:25: Das hat mich wirklich sehr emotionalisiert und auch so ein bisschen unterstützt und irgendwie auch das Freunde mitgekommen sind, die gar nichts damit zu tun haben.
00:43:31: Ich glaube, das Bewusstsein wächst in gewissen Kreisen bestimmt.
00:43:36: Aber andererseits kann ich auch nur die Kreise sehen.
00:43:39: Ich weiß ja gar nicht, was woanders abläuft und anscheinend sind wir immer noch so sehr in der Unterzahl, dass das so viel... Möglichkeit gibt für eine breite Masse, sich nach rechts weiterzuentwickeln.
00:43:49: Deswegen weiß ich nicht, was da passiert.
00:43:50: Aber die Kreise, in denen ich mich bewege, in denen kann ich auf jeden Fall sehen, dass man weniger Angst davor hat, sich irgendwie mit unterdrückten zu solidarisieren öffentlich.
00:43:59: Wie protestieren wir denn in der Zukunft erfolgreicher?
00:44:02: Also, dass es nicht immer nur ein kurzes Aufflamm ist, sondern dass es auch Konsequenzen hat, dass sich gesellschaftlich was verändert.
00:44:09: Also, ich meine, dass sich wirklich was verändert, dafür muss ja auch strukturell was passieren.
00:44:13: Dafür muss ja wirklich auch in den Hintergrund unserer Medienhäuser was passieren.
00:44:18: Dafür müssen wir ja richtig Studien erheben.
00:44:23: Dafür muss so viel passieren, was nicht nur an der Erohe vielleicht gesichtbar ist.
00:44:26: Und ich glaube, das ist noch viel eher die Frage, wie wir das weiter unterstützen können, wenn jetzt irgendwie angefangen wird, überall Forschungsgelder zu streichen und die Möglichkeiten für Menschen, die sich dafür einsetzen wollen, dass die wieder beschränkt werden.
00:44:39: Das mit den Medienhäusern, das sagst du nicht, total interessant, weil das hätte ich früher bestritten?
00:44:43: Wir sind doch superdivers alles in Medienhäusern.
00:44:45: Aber mittlerweile, ja, ja, der Blick rein in die Redaktion zeigt einfach, es sind, also wirklich, im Großteil sind die meisten Redaktionen, in die ich einen Blick geworfen habe, weiß männlich, nicht mal mehr mittelalt, sondern schon alt.
00:44:58: Also selbst, also eine Freundin von mir arbeitet in der Werbebranche und sie sagt auch, sie kriegt manchmal irgendwie Entwürfe, die... übelst rassistische Narrative vertreten.
00:45:06: und dann fragt sich so, hey, das hat doch vor mich auch niemand gelesen.
00:45:09: Wieso kann das noch jetzt hier bei mir landen?
00:45:10: Und ich bin die erste biegere Person, die das liest.
00:45:12: Und jetzt muss ich euch korrigieren und sagen, ey, das ist Races, was da was da liegt.
00:45:16: Das kann ja nicht sein.
00:45:17: Also, ich glaube, wir sprechen halt sehr in einer kleinen Bubble immer noch miteinander.
00:45:22: Ja, und diese, also auch wieder nochmal der Blick in die USA, weil ich einfach so lange gerade da war, dieses Abschaffen von diesen ganzen Diversitätsprogrammen.
00:45:30: Das klingt auch jetzt wieder für viele Stammtische.
00:45:32: Da ist ja auch richtig so.
00:45:34: Du merkst sofort, dass nur das Aussprechen, dass man es jetzt wieder abschafft, eine massive Explosion an Rassismen erzeugt.
00:45:41: Weil man dann eben sagt, es ja sowieso bringt ja überhaupt nicht.
00:45:43: Du sagst,
00:45:44: dass Diversitätsprogramme und Förderungen von Menschen mit migrantischen Hintergrund sind ja so wichtig, damit diese Menschen in Machtposition noch irgendwann stattfinden können.
00:45:53: Repräsentation in irgendwelchen öffentlichen... Mächtigen Positionen, damit das weiterhin migranische Jugendliche motiviert, sich dahin entwickeln zu wollen.
00:46:00: Und normalisieren.
00:46:00: Natürlich normalisieren.
00:46:03: Dinge normalisieren, was ich total interessant finde, das habe ich auch vor Kurzem gelernt, Dinge normalisieren, die eben für Menschen ohne Migration zu der Grunde normal sind.
00:46:10: Fehler machen, Scheiße bauen, dumm äußern.
00:46:13: Also, dass auch Menschen, du hattest das gesagt, ich muss Ärztin werden, ich muss was Besonderes sein.
00:46:17: Also, dieser Druck, der auf einer Person lasst, Migration zu der Grunde immer perfekt zu sein, nie Fehler machen zu dürfen.
00:46:23: Das musst du ja auch lernen durch Diversitätsprogramme, dass diese Menschen genauso Fehler machen wie alle anderen auch.
00:46:28: Und das ist alles Teil davon.
00:46:29: Ja, aber es ist halt auch was, was dann irgendwie oft in solchen Familien weggerät wird.
00:46:34: Natürlich, du musst halt eben darüber stehen, du kannst, du musst besser sein als die anderen.
00:46:39: Ja,
00:46:40: es gibt so eine ganz lustige, auch Daniel Kubiak, den ich wirklich sehr schätze, der hat eine Studie oder der forscht zu Ostdeutsch und Migration, das sozusagen die Mechanismen, die für Ostdeutsche geltend ähnliche Mechanen sind, wie Menschen mit Migrationsgrund gelten.
00:46:52: Und zwar nicht, was die Hautfarbe betrifft, sondern mit diesem, man muss immer was Besonderes sein.
00:46:56: Du wirst nie irgendwo eingesetzt, du wirst immer abgewertet.
00:46:58: Und ich finde voll krass, weil immer wieder, wenn ich mehr in Ostdeutschen, also wenn ich irgendwie in Jena oder Chemniskonzert gespielt hab, das war meistens dann irgendwie, ich hab Vorband für eine andere Band gespielt und das Publikum, es war irgendwie so ein bisschen schon sehr weiß und irgendwie so, hab ich gedacht, okay, krass, ihr seht jetzt nicht aus wie sonst meine meine Freunde oder irgendwie die Leute, mit denen ich abhänge.
00:47:19: Aber das Publikum war so sweet und es ist irgendwie so süß bestätigen gewesen.
00:47:24: Ich habe wirklich ziemlich wenig Ahnung über die Unterschiede zwischen Ost-Westdeutschland, über diese ganze kulturellen Differenz.
00:47:30: Muss ich sagen, peinlich habe ich mich viel zu wenig mit auseinandergesetzt, mit anderen Sachen beschäftigt.
00:47:34: Aber diese Konzerte waren so schön, weil das Publikum so herzlich süß war.
00:47:38: Und da war ich irgendwie so ein bisschen, hey, das habe ich gar nicht erwartet.
00:47:42: Die sind alle so süß und lieb hier.
00:47:44: Wenn du auf dem richtigen Konzert bist, wo du weißt, okay, die Band hat sich vielleicht irgendwie schon mal zu ihren Werten positioniert, dann weißt du so ein bisschen, okay, das sind jetzt richtig sweete Leute.
00:47:54: Wenn du hier bist und die hast, dann ist das richtig gut.
00:47:56: Weil die sind echt so mit dem Herzen dabei, weißt du was ich meine?
00:47:59: Und das war schon immer wieder eine schöne Erfahrung, das mitzukriegen.
00:48:03: Vielleicht nehmen wir das als Abschluss.
00:48:04: Vielleicht ist die erste Hürde, die wir in diesem Land in Deutschland überwinden müssen, die Differenzen zwischen Osten und Westen abbauen, um gemeinsam gegen Rassismus und ja, Dummheit vorzugehen.
00:48:16: Das darf ich sagen, da musst du gar nicht... Du musst
00:48:17: besser über Nachdenken
00:48:18: erst mal.
00:48:18: Du kannst über Nachdenken.
00:48:19: Das
00:48:19: sitzt zu deep für mich.
00:48:21: Vielen Dank, dass du gekommen bist, dass wir darüber reden konnten.
00:48:23: Ja, danke.
00:48:23: Dass es so viele weite kurze Ausläufer genommen hat.
00:48:26: Aber ich bin immer wichtig, da auch deine Position und Stimme zu hören.
00:48:31: Danke für die Erinnerung.
00:48:32: Danke, dass du am Sonntagzeit hast.
00:48:33: An einem regnerischen Herbstsonntag
00:48:34: in Berlin.
00:48:35: Viel besseres hatte
00:48:36: ich auch, nicht zu tun.
00:48:46: Wenn euch dieser Podcast gefallen hat, dann abonniert ihn bitte.
00:48:49: Zum Beispiel indem ihr bei Spotify auf die Glocke klickt und empfiehlt uns auf jeden Fall weiter.
00:48:53: Ihr möchtet uns Feedback, Lob oder Kritik schicken?
00:48:56: Oder habt sogar ein Themenvorschlag?
00:48:58: Kein Problem.
00:48:59: Schreibt uns einfach eine Mail an amr at pqppzwei.de oder ihr schickt uns eine Nachricht auf Instagram.
00:49:07: Folgt uns dafür auf Instagram unter unserem alles muss raus Kanal.
00:49:11: Wenn euch alles muss raus gefällt, unterstützt uns gerne auch auf Patreon.
00:49:14: Dort versorgen wir euch mit exklusiven Podcast-Folgen unseren Themenkonferenzen Specials zu unseren Drehs und anderen tollen
00:49:21: Extras.
00:49:22: Alle Links findet ihr unten in den Shownotes.
00:49:26: Neue Folgen erscheinen Donnerstags auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
00:49:30: Alles muss raus, ist eine Produktion von Pekopepi II GmbH, Redaktion, Luca Lau, Katharina Merzenich, Thilo Mischke, Marlon Plas, Audio-Produktion und Musik Leo Ebert Glang.
00:49:43: Moderiert wird alles muss raus von mir, Thilo Mischke.
00:49:46: Wenn du bei uns werben möchtest, findest du mehr Infos unten in den Show-Notes.
00:49:51: Vielen Dank fürs Zuhören, bis bald.