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00:00:00: Und das ist das, womit man wahnsinnig viel Geld machen kann.
00:00:02: Also das Geld, das Produkt ist eigentlich unsere Aufmerksamkeit.
00:00:05: Je mehr Zeit du auf Instagram verbringst, desto mehr Werbung kann man dir anzeigen, desto mehr Geld verdient Meter an dir.
00:00:11: Meter.
00:00:11: und Google, also die Mutterfirma von Google Alphabet, die haben letztes Jahr allein mit Werbung einen Umsatz gemacht von vierhundertzwanzig Milliarden pro S-Dollar.
00:00:23: Ständig frage ich mich Dinge.
00:00:24: Tag ein, Tag aus und will verstehen, wie dieses oder jenes funktioniert.
00:00:30: Egal, ob in Politik, Gesellschaft, Kultur oder Naturwissenschaft.
00:00:34: Es gibt so viel, was mich interessiert, was neu ist, was ich lernen kann.
00:00:39: Deswegen teilen hier bei alles muss raus Menschen ihre Perspektive, ihren Standpunkt, ihr Wissen, ihre Haltung.
00:00:46: Und in dieser Woche hat mich folgende Frage beschäftigt.
00:00:51: Wie schaffen wir es, uns endlich wieder zu konzentrieren?
00:00:53: Und was ist eigentlich der Grund dafür, dass wir uns so schlecht konzentrieren können?
00:01:10: Meine heutige Gestin ist Johanna Jürgens.
00:01:12: Sie ist Autorin im Zeitressort.
00:01:16: Meine heutige Gestin ist Johanna Jürgens.
00:01:17: Sie ist Autorin für die Zeit und hat eine Reportage geschrieben, für die ich sehr viel Zeit aufgewandt habe, um sie zu lesen.
00:01:24: Nicht weil sie uninteressantes, nicht weil sie ... Dorf geschrieben ist überhaupt nicht, sondern weil ich Großschwierigkeiten habe, mich zu konzentrieren wegen all der Ablenkungen, die hier in unseren Zeiten in meinem Leben existieren.
00:01:36: Und genau darüber habe ich mit ihr gesprochen.
00:01:37: Über Ablenkung habe ich schon mal gesagt, worum es in dem Text geht.
00:01:41: Nee, ne?
00:01:42: Okay.
00:01:46: Okay, dann machen wir das so.
00:01:48: Äh, forty-seven Sekunden.
00:01:50: ist angeblich unsere Aufmerksamkeit spannend, wenn wir am Schreibtisch sitzen, wenn wir uns konzentrieren sollen.
00:01:55: Und ich habe deswegen wegen dieser sieben und vierzehn Sekunden lange Zeit, viel Zeit gebraucht, um den Text von Johanna Jürgens in der Zeit zu lesen.
00:02:04: Ein Text über Aufmerksamkeit, über Ablenkung, über Handynutzung, Instagram, Reels und warum es so wichtig ist.
00:02:12: für Unternehmen, dass wir lange auf unser Telefon gucken.
00:02:15: In diesem Gespräch sprechen wir darüber, was das mit ihr gemacht hat, ihre Recherche, ob man und wie man seine Aufmerksamkeit wieder zurückgewinnen kann und was das alles mit einer möglicherweise geheimen Sekte, einem geheimen Bund, der weltweit agiert zu tun hat.
00:02:32: Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Gespräch und hoffe, ihr seid schlauer nach der Unterhaltung.
00:02:37: So viel schlauer, ich jetzt nämlich auch war.
00:02:39: Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Gespräch und ich hoffe, ich wünsche euch viel Spaß mit dem Gespräch und ich hoffe, ihr seid genauso schlau nach dem Gespräch, genauso schlau, wie ich es danach war.
00:02:51: Redaktionsschluss für die heutige Folge war Mittwoch, der zehnte Dezember, twenty-fünfundzwanzig um siebzehn Uhr.
00:03:03: Ich würde sagen, ich bin geschulter Reportageleser.
00:03:06: Ich habe sechs Anläufe gebraucht, um deine Reportage zu lesen.
00:03:08: Nicht, weil sie irgendwie ... uninteressant geschrieben ist, sondern es hat mich alles wirklich brennend interessiert, was du erzählt hast.
00:03:15: Ich wurde abgelenkt durch meine Nintendo Switch zwei, ich wurde durch mein Handy abgelenkt durch ein Buch, was ich gerade lese und habe dann auch immer dann vergessen, dass ich gerade deinen Artikel gelesen habe.
00:03:24: Woran liegt das?
00:03:26: Warum kann ich mich als geübter Reportageleser so schwer konzentrieren?
00:03:31: Also erst mal bist du nicht alleine.
00:03:32: Ich habe das von extrem vielen Menschen gehört.
00:03:35: Ich glaube, das Feedback bekommt man auch nur bei so einer Art von Text.
00:03:38: Wahrscheinlich passiert das bei vielen Texten und einem fällt es nicht so auf, weil das nicht Gegenstand der Reportage ist.
00:03:43: Und ich glaube, dass das an zwei Gründen liegt.
00:03:46: Das ist natürlich eine große Frage, aber einmal, dass es noch nie so leicht war, sich ablenken zu lassen.
00:03:52: Und dass es gleichzeitig auch noch nie, dass ich noch nie so viel Geld damit verdiene, Lies, von uns abzulenken.
00:03:59: Und ich glaube, Wenn beides zusammenkommt, dann ist es relativ schwer.
00:04:02: thirty-five-thausend Zeichen war, glaub ich, mein Text lang, vierzig Minuten Lesezeit am Ball zu bleiben.
00:04:08: Früher war ja irgendwie so Ablenkung, Zerstreuung finden, was positiv ist.
00:04:10: Es war ein positiv besetzter Begriff, dass man endlich mal so ein bisschen locker lassen kann von seinen eigenen Gedanken.
00:04:15: Heute ist es irgendwie ausschließlich negativ, hab ich das Gefühl, dass abgelenkt werden, wie so ein eigentlich wie ein Krankheitssyntom wahrgenommen wird.
00:04:22: Ist es in der Recherche auch aufgefallen, dass die Mensch mit denen du gesprochen hast, Ablenkung als was Schädliches beschrieben haben?
00:04:29: Ja.
00:04:29: Ich glaube schon, und auch in meinem Umfeld ist das so, ich glaube auch, was du beschreibst, es stimmt, dass wir Ablenkungen nur noch negativ besetzen.
00:04:38: Ich glaube aber auch, es ist eine andere Ablenkung als früher.
00:04:40: Also das, was du beschreibst, mal die Gedanken schweifen zu lassen, das ist ja eigentlich so ein bisschen produktiver Leerlauf quasi.
00:04:47: Also man geht mal spazieren, keine Ahnung, man geht raus für eine Zigarette, man geht schwimmen und kann nicht ans Handy gehen.
00:04:53: und kommt dann vielleicht auch auf gute Gedanken und zieht daraus Energie.
00:04:57: Und die Ablenkung, die ja so omnipräsent ist, in unserem Alltag ist ja der Griff zum Handy, der uns natürlich auch schlaucht.
00:05:05: Ich glaube, das sind unterschiedliche Formen der Ablenkung des Abgelenksseins.
00:05:09: Jetzt will ich tatsächlich wissen, ist diese Geschichte, die du dort geschrieben hast, eine aus persönlichen Interessen?
00:05:14: Also so wo und wie hast du an dir selbst gemerkt, wenn überhaupt?
00:05:19: So geht's nicht weiter.
00:05:20: Es ist so Teil eine Geschichte aus persönlichen Interessen und auch gar nicht uneigennützig, weil ich das Problem total habe und aber gemerkt habe, es gibt wahnsinnig viel so Listicles im Internet mit Dingen, die man machen kann, um seine Aufmerksamkeitsspanne wieder in den Griff zu bekommen und vieles davon habe ich selbst auch schon ausprobiert, aber nichts hat so richtig geholfen.
00:05:39: Also, ich kann erst mal anfangen, was mein Problem ist.
00:05:41: Ich glaube, das haben viele.
00:05:43: Also, der Klassiker ist bei mir tatsächlich Instagram weniger TikTok und ich öffne es.
00:05:47: Ich öffne es wahnsinnig häufig.
00:05:48: Ich merke nicht, wenn ich es öffne.
00:05:50: Und ich merke auch nicht, wie viel Zeit ich da verbringe.
00:05:53: Und das ist, glaube ich, mein Hauptproblem.
00:05:55: Und dann löscht man diese App.
00:05:57: zum Beispiel im Urlaub, wenn man sich sagt, man macht Digital Detox, und dann lädt man sich wieder runter, weil man das nachgucken muss, weil's einem doch irgendwie fehlt, und dann ist man auch nach zwei Tagen wieder bei hundert Prozent.
00:06:06: Ja.
00:06:07: Solche Sachen.
00:06:08: Hast du auch so einen ... Ich hab bei so ... auf dem Klo, zum Beispiel, so diese ... Also, man bleibt einfach wahnsinnig lange mittlerweile in so einem Art Zyklus.
00:06:16: Also, ich hab so Instagram, Reddit, WhatsApp, Trade Republic, Instagram, und dann geht man so ein Kreis.
00:06:22: Ja,
00:06:22: ja, genau.
00:06:23: Dann geht man wieder von vorne.
00:06:26: Also was ist der Kreis bei dir?
00:06:27: Ist es Instagram, was du gesagt
00:06:29: hast?
00:06:29: Ist es Instagram, dann komme ich da auf eine Idee oder dann kriege ich wahnsinnig gut personalisiert ausgespielte Werbung für ein Produkt, was ich dann vielleicht auch noch direkt kaufe, dann habe ich einen Einfall, gehe auf die Zeit-App um zu gucken, was meine Kollegen so machen oder... Also es ist total... Also es ist bei mir Instagram, es ist WhatsApp und immer jedem Einfall... Den man hat, ich glaube, das ist auch ein Problem, kann man sofort nachgehen.
00:06:50: Als ich bin bei Instagram und dann komme ich auf eine Idee, dann öffne ich eine andere App.
00:06:53: Ich habe nicht so einen klassischen Zyklus, wie du ihn gerade beschrieben hast, aber es ist wirklich so, dass ich das Gefühl hatte, ich habe die Kontrolle darüber verloren.
00:07:02: Und ich hab auch schon seit, ich glaube, wirklich Jahren diese Bildschirmzeit-Warnung, die sich bei mir auf Social Media beschränkt.
00:07:09: Also ich glaube, TikTok fällt darunter, Instagram, Facebook auch, aber das benutze ich eigentlich nicht.
00:07:15: Und ich kriege nach forty-fünf Minuten eine Warnung, dass meine Bildschirmzeit für Social Media vorbei ist.
00:07:20: Und ich kann dir abends nicht sagen, wann ich sie weggeklickt habe.
00:07:25: Ich glaube, ich habe noch nie gesagt, ach ja, forty-fünf Minuten sind vorbei.
00:07:28: Joana, jetzt machst du das mal zu.
00:07:30: Ich ignoriere es, ich klick es weg und ich merke es nicht mal.
00:07:33: Schämst du dich?
00:07:34: Ich schäme mich ein bisschen, also es fühl mich schon schwer, dass in der Unterzeite zu meinem Text stand, dass ich ein Smartphone-Opfer bin und dann auch offen zu legen, wie häufig ich am Tag mein Handy entsperre und wie hoch meine Bildschirmzeit tatsächlich ist.
00:07:47: Aber so groß ist die Scham dann auch nicht, weil ich merke, dass es wirklich jedem so geht.
00:07:52: Also es gibt, es gab natürlich ein paar Leserinnen und Leser älteren Semesters, die mir geschrieben haben.
00:08:00: dass das völlig irre ist.
00:08:01: Aber ansonsten hat mir eigentlich jeder gespiegelt, mir geht es genauso.
00:08:05: Und ich weiß nicht, wie es bei dir im Umfeld ist, aber bei mir auf jeden Fall so, dass es ständig darum geht.
00:08:09: Es geht ständig darum, aber alle zeigen auf mich auch immer so, du genutzt ja das Handy besonders
00:08:14: viel.
00:08:14: Ja, bei mir ist das genauso.
00:08:15: Und dann habe ich beobachtet, wir sind ja hier in diesem Team oft, das ist ja so eine Mischung aus Freundschaft und Arbeit, was hier stattfindet.
00:08:20: Wir sind sehr viel unterwegs und dann wird dann immer auf mich, auf diesen Drehereisen, auf mich gezeigt und sagt, also du guckst aber viel aufs Handy, dann rechtfertige ich mich, sage dann oft, dass die einzige der einzigen Moment der inneren Ruhe, den ich habe, da kann ich dann fliehen aus den Situationen, in denen wir uns befinden.
00:08:33: Und dann gucke ich aber zurück und sehe, wie die auch alle im Auto an ihren Handys sitzen und irgendwie eben Instagram zu gucken.
00:08:39: Also diese Scham betrifft uns, glaube ich, alle.
00:08:43: Würdest du sagen, das ist auch ein Moment in deinem Text, dass die sozialen Medien unsere Handys das erste Mal als ... als Gerät, als Kulturgerät etwas ist, was uns schadet.
00:08:56: Weil diese Annahme wurde gemacht, auch beim Radio, die Annahme gab es auch beim Fernsehen.
00:09:00: Man hat Comics unterstellt, dass sie schädlich sind für die junge Generation.
00:09:03: Sind Handys möglicherweise mit ihren Apps das erste Mal, dass wir wirklich in der Geschichte der Menschheit etwas gebastelt haben, was uns krank macht?
00:09:13: Ich glaube, der Unterschied zu all den Dingen, bei denen wir uns schon mal Sorgen um unsere Aufmerksamkeit gemacht haben, also den Roman, das Comic, Kino, Streaming, ich glaube, der Unterschied ist jetzt, dass wir tatsächlich teilweise die Kontrolle darüber verlieren.
00:09:30: Und eigentlich jeder, den ich kenne, sagt, ich verbringe mehr Zeit an meinem Handy, als ich möchte.
00:09:37: Ich glaube, das ist der Unterschied.
00:09:38: Schaden, da muss man, glaube ich, differenzieren.
00:09:43: worauf man sich bezieht.
00:09:45: Konzentrationsfähigkeit
00:09:46: sicherlich.
00:09:47: Ich glaube nicht, dass es nur das Smartphone ist.
00:09:48: Ich glaube, da kommen viele Dinge zusammen.
00:09:50: Es gibt auch einen Informatiker, der viel geschrieben hat zur Aufmerksamkeit.
00:09:55: Der heißt Karl Newport und der hat das nicht nur aufs Smartphone bezogen, sondern auch auf die Einführung des PCs und des digitalen Kalenders und der E-Mails.
00:10:03: Weil Arbeitgeber dann plötzlich sehr viel mehr delegieren konnten und quasi mehr Kontrolle hatten über den Tag und den Kalender ihrer Mitarbeiter.
00:10:10: Auch das spielt natürlich eine Rolle.
00:10:12: Dieses Smartphone ist ja nicht nur ... Es ist Werkzeug, es ist irgendwie Instrument, um zu verweilen, um aus dem Alltag zu fliehen, wie du beschrieben hast.
00:10:20: Aber es ist ja auch was, was man für die Arbeit braucht.
00:10:23: Selbst wenn wir wollen, wir könnten uns ja nicht mehr zurückziehen und leben wie Digitale ... oder wie Einsiedler.
00:10:30: Aber
00:10:30: wir versuchen es ja alle.
00:10:32: Das ist ja so interessant.
00:10:33: Ich fotografiere analog.
00:10:34: Es kann auch sein, dass es ein mittelaltes Männerhobby ist.
00:10:37: Ich habe entschieden...
00:10:39: Sehr totales Gen-Setting.
00:10:41: Es macht noch wirklich viel Spaß.
00:10:42: Es ist natürlich auch mega privilegiert, weil es arschteuer ist, muss man auch sagen.
00:10:44: Also es ist einfach jetzt nicht günstig.
00:10:47: Ich habe Schallplatten zum Schreiben.
00:10:48: Ich habe immer eine Schallplatte, eine Seite, so wie die Pomodoro-Methode mit Musik ist.
00:10:53: Ich schreibe das durch, dann kann ich mir eine kurze Pause gönnen.
00:10:57: Ich benutze ab im Jahr zwanzig wieder ein Handkalender, also so ein Notizkalender, wo man dann die Termine per Hand einschreibt.
00:11:03: Aber irgendwie kommt es bevor, als ich noch gewaibt habe.
00:11:05: Ich habe dann gewaibt und geraucht.
00:11:06: Also ich benutze all diese Sachen und das Handy.
00:11:10: Also so, der Ausweg scheint so auswegs los.
00:11:13: Hast du den Eindruck, es wird ein bisschen besser?
00:11:15: Nein.
00:11:17: Es wird nicht besser.
00:11:17: Also mein, also das Einzige, wo ich würde sagen, wo das hat sich verändert ist, ich blicke jetzt durch die analoge Fotografie anders ein bisschen in die Wirklichkeit.
00:11:25: Also gehe konzentrierte die Straße entlang, weil ich überlege, was für ein Motiv mache ich, was für ein Foto mache ich.
00:11:31: Aber das ist, würde ich sagen, das Einzige, was sich verändert hat.
00:11:34: Also so.
00:11:36: Ist es eine auswechslose Situation, in der wir uns befinden?
00:11:38: Ist es so ein bisschen wie die Atombombe, die wir erfunden haben?
00:11:40: Man wird es nicht mehr los.
00:11:42: Wir sind diesen Schritt als Menschheit gegangen.
00:11:45: Ja, das war tatsächlich die große Frage, mit der ich auch in diese Recherche gegangen bin, weil ich den Eindruck habe.
00:11:51: All das, was man ausprobiert, also die Bildschirmzeitfunktion zum Beispiel, die ich eingestellt habe, oder es gibt ja Dutzende Tipps, zum Beispiel, dass man seinen Handybildschirm auf schwarz-weiß stellt, damit diese Farbreize, ich hab's noch nie gemacht.
00:12:02: Aber oder dass man, was ich schon manchmal gemacht habe, ist die Apps umzusortieren, damit mein Daumen sie nicht mehr automatisch findet.
00:12:09: Oder Instagram nur noch über den Desktop nutzen, weil es dann eben nicht so reibungslos funktioniert und einfach weniger Spaß macht und die Gewohnheit quasi so durchbricht.
00:12:17: Und genau, ich hab halt den Eindruck, dass alles hilft schon auch ein bisschen, bis man's halt wieder macht wie früher und man wieder bei hundert Prozent ist und das Problem einfach wieder da ist.
00:12:28: Ich glaube, dass wir schon Dinge tun können, um diese Situation zu verbessern, also auch mal aufräumen, Apps löschen, die man nicht braucht.
00:12:37: Ich krieg wahnsinnig viele Push-Benachrichtigungen am Tag und die ziehen einen natürlich immer raus.
00:12:41: Und wenn ich ehrlich bin, Neunundneinzig, neun Prozent davon interessieren mich nicht, da klick ich nicht drauf, die gucke ich nicht mal an, aber die bringen mich trotzdem kurz dazu auf mein Bildschirm zu gucken und mich ablenken zu lassen.
00:12:52: Genau, ich glaube, all das bringt was und ich glaube, da müssen wir auch uns quasi uns ein bisschen disziplinieren.
00:12:58: Und gleichzeitig ist natürlich auch wahr, dass wir unsere Bildschirmzeit tracken können, wie wir wollen und all diese Dinge machen können.
00:13:05: Und am anderen Ende des Bildschirms sitzt halt ein gut bezahlter, sehr cleverer Ingenieur.
00:13:11: der genau gegenteilige Ziele hat.
00:13:13: Also dafür sorgen möchte, dass wir diese Software, dass wir die Apps, die sie entwickeln, die Geräte, die wir gekauft haben, so lange wie möglich benutzen, so viel Zeit wie möglich auf diesen Apps verbringen.
00:13:22: Warum?
00:13:24: Weil sie Geld darin verdienen, also ist ganz einfach.
00:13:27: Wir sagen ja häufig, wenn man nichts für das Produkt bezahlt, dann ist man selber das Produkt und dass wir mit unseren Daten zahlen, ich fand das schon immer ein bisschen Unpräzise, weil unsere Daten ja auch Mittel zum Zweck sind, nämlich um uns personalisierte Werbung auszuspielen.
00:13:42: Und das ist das, womit man wahnsinnig viel Geld machen kann.
00:13:44: Also das Geld, das Produkt ist eigentlich unsere Aufmerksamkeit.
00:13:47: Je mehr Zeit du auf Instagram verbringst, desto mehr Werbung kann man dir anzeigen, desto mehr Geld verdient Meter an dir.
00:13:53: Meter.
00:13:54: und Google, also die Mutterfirma von Google Alphabet, die haben letztes Jahr allein mit Werbung einen Umsatz gemacht von vierhundertzwanzig Milliarden US-Dollar.
00:14:05: Das kann man nicht verstehen.
00:14:06: Genau, und das ist interessant.
00:14:08: Google macht ca.
00:14:08: seventy-seix Prozent seines Umsatzes mit Werbung.
00:14:11: Und bei Meta, also der Mutter von WhatsApp, Instagram und auch Facebook sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es, sind es.
00:14:29: Und vielleicht wäre ich auch gar nicht bereit dafür zu zahlen, also mit Geld.
00:14:33: Aber das ist die ganze Logik dahinter.
00:14:35: Und kann man sich dagegen... Das ist so schwer, wenn du sagst, man ist ja bestens unterhalten.
00:14:41: Wir haben das ja so stark in unseren Alltag integriert, die Benutzung von unseren Handys.
00:14:45: Ich glaube, wann nimmst du das erste Mal in die Hand?
00:14:48: Als erstes nach dem Ausstehen.
00:14:50: Also es gibt, wie gesagt, die Phasen, wo ich dann in der Küche lade, weil ich denke, ich muss
00:14:53: jetzt mal... In der Phase bin ich gerade.
00:14:55: Ich muss das in den Griff ringen, ja.
00:14:56: Und dann nächste Woche hast du es wieder realistischerweise, hast du es wieder in dem Bett.
00:14:59: Und das sind so Wellen.
00:15:00: Also es sind so Wellen, wo es in denen gut funktioniert, in denen ich die Ding im Griff habe und dann wochen.
00:15:05: in denen ich als Allererstes morgens zum Handy greife und ich wünschte, ich könnte sagen, ich würde dann als Allererstes auf Spiegel online oder Zeit online oder keine Ahnung, irgendwelche Nachrichten lesen.
00:15:16: Nee, ich als Allererstes Instagram.
00:15:18: Ein paar Reels
00:15:20: zum Aufstehen.
00:15:21: Du hast eine Tese in deinem Text, die mich sehr beruhigt hat.
00:15:25: Und zwar, unser Gehirn ist irgendwie so über Tausende von Jahren entstanden.
00:15:31: über Evolution so perfektioniert worden, so schnell geht es nicht kaputt, so schnell kann da nicht was kommen, was dieses Gehirn negativ beeinflusst.
00:15:39: Ist dem so oder ist es nur so?
00:15:40: ein Satz, wie man früher dachte, als Bestes auch richtig gut in Zigaretten?
00:15:44: Nee, das stimmt schon jedenfalls.
00:15:46: Vertraue ich den Hirnvorschern, mit denen ich darüber gesprochen habe.
00:15:49: Und das fand ich aber auch das Spannende an der Recherche, weil ich habe den Eindruck, dass das im Moment einfach so als allgemeine Wahrheit angenommen wird.
00:15:56: Wir haben halt einen Tiktok gehören.
00:15:58: Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird einfach immer kürzer.
00:16:02: Und das ist nicht so, das kann man nicht so sagen, weil auch Aufmerksamkeitsspanne, eine Aufmerksamkeitsspanne, das ist ja keine absolute Größe.
00:16:10: Also wie lange du dich konzentrieren kannst, hängt ja auch davon ab, was die Aufgabe ist, wie fähig du bist, die zu lösen, bist du frustriert, dann neigst du dazu schneller zum Handy zu greifen, weil du dann eine schnelle Belohnung bekommst oder was anderes zu tun.
00:16:23: Das heißt unsere Aufmerksamkeitsspanne.
00:16:26: Die wird nicht per se kleiner.
00:16:28: Es gibt auch keine Studie, die das beweist.
00:16:30: Das ist natürlich auch schwierig zu messen.
00:16:31: Aber die
00:16:31: ... Um dich kurz zu unterbrechen, in der Themenkonferenz haben wir am meisten über diese drei Zahlen, die du in deinen Text nennst, gesprochen.
00:16:39: Ja, diese Studie von, du beziehst dich auf die Studie von Gloria Mark, das ist nur US-Psychologin, die eine der wenigen ist, die irgendwie in Zahlen gefasst hat oder versucht hat, in Zahlen zu fassen, was eigentlich unsere Aufmerksamkeit spannend ist, beziehungsweise ob die Zeit, die wir mit einer Aufgabe verbringen können, kürzer wird.
00:16:57: Und sie hat das beobachtet bei Schreibtisch-Menschen, Schreibtisch-Arbeitern.
00:17:02: Schreibtisch-Menschen.
00:17:03: Also Menschen, die ihren Tag damit verbringen, an einem Bildschirm zu sitzen, und dann hat sie sich mit einer Stoppuhr hinter diese Menschen gestellt.
00:17:10: immer auf die Stoppuhr gedrückt, wenn diese Menschen ein Programm geschlossen haben, ein anderes geöffnet haben, also wenn sie quasi an ihrem Bildschirm sich eine andere Aufgabe gewidmet haben.
00:17:19: Sie hat das, glaube ich, zum ersten Mal gemacht und da war die durchschnittliche Zeit, die ein Schreibtischmensch an einer Aufgabe herbracht hat, ich glaube, noch neunzig Sekunden.
00:17:31: Und dann hat sie es wiederholt, im Jahr ist es wiederholt, im Jahr ist es wiederholt, im Jahr ist es wiederholt,
00:17:42: im Jahr ist es wiederholt,
00:17:44: im Jahr ist es wiederholt, im Jahr ist es wiederholt, im Jahr ist es wiederholt.
00:17:50: Wahnsinnig schwierig zu sagen, weil manchmal innerhalb einer Aufgabe natürlich auch ich mehrere Tabs öffne und wieder schließe und ich würde denken, das ist trotzdem noch eine Sache, der ich meine Aufmerksamkeit widme.
00:18:01: Genau das ist, Gloria Mark hat quasi einmal dann zeigen können, die Zeit, die wir in einer Aufgabe verbringen, die wird kürzer, aber natürlich in einem sehr begrenzten Setting, also Büromenschen, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen.
00:18:16: Und klar, also ich glaube, Beim Bildschirm, da würdest du das wahrscheinlich auch von dir sagen, da ist es am einfachsten, sich schnell ablenken zu lassen, weil es ja häufig nur so einen Klick entfernt ist am Handy auch.
00:18:25: Das heißt aber natürlich nicht, dass unsere grundsätzliche Fähigkeit zur Aufmerksamkeit Steuerung.
00:18:30: kleiner geworden ist.
00:18:30: Also die Menschen hinter denen Gloria Mark stand, die können vielleicht sehr lange konzentriert Schach spielen oder eine Doku-Kurken Formel eins oder weiß ich nicht, was andere Dinge sehr lange konzentriert tun.
00:18:41: Also das heißt nicht, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne grundsätzlich kleiner wird.
00:18:44: Das
00:18:45: war das, was kurz bevor du hier ins Studio gekommen bist, da haben wir genau auch darüber gesprochen, dass vielleicht die Aufmerksamkeitsspanne umso kleiner wird, dass du weniger man die Aufgabe mag.
00:18:53: Genau, das ist auch erwiesenermaßen so.
00:18:56: Vielleicht mögen wir einfach ganz viele Aufgaben nicht mehr und deswegen haben wir das Gefühl, unsere Aufmerksamkeit, Spanne.
00:19:02: sinkt, weil einfach so viele Dinge, die wir tun, uns lästig erscheinen.
00:19:05: Ja, also es gibt Forschung dazu, wie man in den Flow kommt, also in diesen Zustand, in dem Konzentration uns keine Mühe kostet, uns nicht anstrengt und welche Faktoren eigentlich eine Rolle spielen dafür, dass wir in diesen Flow kommen.
00:19:19: Und da gibt es ganz viele Faktoren einmal, dass wir uns irgendwie in der Lage fühlen, diese Aufgabe zu bewältigen, dass sie uns nicht überfordert und dass wir keine Angst haben, während wir diese Aufgabe erledigen.
00:19:31: im Ergebnis oder auch währenddessen, dass quasi die Umgebung natürlich irgendwie reizarm ist, aber auch dass wir Spaß haben daran und dass wir uns in der Lage fühlen, diese Aufgabe zu lösen.
00:19:42: Und ich glaube, das beobachte ich auch an mir.
00:19:45: Ich greife während der Arbeit immer dann zum Handy, wenn ich an einem Text sitze und nicht weiterkommen und frustriert bin.
00:19:52: Aber es macht natürlich nichts besser, dann greife ich zum Handy, dann habe ich wieder Zeit verloren, dann ist der Zeitdruck vielleicht höher, die Frustration noch höher und dann ist man in so einem Teufelskreis.
00:20:02: Also Gloria Mark hat diesen Wechsel, gut beschrieben, sie spricht von den Attention Switching Costs, also den Kosten dieser schnellen Aufmerksamkeitswechsel und sie nachweisen können, dass jedes Mal, wenn wir eine Aufgabe wechseln, dass natürlich auch Zeit braucht, bis wir wieder voll bei der Sache sind und uns auf Dauer erschöpft, wenn wir immer wieder hin und her sprengen.
00:20:23: Hast du mal geraucht?
00:20:25: Nee.
00:20:25: Ich hatte das Gefühl, dass eben, als ich wirklich die Phase Form vapen war, das ist ein konstantes Rauchen, dieses Rauchen hat mich, dachte ich, immer aufmerksamer gemacht.
00:20:35: Aber eigentlich hat es mich nur von meiner Aufgabe unterbrochen.
00:20:38: Aber hatte immer das Gefühl, in diesem Unterbrechung kann ich noch mal darüber nachdenken, was ich hier gerade mache, also reflektieren.
00:20:44: Das ist irgendwie weg.
00:20:46: Das gibt es nicht mehr.
00:20:47: Man steckt immer zu hundert Prozent in der nächsten Aufgabe drin und kann nicht mehr reflektieren, was davor war.
00:20:53: Jetzt ist die Frage, sollten wir vielleicht mehr diese Flow-Zustände versuchen zu erreichen?
00:20:58: Also ich kenn das aus dem Videospiel.
00:20:59: Das ist so ein ganz wesentlicher Zustand im Videospiel und auch erwünscht.
00:21:05: Wenn man nicht merkt, dass es draußen schon dunkel geworden
00:21:07: ist.
00:21:07: Genau, dass irgendwie so acht Stunden gerade vergangen sind, obwohl man fühlt, wie eine Stunde ist.
00:21:13: Sollte unsere Aufgabe als Heilungsprozess in dieser Unruhe und in dieser Findenaufmerksamkeit sein, Flowzustände zu suchen?
00:21:21: Ich bemühe mich, das zu tun.
00:21:22: Was ist
00:21:22: das bei dir?
00:21:25: Ich glaube tatsächlich, also ... Bei der Arbeit, ich mein, man muss auch darüber sprechen, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit, Spannung ist was, was uns häufig bei der Arbeit beschäftigt.
00:21:32: Ist das vielleicht auch was, was uns privat mehr beschäftigen sollte?
00:21:35: Ich denke viel im Rahmen der Arbeit darüber nach.
00:21:37: Und dann ist ein Flowzustand was, wo ich auch mit Frustration anders umgehe.
00:21:42: Also nicht sofort quasi die Ablenkung suche, den schnellen Dopamin-Kick dahingehend, wo es besser ist, wo es einfacher ist.
00:21:48: Ich glaube, das ist was, was einfach eine Aufgabe ist, der man sich irgendwie stellen muss.
00:21:51: Ich versuche diesen Flowzustand zu erreichen, indem ich nicht immer leerläufe in meinem Alltag, Versuche direkt zu füllen.
00:22:03: Ich weiß nicht, ob das ... Ich glaub, das geht auch nicht nur mir so.
00:22:05: Was du meinst.
00:22:07: Also, dieses ... Ich koche jetzt was.
00:22:09: Was für ein Podcast kann ich dabei hören, um diese Zeit noch möglichst effizient dafür zu nutzen, dass ich was lerne.
00:22:15: Dass das hier möglichst ökonomisch abläuft.
00:22:17: Oder ... Ja, also immer ...
00:22:20: Guckst du was zum Einschlafen?
00:22:21: Ja, ich gucke auch was zu meinen
00:22:22: Schlafen.
00:22:23: Man wird berieselt.
00:22:25: Manchmal gucke ich mit meiner Partnerin einen Film, dann putzen wir uns die Zähne, unterhalten uns, also berieseln uns gegenseitig.
00:22:32: Und dann guckt man noch was im Bett und dann guckt man noch was irgendwie für sich.
00:22:37: Ja.
00:22:39: Oder man scrollt nebeneinander durch TikTok und wird völlig wahnsinnig, weil man da drüben was
00:22:43: ... Und dann die eigene ... Und das ist eigentlich ... klingt es furchtbar.
00:22:50: Ich hab mich schon gefragt, auch manchmal, ob ich mich wirklich nicht konzentrieren kann lange am Stück oder ob es einfach so ist, dass ich mir nicht zugestehe, nur eine Sache zu machen.
00:23:00: und wirklich nur diese Sache zu tun.
00:23:02: Also, einen Film zu gucken und nicht dabei noch E-Mails zu beantworten oder schnell was zu bestellen bei Amazon, was man noch haben wollte und so weiter.
00:23:10: Es gibt ja, das wurde, glaube ich, in der Zeit auch beschrieben, dieses ADHS.
00:23:16: Haben wir vielleicht alle kein ADHS?
00:23:19: Sondern haben wir einfach diese fehlende Konzentrationsfähigkeit und denken plötzlich, wir sind alles ADHS-Patienten?
00:23:26: Darüber mag ich mir keinen Urteil erlauben, weil ich keine Expertin bin für ADHS und keine Psychologin bin und keine
00:23:33: Neurowissenschaftler.
00:23:33: Ich finde das auch auffällig.
00:23:35: und dann muss man sich natürlich auch mal fragen, gibt es mehr diagnostizierte ADHS-Patienten, weil wir vielleicht auch besser sind, darin es zu diagnostizieren, weil es mehr Aufmerksamkeit gibt für dieses Thema.
00:23:46: Aber sicherlich, also was ich schon gemerkt habe, ist, dass viele Menschen sehr gerne von der kürzeren Aufmerksamkeitsspanne reden und vom TikTok gehören und sich fast wünschen, dass es so ist, dass unser Gehirn sich tatsächlich zurückentwickelt.
00:23:59: Einfach, weil man dann eine Diagnose hat für das, was wir alle ja merken.
00:24:04: Und es ist interessant, eine Zahl, die mir sehr häufig begegnet ist während der Recherche.
00:24:08: Ich glaube, es waren sieben oder acht Sekunden.
00:24:11: sei die durchschnittliche Aufmerksamkeit.
00:24:13: spannendes Menschen.
00:24:14: Wir haben gerade darüber gesprochen, dass es die nicht gibt.
00:24:17: Und die wäre eine Sekunde oder paar Sekunden kürzer als beim Goldfisch.
00:24:22: Ich weiß nicht, ob du dir das auch schon begegnet bist.
00:24:24: Aber es ist interessant, weil diese Zahl kommt aus einer Microsoft-Studie aus dem Jahr.
00:24:29: Und seitdem wird das einfach verbreitet, auch relativ unreflektiert.
00:24:33: Und niemand hat sich so richtig gefragt, wie misst man eine Aufmerksamkeitsspanne vom Goldfisch und wo kommen diese sieben, acht Sekunden her?
00:24:39: Und es ist interessant, weil das wird einfach immer so kolportiert.
00:24:43: Und ich hab den Eindruck, dass das daran liegt, dass wir uns fast wünschen, dass das ... weil man dann eine Erklärung hat für das, wie wir uns fühlen.
00:24:51: Aber in Wahrheit ist es wahrscheinlich eher so, dass wir uns daran gewöhnt haben, uns häufiger unterbrechen zu lassen und uns auch selbst unterbrechen.
00:25:02: Liebe Hörerinnen, liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer, ich spreche das gerade in eine Kamera rein.
00:25:08: Diese Werbung für Patreon.
00:25:10: Das liegt daran, dass wir unseren Inhalt jetzt auch mit Videokontent zeigen wollen.
00:25:15: Auf Patreon, aber natürlich auch auf Spotify.
00:25:18: Allerdings wird es auf Patreon noch zusätzliche Inhalte geben, die ihr euch angucken könnt.
00:25:22: Zum Beispiel im Buchclub als Videopodcast.
00:25:24: Was anders fällt mir gerade nicht ein.
00:25:26: Das Wichtige, aber ich möchte alle noch mal daran erinnern, wie wichtig ist es, unabhängigen Journalismus zu finanzieren mit neun, fünf oder drei Euro pro Monat.
00:25:32: Und bitte euch jetzt, das mal zu machen.
00:25:34: Ihr könnt es auch zu Weihnachten verschenken.
00:25:36: Ich glaube, es gibt so eine Option, dass man da sagt, komm, hier, Weihnachtsgeschenk für dich.
00:25:39: Ein Jahr lang, alles muss raus, Podcast für dich.
00:25:43: ist ein Geschenk für eine Person, die es darüber freut, ist auch ein Geschenk für uns.
00:25:47: Wir freuen uns darüber auch sehr, denn so können wir nämlich unseren Journalismus weitermachen.
00:25:51: Ich sage an dieser Stelle danke und wünsche allen frohe Weihnachten.
00:25:53: Und jetzt bitte Handy weglegen.
00:25:54: Es geht ja darum, dass wir uns konzentrieren.
00:25:56: Und bitte nicht diesen Podcast auch noch nebenbei neben der Arbeit machen.
00:25:59: Nicht Podcast hören hier beim Aufräumen oder beim Schnibbeln für das Weihnachtsessen.
00:26:03: Nee, einfach mal aufmerksam sein.
00:26:07: Das Furchtaste, finde ich, daran ist die Vergesslichkeit.
00:26:11: Ich weiß nicht, wirst du vergesslicher auch?
00:26:13: Also bei mir ist eines der Furchtbassensymptome, dass ich mich an bestimmte Gespräche nicht mehr erinnern kann, an Inhalte nicht mehr erinnern kann und weiß, das sind halt Gespräche, wo in denen ich aufs Telefon auch manchmal gucke und merke, ich kann mich auf Gespräche nicht mehr konzentrieren.
00:26:26: Also jetzt keine professionellen Gespräche, sondern private Gespräche, weil ich mich ablenken lasse durch mein eigenes Telefon in diesem Gesprächen.
00:26:33: Also so muss das nicht reichen, dass wir nicht mal mehr die Basis unserer zivilisatorischen Zusammenlebens akzeptieren können, nämlich die Unterhaltung und stören lassen.
00:26:45: Warum reicht es nicht?
00:26:47: Also, das ist tatsächlich auch der Punkt, bei dem ich bei mir gemerkt habe, dass das krankhaft, nämlich dass ich, wenn ich telefoniere, mein Handy auf Lautstelle und dann während des Telefonats.
00:26:57: Am Handy bin.
00:26:58: Und dann manchmal merke, jetzt werde ich wirklich, kriege ich eine gewisse Latente in meine Antwort.
00:27:03: Ich brauche mehr länger, um zu reagieren.
00:27:05: Oder weiß halt wirklich nicht, was die Person mir gesagt hat.
00:27:07: Am Anfang denke ich immer noch, ich kann beides gleichzeitig.
00:27:09: Und dann geht es nicht mehr.
00:27:11: Ich glaube, das Problem ist, dass es immer weniger Räume gibt und Settings, in denen es sozial sanktioniert wird, ans Handy zu gehen.
00:27:21: Außer in so passive-aggressiven Cafés in Berlin, wo drauf steht, hier dürft ihr kein Telefon redet.
00:27:25: Bei der Bäckerei hier um die Ecke hab ich das gerade gesehen, so ein Handy wird durchgestrichen, weil da hab ich mich gefragt, wie oft die wahrscheinlich Leute bedienen, die ja dabei noch telefonieren werden, sich ihre Brötchen bestellen.
00:27:36: Aber diese Räume gibt es immer weniger.
00:27:38: Es gibt ja auch immer weniger Settings, in denen es dein Gegenüber dir wirklich übeln nimmt, wenn du während des Gesprächs zum Handy greifst.
00:27:47: Und ich glaube ... dass das dafür sorgt, dass wir das auch tun und dass wir uns dafür nicht schämen.
00:27:54: Ja, klar, dann kann man nicht zuhören.
00:27:56: Glaubst du,
00:27:57: dass es dreilndes richtig macht mit diesem Handyverbot?
00:27:59: oder das Social Media-Verbot bis sechzehn, glaube ich, ist das Alter?
00:28:03: Ist das der richtige Weg?
00:28:05: Oder ist es nichts anderes als Rockmusik, mach dich zum Teufelsanbeter?
00:28:09: Also, ich glaube, das ist ein absolutes Verbot, nicht der richtige Weg ist, weil man ... Also ich frag mich die ganze Zeit.
00:28:18: die fünfzehnjährigen, die jetzt quasi jahrelang Instagram benutzt haben und es plötzlich löschen müssen, die werden ja wahrscheinlich trotzdem ihre Wege und Mittel finden, sich diese Apps runter zu laden und zu nutzen.
00:28:29: und vor allem glaube ich... muss man schon auch Menschen in der Welt entlassen, in der sie sich zurechtfinden.
00:28:34: Und das Problem ist ja nicht plötzlich weg mit Sechzehn.
00:28:36: Es gibt dann trotzdem noch, also Mädchen sehen dann trotzdem noch viele andere Mädchen, die nichts essen.
00:28:41: Und keine Ahnung, radikalisieren sich über politische Inhalte, Jugendliche.
00:28:44: Oder all diese Dinge oder all diese Gründe, aus denen sie Social Media nicht benutzen sollen unter Sechzehn, die verschwinden ja nicht einfach.
00:28:52: Ich glaube, dass die EU einen besseren Weg gefunden hat.
00:28:55: Also das EU-Parlament hat gerade beschlossen.
00:28:58: sich einzusetzen für kein absolutes Social-Media-Verbot.
00:29:02: von dreizehn bis sechszehn, glaube ich, soll man Social-Media nutzen können, aber mit Zustimmung der Eltern, die das dann auch kontrollieren können, die man quasi braucht, um einen Account aufzusetzen.
00:29:12: Ich glaube, das ist schon der erste richtige Schritt und dann muss es halt aber auch noch strengere Regeln geben für Plattformen, Konzerne wie Meta oder TikTok.
00:29:22: um ihre Algorithmen zu verändern, um mehr Rücksicht zu nehmen auf Kinder und Jugendlächer.
00:29:26: Ich finde das sowieso total interessant.
00:29:27: Also wenn du sagst, also früher im Gespräch hast du ja schon gesagt, dass eben es geht um Werbung, es geht um Verkaufen, es geht um Aufmerksamkeit, wie stark reglementiert dieser Werbesektor zum Beispiel im Fernsehen ist.
00:29:36: Also was für Regeln.
00:29:37: Da gibt es so viele Regeln, wie Werbung gezeigt werden darf, wie lang sie sein darf, wie laut sie sein darf.
00:29:42: Und ich habe das Gefühl, der Werbemarkt Im digitalen Raum ist überhaupt nicht reguliert.
00:29:47: Du kannst machen, was du willst.
00:29:48: Du kannst so so gestief sein, wie du möchtest.
00:29:51: Glaubst du, es braucht auch eine Regulation des Werbemarkts oder ist das ein zu starker Eingriff der EU in die Wirtschaft?
00:29:57: Ich hätte nicht gedacht, dass das Gespräch diese Wendung nimmt, aber naja.
00:30:01: Das weiß ich gar nicht.
00:30:02: Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, welche Regeln gelten für Werbung im Fernsehen.
00:30:06: Aber was schon interessant ist, ist, dass der Werbemarkt im Internet ja keine Grenzen hat, einfach weil alles parallel stattfinden kann.
00:30:14: Also jeder würde ja den Fernseher ausmachen, wenn alle zwei Minuten ein kurzer Werbesport dazwischen käme oder noch häufiger.
00:30:21: Und im Internet kannst du ja grenzenlos Werbung schalten.
00:30:24: So kannst du ja auch als Nutzer häufig Werbung und normale Inhalte nicht auf den ersten Blick unterscheiden.
00:30:29: Das macht es möglich, noch mehr Werbung zu schalten.
00:30:32: Und ich glaube, dass die Werbeindustrie wahrscheinlich an einem Punkt erkennen wird, dass es da trotzdem einen Limit gibt.
00:30:41: Also man kann unendlich viel Werbung schalten, aber vielleicht ist das auch rausgeschmissenes Geld.
00:30:48: Also ich habe für meinen Text ja Lumen Research besucht, das ist ein Marktforschungsinstitut, eine Firma in London.
00:30:57: die ganz viele Eye-Tracking-Daten haben.
00:30:59: Was die machen, ist, dass sie ihren probanten Geld dafür geben, dass sie sie beobachten können, wenn sie am Handy sind, also bei den Dingen, die sie sowieso machen, über die Selfie-Kamera, tracken sie dann die Augenbewegungen und gleichzeitig erfassen sie quasi was die Menschen auf ihrem Smartphone tun und dann legen sie später die Daten übereinander.
00:31:17: Und das Erkenntnisinteresse ist, zu sehen, welche Werbung tatsächlich heute noch wirksam ist, also wie lange bleiben Menschen.
00:31:26: Weil wenn man jetzt als Unternehmen Werbung schaltet, z.B.
00:31:29: bei Instagram oder bei TikTok, dann zahlt man ja für Views, also für theoretische Sichtbarkeit.
00:31:36: Das sagt aber ja noch nichts darüber aus, wie viele Leute tatsächlich hinsehen und wie lange sie das tun.
00:31:42: Und Lumen Research quasi erhebt genau diese Daten.
00:31:44: Und was die herausgefunden haben, ist, dass nur ein Bruchteil der Menschen wirklich hinschauen und dass die Menschen je schneller das Medium ist, was sie benutzen.
00:31:51: auch kürzer hinschauen.
00:31:52: Also Fernsehwerbung, Sie haben das auch über Webcams an einem Fernseher getrackt.
00:31:57: Fernsehwerbung, da stehen die Menschen zwar schnell auf, gehen in die Küche und hören es dann maximal noch, aber wenn sie sitzen bleiben, dann schauen sie sich die Werbung auch länger an.
00:32:08: Und bei TikTok, das Quarren sie es halt total schnell weg.
00:32:11: oder die Banner, die man sieht, am Rand von irgendeinem Artikel online oder auf einer Website, die man besucht, die schaut sich kaum jemand an.
00:32:18: Das heißt, es wird wahnsinnig viel Werbung geschaltet, die uns ja auch irgendwie immer peripher ablenkt.
00:32:22: Aber viele Marketingabteilungen und Konzerne, die Geld für Werbung ausgeben, bezahlen im Zweifel wahrscheinlich mehr für oder zu viel für zu wenig.
00:32:33: Aber um Elisabeth zu funktionieren, ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals irgendwas gekauft habe, weil ich eine Fernsehwerbung gesehen habe.
00:32:40: Also ich hab nie irgendwie Joghurt gekauft, weil die Familie besonders glücklich war, die sich diesen Joghurt da Sonntag früh auf den Tisch gestellt hat.
00:32:46: Aber ich weiß, dass ich Dinge kaufe, die bei Instagram mehr gezeigt werden.
00:32:49: Mich
00:32:50: auch, ja.
00:32:50: Also ich habe kürzlich ein Weihnachtsgeschenk gekauft, weil ich dachte, wie gut ist bitte die Idee, eine Wärmflasche mit einer Batterie drin zu haben, damit man nicht mehr heißes Wasser einfüllen muss.
00:32:58: So, und habe das gekauft.
00:33:01: Dann hab ich noch gehardert.
00:33:03: Dann wurde plötzlich diese Werbung von dieser Firma mehr.
00:33:06: kam häufiger, bis es dann passiert ist.
00:33:08: Und jetzt bin ich sogar so, Mensch, die haben ja auch so eine Wärmedecke.
00:33:11: So, vielleicht hole ich diese Wärmedecke auch noch mit dieser Batonie.
00:33:13: Also so, es ist schon krass, wie gut das auch funktioniert.
00:33:16: Also ich würde erst mal sagen, wahrscheinlich hast du schon ... Joghurt gekauft, weil du Werbung für diesen Joghurt gesehen hast, aber du kannst es halt nicht so direkt in Verbindung bringen.
00:33:25: Also das ist ja das, das ist ja die Goldgruppe, deswegen ist Social Media so eine Goldgruppe, du kannst es direkt quasi darin kaufen, du öffnest nicht mal eine andere App, also es öffnet sich an Browser, aber du bist sogar noch in der Instagram App und es gibt direkt diese Verbindung, also der Feedback Loop ist ja direkt geschlossen.
00:33:40: Aber du hast sicherlich wahrscheinlich trotzdem beeinflusst dich Fernsehwerbung auch, aber ja, also und ... Ich kaufe auch Dinge, die mir bei Instagram ausgespielt werden, weil die Personalisierung mittlerweile so wahnsinnig gut ist, weil Instagram ganz genau weiß oder Meter ganz genau weiß, was mir gefällt.
00:33:54: Und ich trainiere auch ... meinen Algorithmus darauf.
00:33:58: Also, keine Ahnung, dieses Jahr hab ich Urlaub in Japan gemacht und dann guckte ich Japan.
00:34:02: Ja, wie jeder.
00:34:03: Ich bin kein Special Unicorn.
00:34:05: Und dann trainierte ich aber meinen Algorithmus darauf.
00:34:08: Und das war mir auch, also es war auch das Ziel, dass ich dann nur noch Japan-Content sehe und dann gucke, was ich machen kann und was mich interessiert.
00:34:14: Genau, also ich glaube, das macht ja schon auch Spaß und es ist auch nützlich und wir profitieren schon auch davon.
00:34:20: Also ich mag es schon auch gerne, dass ich shoppen kann über Instagram und dass ich nicht nach eine Bademantel ewige Wochen lang suchen muss, sondern dass mir eine angezeigt wird, die nicht total schön findet und die nicht dann direkt kaufe.
00:34:32: Du hast dich auch mit einer Fluglotsin getroffen.
00:34:34: Hast
00:34:35: du was von ihr gelernt und irgendwas davon in deinem Leben integriert?
00:34:38: Also, das Interessante ist, dass ich dachte, dass sie Zaubertricks hat, dass sie mir geheimen Tipps verraten kann dafür, wie man lange konzentriert bleibt, die mich völlig überraschen und schockieren werden.
00:34:54: dass ich dann plötzlich weiß, wie ich meine Aufmerksamkeit in den Griff bekommen kann.
00:34:57: Und das war nicht so.
00:34:58: Sie hat einfach gesagt, Ablenkung oder nicht aufmerksam zu sein, ist hier einfach keine Option.
00:35:04: was mich schon in dem Moment ein bisschen gehandelt hat.
00:35:06: Weil ja, also ich greif zum Handy, weil niemand stirbt, wenn ich zum Handy greife.
00:35:09: Wenn man als Fluglotion zum Handy greifen würde, dann würde eventuell eine Katastrophe passieren.
00:35:14: Ich
00:35:14: verstehe bis heute nicht, dass dieser Beruf noch so existiert.
00:35:17: Dass da wirklich Menschen darüber entscheiden, ob das Flugzeug es schafft, jetzt da zu landen.
00:35:21: Das
00:35:21: wirkt
00:35:21: so sehr anachronisch, finde ich.
00:35:23: Ja,
00:35:24: total.
00:35:25: Und es ist aber trotzdem so, dass sie natürlich in einem Umfeld arbeiten, das enorm reizarm ist.
00:35:30: Also man stellt sein Handy aus, wenn man in diesen Raum reingeht.
00:35:33: Sie hatte eine Apple Watch an, aber ohne Internetverbindung.
00:35:37: Die haben Bildschirme, die wirklich nur die nötigsten Informationen anzeigen, nicht blinken und auch relativ farblos sind.
00:35:45: Die machen sehr viele Pausen, ich glaube, an einem acht-Stunden-Tag.
00:35:48: zwei Stunden Pause insgesamt und können dann auch ganz unterschiedliche Sachen machen, als schlafen, ins Fitnessstudio, die spazieren gehen.
00:35:55: Und das ist schon was, was ich gelernt habe.
00:35:59: Das Arbeitsumfeld, in dem wir uns bewegen, jedenfalls ich als schreibtisch Mensch, zu der es ein Job ist gehört, E-Mails zu empfangen und Anrufe zu empfangen und erreichbar zu sein.
00:36:10: Wir arbeiten nicht in einer Umgebung, die förderlich ist für unsere Konzentration.
00:36:15: Ich stelle jetzt manchmal mein Handy beim Arbeiten auf den Bitte Nicht-Stören-Modus.
00:36:20: Das Problem ist aber schon auch, dass ich dann nicht erreichbar bin.
00:36:23: Und dass ich dann merke, ah, Mist.
00:36:24: Bei dir ist immer besetzt, wenn man anruft.
00:36:26: Wenn man diesen Nicht-Stören-Modus sagt, dann kommt man nicht durch.
00:36:29: Genau.
00:36:29: Und meine Kollegen versuchen, mich zu erreichen.
00:36:33: Wir wissen ja, was zu tun wäre, aber es ist manchmal auch einfach nicht möglich.
00:36:37: Ist das eine Ausrede?
00:36:39: Ja, klar.
00:36:40: Es passiert nichts.
00:36:41: Welt bewegend Schlimmes, wenn ich nicht erreichbar bin.
00:36:43: Es nervt meine Kollegen vielleicht, wenn es dringend ist.
00:36:47: Ja, vielleicht ist es auch eine Ausrede.
00:36:48: Vielleicht müssen wir uns aber... Aber es gibt sicherlich auch Arbeitskontext, in denen es erwartet wird.
00:36:53: Ich kenne Leute, die arbeiten in Jobs, in denen es erwartet wird, dass sie innerhalb von zwanzig Minuten auf eine Slack-Nachricht antworten.
00:36:59: Das heißt, wenn wir davon ausgehen, dass es... Es hat mal einen Psychologe herausgefunden, um sich wieder der Sache zu wütten, von der man abgelenkt wurde.
00:37:09: Dann sind wir eigentlich in einem Teufelskreis gefangen.
00:37:13: Aber wer so ein Arbeitsumfeld, wie das der Fluglotzen das ideale Arbeitsumfeld, also müssten Arbeitsplätze viel Reizarme gestaltet werden.
00:37:23: Die Computer, die wir benutzen, müssen nur das wesentliche zeigen, was wir brauchen.
00:37:27: In unserem Beiderfall wäre es ein Browser.
00:37:30: Du könntest ja auch einstellen, diesen Modus, dass du nur die Texte siehst und die ganze Werbung weg ist.
00:37:34: Es wäre das Schreibprogramm völlig reizarm gestaltet.
00:37:37: Und das war's.
00:37:37: Mehr bräuchten wir ja nicht.
00:37:38: Und ein altes Telefon.
00:37:39: So, damit könnten wir erst mal arbeiten.
00:37:41: Also, müssten wir unsere Arbeitsplätze so gestalten?
00:37:45: Einfach auch aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen.
00:37:47: Also, der Bauarbeiter hat ein Stahlkappenschuh an.
00:37:50: Es sind überall Feuerwälder in den Büros.
00:37:51: Eigentlich müssten wir das doch dann auch das dort durchsetzen.
00:37:55: Sicherlich.
00:37:55: Weil unsere
00:37:56: Arbeit wird ja nicht besser dadurch.
00:37:57: Genau.
00:37:58: Durch die Ablenkung.
00:37:59: Ich glaube, das ist das große Problem.
00:38:01: Wir haben die technischen Möglichkeiten, viele Dinge parallel zu tun und schnell zwischen den Aufgaben zu wechseln.
00:38:07: Aber wir haben die kognitiven Möglichkeiten nur begrenzt.
00:38:11: Ich denke zum Beispiel immer, ich bin super produktiv, wenn ich während einer Konferenz, die ich über Zoom oder Teams höre, noch E-Mails schreibe.
00:38:19: Aber ich mache das in Wahrheit nicht gleichzeitig.
00:38:22: Ich springe die ganze Zeit hin und her und habe immer meinen Kopf noch halb bei der anderen Sache.
00:38:26: Und das erschöpft natürlich.
00:38:27: Ich weiß jetzt nicht, ob das aus Arbeitsschutzgründen unterbunden werden müsste, weil anders als beim Steilkappenschuh in der Lagerhalle passiert, wie gesagt, nichts Schlimmes.
00:38:38: Aber ja, wenn unser Ziel ist, möglichst effizient zu arbeiten und möglichst ressourcenschonend zu arbeiten, im Sinne von unseren kognitiven Ressourcen für die wichtigen Dinge aufzuheben.
00:38:49: Dann hilft es sicherlich, sich einen Umfeld zu bauen, in dem man eine Sache macht und dann die andere.
00:38:56: Und nicht alles immer gleichzeitig.
00:38:58: Du hast im Rahmen deiner Recherche auch so eine ... erst dachte ich, eine Sekte getroffen.
00:39:02: Das klingt ein bisschen
00:39:03: so.
00:39:04: Eine Sekte, die sich selbst oder eine Gruppe von Menschen, die von sich sagt, dass sie radikale Aufmerksamkeit üben wollen.
00:39:12: Was heißt das?
00:39:13: Du sprichst von den Birds, vom Order of the Birds.
00:39:17: Es ist eine ... Klandestine sehr verschwiegende weltweit agierende Gruppe.
00:39:23: Und jetzt klingt es wirklich in der Sektion.
00:39:26: An intellektuellen Künstlern, Professoren, Akademikern vor allem, die sich treffen, die zusammenkommen vor Kunstwerken, aber nicht nur in Museen.
00:39:39: Einer hat es mir erklärt als Dinge, die mal geschaffen wurden, um betrachtet zu werden.
00:39:44: Und dann schweigend davorstehen.
00:39:47: eine halbe Stunde, glaube ich.
00:39:49: Ist das die Zeit, die Sie festgelegt haben, eine halbe Stunde?
00:39:51: Ja,
00:39:51: aber ich habe auch von Sessions gehört, wo Sie eine ganze Nacht auf irgendwas gestartet haben.
00:39:55: Aber ich glaube, in der Regel ist das eine halbe Stunde.
00:39:57: Und dann schwärmen Sie aus, jeder für sich, machen sich Gedanken darüber, was damit Ihnen passiert ist, als Sie eine halbe Stunde lang auf ein Bild, eine Skulptur, irgendwas anderes geguckt haben.
00:40:07: Und dann kommen Sie zusammen und sprechen darüber.
00:40:10: was diese radikale Aufmerksamkeit mit ihnen gemacht hat, mit dem Gegenstand, auf den sie geguckt haben, ob sich die Dinge verändern, wenn man sie lange anstarrt.
00:40:18: Und genau diese Sessions, die werden ... spontan einberufen.
00:40:23: Es gibt keine zentrale Organisation dieser Birds.
00:40:25: Es gibt sie wie gesagt auf der ganzen Welt.
00:40:28: Es gibt sie auch in Berlin, habe ich gehört.
00:40:30: Überraschend kaum.
00:40:35: Das Ziel ist quasi radikale Aufmerksamkeit.
00:40:39: Die haben auch Schriften veröffentlicht zu diesen Praktiken.
00:40:41: Das ist aber auf einem sehr abstrakten philosophischen, akademischen Niveau.
00:40:47: Weil wir uns alle nicht mehr konzentrieren können?
00:40:49: Oder gibt es das schon seit ...
00:40:52: Ich kann jedenfalls nicht genau sagen, wann das angefangen hat, aber es gibt es schon sehr lange.
00:40:57: Es hatte ursprünglich nichts damit zu tun, worüber wir gesprochen haben, also die Ablenkung durch Tech Talk und so weiter.
00:41:03: Sondern es geht darum, dass als eine Art ... Schon aber auch als Praxis oder ein Akt des Widerstands gegen die Welt und diejenigen ... die uns in dieser Welt unsere Aufmerksamkeit rauben wollen.
00:41:17: Und wie war das für dich?
00:41:18: Ich glaube, du hattest eine Übung, dass du auf so
00:41:20: einen ... Nee, da muss man unterscheiden.
00:41:22: Es gibt diese Sektenähnliche ... Gruppierung und die haben aber irgendwann festgestellt, dass was wir hier machen, das ist eigentlich politisch und es geht eigentlich jeden was an, nicht nur diejenigen, die darüber philosophieren wollen, was für Handeluzinationsähnliche Zustände sie erreichen, wenn sie ganz lange auf ein Bild im Museum starren.
00:41:40: Also ich habe einen getroffen, ein Bird, der heißt Graham Burnett und der hat das lange gemacht.
00:41:45: Er sagt von sich, er hat es vierhundert solcher Praktiken gemacht, auch auf der ganzen Welt, auf den Galapagos, Inseln in Japan und so weiter.
00:41:52: Und die haben sich irgendwann auf der Bienale in Sao Paulo getroffen, im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:42:16: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:42:17: im Jahr
00:42:17: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr kurz davor ist verhaftet zu wert oder verhaftet wurde bereits.
00:42:22: Ja, und das war für die so ein Schlüsselmoment, wo sie gemerkt haben, dieses ganze Secret Society Zeug, was wir hier machen, das ist eigentlich politisch und Menschen zu befähigen.
00:42:33: sich bewusst zu werden über ihre Aufmerksamkeit und wo die liegt und wer daran eine Interesse hat und so weiter und so fort.
00:42:40: Das müssten wir eigentlich nicht nur in unserer kleinen, kleinen Gruppe machen, sondern wir müssten das Wort eigentlich verbreiten und wir müssten Leute darin schulen.
00:42:48: Und dann hat diese Gruppe, also die Birds gibt es immer noch, aber es gibt jetzt auch die Friends of Attention, also die Freunde der Aufmerksamkeit.
00:42:54: Und das ist quasi, ich habe in meinem Text geschrieben, mehr Fridays for Future als Marina Abramovic.
00:43:00: Also die wollen quasi so eine Graswurzelbewegung starten.
00:43:03: und Leute befähigen, wieder Herr oder Frau zu werden über ihre Aufmerksamkeit.
00:43:07: Und die
00:43:08: ist die These, weil wer Aufmerksamkeit ist, stellt sich gegen autokratische Systeme.
00:43:11: So klingt es ein bisschen.
00:43:12: Wer Aufmerksam ist, versteht die Tricks
00:43:15: der mächtigen.
00:43:16: Genau, die werfen so ein bisschen alles an einen Topf.
00:43:18: Also die Big Tech, die ihnen finanzielles Interesse an unserer Aufmerksamkeit haben und die Autokraten, die ihnen ein politisches Interesse daran haben.
00:43:26: und vereinfacht gesagt, ist die These der Friends of Attention.
00:43:29: Es kann nur Gutes entstehen, wenn wir alle uns bewusst werden darüber, wo unsere Aufmerksamkeit liegt, wann sie uns entgleitet und wer darüber die Kontrolle.
00:43:39: hat oder versucht sie zu erlangen.
00:43:41: Und jetzt gibt es die Friends of Attention, und das ist eben diese Gruppe, und die hat in New York eine Schule gegründet, die Strother School of Attention.
00:43:48: Und was die machen, das ist eine Non-Profit, und die bieten Kurse an.
00:43:52: Meistens abends, wie so eine Abendschule für Aufmerksamkeit.
00:43:55: Und da kann man hingehen, dafür muss man auch nichts bezahlen.
00:43:58: Und dann gibt es ganz unterschiedliche Kurse, also die wirklich Aufmerksamkeits-Trainings, aber die machen auch so was wie Canon, da wird dann Perfüm hergestellt, oder sie töpfen.
00:44:10: oder sie schauen langsame Filme mit wenig Schnitten und wenig Dialogen.
00:44:14: Ganz oft bewegen wir uns immer wieder in dieser Achtsamkeitsschlaufe.
00:44:18: Ja, genau.
00:44:19: So Töpfern kommt einfach immer wieder als Methode, zu sich selbst zu finden.
00:44:22: Genau, genau.
00:44:23: Und ich hatte Graham Burnett getroffen, um mit ihm über Aufmerksamkeit zu sprechen, weil jemand ist, der da sehr deutlich ist, der ist Wissenschaftshistoriker in Princeton an der Uni und der hat auch dazu geforscht, quasi wie ... in der Vergangenheit Aufmerksamkeit messbar gemacht wurde und zu welchem Zweck, also im Zweiten Weltkrieg zum Beispiel, um herauszufinden, wie Bomberpiloten und Operateure möglichst lange aufmerksam sein können.
00:44:46: Genau.
00:44:47: Und den hatte ich eigentlich getroffen, um mit ihm grundsätzlich über Aufmerksamkeit zu sprechen.
00:44:50: Und dann habe ich eben auch einen Kurs in dieser Strother School of Attention besucht.
00:44:55: Und wie war's für dich?
00:44:57: Also, es lag sich ... Quellend die Vorstellung, dass du da so lange auf Dinge gucken musst.
00:45:02: Ja, es war auch quellend.
00:45:03: Und vor allem, ich hatte so eine gewisse Reaktanz.
00:45:08: Am Anfang, weil ich kam da rein, das ist lustigerweise in einer Straße in Brooklyn, die sehr viele Leute kennen, weil man sie sehr häufig auf Fotos sieht.
00:45:16: Da rahmen die Häuser am Ende die Washington Bridge ein.
00:45:20: In dieser Straße, wo diese Schule ist, muss man sich zwischen Touristen durchschlägen, die da posieren für Instagram.
00:45:25: Da geht man da hoch und dann ist das ein sehr kleiner Raum.
00:45:28: Das sieht so ein bisschen aus wie eine Mischung aus.
00:45:31: Selbsthilfegruppe und Kreuzberger Studenten-WG.
00:45:34: Also viele Teppiche, Lichterkette, Trockenblumen.
00:45:40: Und alles sehr gemütlich.
00:45:42: Und dann waren da aber eigentlich nur Leute, die, wie du und ich schon ganz genau wissen, was das Problem ist und eigentlich auch schon in ihrem Alltag so ziemlich alles versuchen und sehr ergriffen waren.
00:45:57: Man kriegt dann so eine Einleitung darüber, dass Aufmerksamkeit die Grundlage von allem ist in unserem Leben.
00:46:04: Es war so ein bisschen pathetisch und alle nixen sehr ergriffen und es war so sehr bedeutungsschwanger.
00:46:10: Und dann haben wir verschiedene Aufgaben bekommen.
00:46:13: Die erste war, glaube ich, dass wir zwei Minuten lang auf das ausgeschaltete Handy in unserer Hand sterben, dann zwei Minuten auf unsere leere Hand und dann nochmal zwei Minuten auf die Hand.
00:46:24: von unserem Sitznachbarn, und da hab ich mir gedacht, was soll der Scheiß?
00:46:30: Was soll ich hier lernen?
00:46:31: Und es ging darum, ich glaube, in allen Übungen, der Zweck ist, dass man so einen Meterbewusstsein über seine Aufmerksamkeit bekommt.
00:46:39: Weil wer versteht, dass das da ist, dass es so mit dir mit existiert.
00:46:42: Genau, und auch versteht, wie man meditieren und so, wenn sie verschwindet, wenn sie woanders hingeht.
00:46:46: Weil das ja schon so ist in unserem digitalen Alltag, dass es da eine gewisse Reibungslosigkeit gibt, die ja auch beabsichtigt ist.
00:46:54: Diese Autoplay-Funktion beim Feed jedes Video geht von selbst an.
00:46:59: Seiten laden sich sehr schnell neu.
00:47:01: Alles ist sehr reibungslos, weil wir nicht in die Situation versetzt werden sollen, wo wir... kurz nachdenken können darüber.
00:47:08: Das
00:47:08: Wort hast du glaube ich auch geschrieben, dass sie hundert Millisekunden Verzögerung reichen, dass Verkäufe bei Amazon einbrechen.
00:47:13: Einbrechen ist glaube ich ein großes Wort, aber genau, Amazon hat herausgefunden, dass hundert Millisekunden beim Verzögerung, beim Laden einer Seite schon dafür sorgen, dass manche Menschen abspringen und die Verkäufe und die Umsätze zurückgehen.
00:47:26: Genau.
00:47:27: Und das ist quasi ja das... Ziel, das ist auch, muss man kein Verschwörungstheoretiker für sein.
00:47:31: Das ist ja das Ziel, dass es alles möglichst reibungslos ist.
00:47:34: Deswegen gibt es die Autoplay-Funktion.
00:47:35: Wir denken in unserem Alltag sehr selten, was mache ich hier eigentlich?
00:47:39: Das ist das, was ich am Anfang meinte.
00:47:40: Ich klicke diese Warnung für meine Bildschirmzeit weg, ohne zu wissen, dass ich sie weggeklickt habe.
00:47:47: Und genau das ist das Ziel dieser Strouderschool, quasi einen Meterbewusstsein dafür zu schaffen, dass man auch in den Alltag danach mitnimmt, also zu merken, was passiert während es passiert und nicht drei Stunden auf Instagram zu verbringen und das nur erst nach drei Stunden zu merken.
00:48:02: Genau und das haben wir da gelernt.
00:48:06: und ich merkte am Anfang, dass ich wirklich mich so ein bisschen geweigert habe.
00:48:11: mich darauf einzulassen, weil ich es ein bisschen pathetisch fand und nicht so richtig wusste, wie mir das in meinem Alltag weiterhelfen soll.
00:48:19: Und dann hab ich aber schon gemerkt, je länger dieser Kurs ging, insgesamt zweieinhalb Stunden.
00:48:23: Das ist
00:48:24: die kleine Zeit der zweieinhalb Stunden.
00:48:26: Genau,
00:48:26: aber die war wahnsinnig lang.
00:48:29: Wie
00:48:30: eine gute Mathestunde.
00:48:31: Und wie wenn man die Tage plötzlich länger werden im Urlaub, wenn man sein Handy weglägt und plötzlich merkt, dass sich Zeit doch dehnen kann und sie nicht einfach verschwindet.
00:48:41: Und was ich schon gemerkt habe, dann ist, dass sich so eine Ruhe eingestellt hat.
00:48:45: Und Gespräche auch anders verlaufen.
00:48:47: Was so gerade erzählt, dass man nicht mehr so richtig zuhört und so.
00:48:50: Ich habe gemerkt, dass ich zugehört habe und dass auch mir zugehört wurde, ohne dass ich mir überlegt habe, was ich direkt als nächstes antworten möchte, dass sich eine Ruhe eingestellt hat, die ich lange so nicht mehr hatte.
00:48:59: Und da war natürlich viel Schi-Schi dabei.
00:49:02: Aber es war auch eine interessante Erfahrung.
00:49:04: Und den geht es wie gesagt nicht darum, diese kurzwellige Aufmerksamkeit, die wir bei Candy Crush und Tiktok und so weiter haben, völlig aus unserem Leben zu verbannen.
00:49:11: Die sagen nicht, du musst alle Apps löschen, sondern die sagen, es geht darum... herauszufinden, was es noch für Formen von Aufmerksamkeit gibt.
00:49:19: Also die, die erst mal für nichts gut ist und an der niemand was verdient.
00:49:23: Weil wenn wir unsere Bildschirmzeit tracken, dann haben wir da ja auch immer so ein Produktivitätsgedanken dahinter.
00:49:29: Also ich möchte wenig Zeit am Handy verbringen oder weniger Zeit, damit ich andere Dinge produktiver erledigen kann, damit ich konzentrierter arbeiten kann.
00:49:38: Aber wir denken hier relativ selten darüber nach, unsere Bildschirmzeit zu reduzieren.
00:49:43: um andere Dinge zu machen, die sich quasi nicht in diese Ökonomie, in diese Logik einbetten lassen.
00:49:52: Glaubst du, dass Mobiltelefone so das Endgame sind, dieser These, dass man das Volk abgelenkt halten soll?
00:50:02: Dass es damit endlich geschafft wurde?
00:50:04: Ich würde sagen, dass du ein Mensch bist, so wie ich auch, der immer gesagt hat, ich lass mich davon nicht einlullen.
00:50:09: Man kann mich nicht einlullen.
00:50:11: Ich bin ein unabhängiger Geist.
00:50:13: Aber glaubst du, das Telefon hat uns gebrochen?
00:50:17: Also, ich glaube nicht an diese ... Ich find, das hat immer ... Es klingt immer sehr verschwörungstheoretisch.
00:50:21: Leider.
00:50:22: Das Volk abgelenkt zu lassen.
00:50:24: Ohne Spiele.
00:50:24: Genau, Musingershaft.
00:50:27: Ja, nee, ich glaub daran nicht, weil ich glaube auch, dass uns das Smartphone und dass uns die Digitalisierung in sehr vielen Dingen auch befähigt.
00:50:35: Und zum Beispiel auch künstliche Intelligenz neben all den Dingen, vor denen wir uns berechtigterweise Sorgen machen, auch etwas ist.
00:50:43: was Bildung auch zu einem gewissen Grad demokratisiert und was uns befähigt.
00:50:47: Deswegen würde ich nicht sagen, aber ja, ich glaube schon, dass es eine nie dagewiesene Herausforderung ist in Sachen Selbstdisziplin.
00:50:57: Und dann quasi die Frage, wie viel ist tatsächlich Selbstdisziplin und wie viel müssen wir auch politisch einfordern an regulatorik?
00:51:05: Letzte Frage in diesem Gespräch.
00:51:07: Wie lange hast du an der Geschichte gearbeitet?
00:51:10: Ich hab das nicht hauptberuflich und nicht nur gemacht, deswegen relativ lang.
00:51:13: Ich glaub, ich hab im März angefangen.
00:51:16: Sag mal, so grob ein halbes Jahr hast du daran gesessen.
00:51:20: Wie diszipliniert bist du jetzt?
00:51:22: Diszipliniert her, aber auch nachgiebiger mit mir selbst, weil ich gemerkt habe, dass Konzentration, dass das erstens was ist, mit dem jeder hadert und dass das Scheitern nicht bedeutet, dass man es nicht nochmal probieren kann.
00:51:38: wieder weniger abgelenkt zu sein.
00:51:40: Aber ich bin schon ... Ich kümmere mich mehr um meine Zeit.
00:51:46: Gab es irgendeine Sache, bei der du sagen würdest, das hat wenigstens so ein Quick Fix, das hat kurz geholfen.
00:51:52: Unabhängig von auf Schwarz-Weißstellen.
00:51:54: Gab es irgendwas, wo du sagen würdest, nee, da hab ich was mitgenommen.
00:51:57: Das hat mein Leben jetzt so vorsichtig verändert.
00:52:01: Mehr als vorsichtig verändert, würde ich sagen.
00:52:03: Während der Recherche habe ich einmal zusammengerechnet auf meinem Arbeits- und privaten Handy.
00:52:06: Zweihundert, sieben, sechzig Push-Benachrichtigungen pro Tag.
00:52:10: Natürlich häufig auch dieselben, weil dieselben Apps mir die Push-Benachrichtigungen geschickt haben.
00:52:14: Und ich habe einfach radikal aussortiert.
00:52:16: Und mein Handy vibriert sehr viel seltener.
00:52:19: Und das macht einen ganz großen Unterschied, weil diese Unruhe weg ist, wenn ich auch nur höre, dass es vibriert.
00:52:25: Und weil ich natürlich einfach seltener drauf gucke, weil man natürlich nicht weiß, wenn es vibriert, ist das eine wichtige Nachricht oder ist das eine Newsletter, den ich noch nie gelesen
00:52:32: habe.
00:52:33: Also, Puschmeldung ausschalten.
00:52:35: Ja.
00:52:36: Ein ganz klassisches Format, da haben wir den ultimativen Tipp ganz ab Ende des Gesprächs gepackt.
00:52:40: Vielen Dank fürs Gespräch.
00:52:41: Danke
00:52:41: dir.
00:52:47: Wenn euch dieser Podcast gefallen hat, dann abonniert ihn bitte.
00:52:50: Zum Beispiel indem ihr bei Spotify auf die Glocke klickt und empfiehlt uns auf jeden Fall weiter.
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00:53:00: Kein Problem.
00:53:01: Schreibt uns einfach eine Mail an amr at pqppzwei.de oder ihr schickt uns eine Nachricht auf Instagram.
00:53:08: Folgt uns dafür auf Instagram unter unserem alles muss raus Kanal.
00:53:13: Wenn euch alles muss raus gefällt, unterstützt uns gerne auch auf Patreon.
00:53:16: Dort versorgen wir euch mit exklusiven Podcast-Folgen unseren Themenkonferenzen Specials zu unseren Drehs und anderen tollen Extras.
00:53:24: Alle Links findet ihr unten in den Shownotes.
00:53:27: Neue Folgen erscheinen Donnerstags auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
00:53:31: Alles muss raus, ist eine Produktion von Pekopepi II GmbH, Redaktion, Luca Lau, Katharina Merzenich, Thilo Mischke, Marlon Plas, Audio-Produktion und Musik Leo Ebert Glang.
00:53:45: Moderiert wird alles muss raus von mir, Tilo Mischke.
00:53:47: Wenn du bei uns werben möchtest, findest du mehr Infos unten in den Shownotes.
00:53:53: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:53:54: Bis bald.
00:53:56: Disclaimer Dieser Podcast ist ein zeitaktuelles Dokument.
00:54:00: Informationen und Perspektiven können sich mit der Zeit verändern.
00:54:03: Bitte beachte, dass sich neue Erkenntnisse oder Entwicklung auf die hier besprochenen Themen auswirken können.