Pqpp2 Audio
00:00:00: Politik, ja klar, ist vielleicht immer so ein bisschen das Gegenteinanderspielen von Positionen und ist vielleicht in dem Punkt nie ganz aufrichtig.
00:00:08: Aber wenn es komplett entrückt von der Realität, sich auf dem Level abspielt, hier ist Realität und hier ist irgendwie Politik und hier diskutieren wir, ich glaube, dann entsteht bei vielen Leuten genau dieser Eindruck, was wir wenig nicht mehr.
00:00:22: Ständig frage ich mich Dinge.
00:00:23: Tag ein, Tag aus.
00:00:25: Und will verstehen, wie dieses oder jenes funktioniert.
00:00:29: Egal ob in Politik, Gesellschaft, Kultur oder Naturwissenschaft.
00:00:34: Es gibt so viel, was mich interessiert, was neu ist, was ich lernen kann.
00:00:38: Deswegen teilen hier bei Alles muss raus, Menschen ihre Perspektive, ihren Standpunkt, ihr Wissen, ihre Haltung.
00:00:46: Und in dieser Woche hat mich folgende Frage beschäftigt.
00:00:49: Wie siehst du das Jahr?
00:01:10: Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, bevor ich mit der Anmod beginne, möchte ich euch etwas fragen.
00:01:14: Und zwar, wir haben uns entschieden, jetzt wieder lose und lockere Anmoderation zu machen.
00:01:19: Und ich möchte euch bitten, auf Instagram mal in die Kommentare oder auf Patreon reinzuschreiben, ob das okay ist.
00:01:25: Möchtet ihr gerne diese hochkonzentrierten, ordentlich vorgeschriebenen Anmoderation oder möchtet ihr die Anmoderation, die ich nach dem Gespräch mache, aus einem Bauchgefühlhaus?
00:01:34: Das würde mich einfach mal interessieren, weil es auch hitzige Diskussionen dazu im Büro gab.
00:01:38: Deswegen jetzt die Bauchgefühlte an Moderation.
00:01:42: Ich habe mit Konstantin Schreiber gemeinsam ein Jahresrückblick gewagt.
00:01:46: Dieser Jahresrückblick mit Konstantin Schreiber hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch weil wir manchmal nicht einer Meinung sind.
00:01:52: Und weil ich finde, dass es wichtig ist, dass wir Gespräche führen mit Menschen, die nicht immer unserer Meinung sind.
00:01:57: Und weil wir unterschiedlich sind, glaube ich, dass dieses Gespräch sehr bereichern sein kann.
00:02:02: Und somit diesen zwei sehr unterschiedlichen Blicken, gucken wir auf.
00:02:05: Wir sprechen über die überraschendsten politischen Ereignisse, die negativen Ereignisse.
00:02:09: Wir reden aber auch darüber, welches Brettspiel für Konstantin Schreiber das beste Brettspiel war.
00:02:14: Und ich kann euch sagen, ich entziehe ihm nach seiner Antwort die Möglichkeit, jedwede Einschätzung zu Brettspielen zu machen.
00:02:22: Wir sprechen aber auch darüber, wie man seinen Blick optimistischer gestaltet und wenn man sich so viel mit Nachrichten beschäftigt hat, wie Konstantin Schreiber, wie man resilienter wird.
00:02:31: Der Blick in den Jahr ist mit Konstantin Schreiber auch ein Blick ins Jahr.
00:02:37: Und ganz am Ende gibt er uns noch mal etwas auf den Weg mit, was, glaube ich, sehr hilfreich sein kann.
00:02:42: Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Gespräch.
00:02:44: Wahrscheinlich sitzt ihr jetzt auch alle im Zug oder im Auto und müsst nach Hause fahren zu euren Eltern oder auch nicht oder seid irgendwo hin und auf dem Weg.
00:02:51: Es ist der richtige Moment, um diesen Podcast zu hören.
00:02:53: Frosfest, so sagt man das ja.
00:02:55: Redaktionsschluss für die heutige Folge war Mittwoch, der siebzehnte, zwölfte, zweitausendfünfundzwanzig um fünfzehn Uhr.
00:03:05: Dieses Gespräch beginnt gleich mit so einer ganz tollen Neuigkeit.
00:03:07: Konstantin Schraber schläft manchmal bis zehn Uhr dreißig.
00:03:10: Wenn ich nicht zu Hause bin und kein Kind mich um fünf Uhr dreißig weckt, das ist ja auch so immer die Sache.
00:03:16: Ich finde Journalisten schlafen nicht.
00:03:18: Das ist einfach so, die sind immer wach und müssen immer was machen.
00:03:20: Das ist so ... Haben wir jetzt
00:03:21: schon richtig losgelegt?
00:03:22: Ist das jetzt nur ... Ah, okay, ich wollte grad sagen, muss ja aufpassen, was ich sage.
00:03:26: Nee, ich bin ja kummergewohnt.
00:03:29: Also, wenn man so diesen Schichtdienst miterlebt hat in so einer Nachrichtenredaktion, da muss ich sagen, da war ich eine Zeit lang extrem flexibel.
00:03:36: So einen Tag schlafen von neun Uhr morgens bis fünfzehn Uhr abends arbeiten, dann die nächste Nacht schlafen von, keine Ahnung, neunzehn Uhr bis drei Uhr morgens.
00:03:46: Es ist erstaunlich, wie man das trainieren kann.
00:03:48: Das ging auf Knopfdruck.
00:03:49: Ich leg mich hin und Penner.
00:03:51: Ich weiß aber auch, dass manche Kollegen, und es gab sogar mal ein, zwei Kollegen, die deswegen bei der Tagesschau aufgehört haben, weil die gesagt haben, die kriegen das nicht hin.
00:03:57: Also diese permanente Umstellung.
00:04:00: Das ist ja auch bei so Frühstücksfernsehen ist für mich auch der größte Albtraum.
00:04:03: Dieses wie um drei musst du aufstehen, um vier bist du im Studio, dann arbeitest du bis um neun und dann das fünf Tage die Woche, das ist zu hart.
00:04:09: Da hab ich auch immer gesagt, wenn ich mit denen kurz so geschaltet habe oder wenn man vorher mal so spricht, das könnte ich nicht.
00:04:13: Das ist nochmal was anderes.
00:04:14: Ich finde, wenn du's malen machst, Dann ist das ein Ausreißer, aber so Montags bis Freitags, jeden Morgen um ein Uhr aufstehen, da müsste ich wirklich sagen, schön, dass Sie an mich gedacht haben, aber der Job ist nichts für mich.
00:04:25: Ich hab das mal bei MTV, wo ich ja vorher war, auch eine Zeit lang so eine Frühschiene, da hab ich jemanden vertreten, der im Urlaub war, und eine Woche jeden Morgen Frühdienst.
00:04:33: Und da sagten die Kollegen immer am Anfang, der kommst da rein.
00:04:36: Am Freitag hab ich gesagt, bitte erschießt mich, ich kann nicht mehr.
00:04:40: Also, es gibt schon so einen natürlichen biologischen Rhythmus.
00:04:44: Den hat man drin oder nicht?
00:04:45: Also das könnte ich zum Beispiel auch gar nicht.
00:04:47: Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, herzlich willkommen beim großen Jahresrückblick mit Konstantin Schreiber.
00:04:51: Es beginnt mit dem Schlafrhythmus und keine Ahnung wo uns das Gespräch hinführt.
00:04:55: Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, dass ich richtig vorbereitet bin.
00:04:57: Und ich habe jetzt hier aus so so ein, ich habe so einen Fragenkatalog, was sehr ungewöhnlich für unser Format hier ist vorbereitet, weil ich ja dann immer aus dieser Bauchperspektive heraus frage so, was mich als Journalist interessiert, interessiert auch die Hörenden.
00:05:08: So arbeite ich dann das durch.
00:05:09: Aber diesmal habe ich mich, um ehrlich zu sein, auch bei dir nicht so ganz getraut.
00:05:13: vollkommen unvorbereitet in das Gespräch zu gehen.
00:05:15: Warum nicht bei mir?
00:05:17: Ach, na ja, du bist so ein ordentlicher Kollege.
00:05:20: Ich hab auch, wenn ich so Kollegen interviewe oder Journalisten interviewe, dann hab ich immer so ein bisschen Schiss, um ehrlich zu sein, weil die gucken ja noch mal anders auf die eigene Arbeit.
00:05:29: Ja, wir kennen uns ja bisher eigentlich gar nicht wirklich, deswegen finde ich das erstaunlich, dass du sagst, ich bin so, was hast du gesagt, so ein ordentlicher, ordentlicher Kollege?
00:05:37: Ich bin eher beruhigend berüchtigt für mein wandelndes Chaos von daher.
00:05:44: Was ich will, also ordentlich weinen.
00:05:47: Ordentlich meint natürlich irgendwie, weißt du, anerkannte Journalist, die ordentliche Stimme des Gewissens, irgendwie so das, das meine ich damit.
00:05:56: Ich glaube, du wirst dafür erkannt, dass du für diese journalistische Sauberkeit für die die öffentlich-rechtlichen ja auch stehen.
00:06:03: Dafür wirst du glaube ich auch anerkannt und erkannt.
00:06:06: Auch wenn ich jetzt nicht mehr da bin.
00:06:07: Auch wenn du nicht mehr da bist.
00:06:08: Nee, sicherlich.
00:06:09: Also die seriositierte Tagesschau trägt über das Ausscheiden hinaus sicherlich eine ganze Weile.
00:06:17: Ach ja, also ich meine, ich würde schon von mir auch behaupten, dass ich ein Journalist bin, der versucht irgendwie ernsthaft und sauber und anständig zu arbeiten.
00:06:24: Also wie die Allermeisten wahrscheinlich.
00:06:26: Also wenn das dann aber so gespiegelt wird und so ankommt, ist ja gut.
00:06:29: Also dann freut mich tatsächlich, Sehr zu hören, gebe ich natürlich aber gerne zurück.
00:06:33: Also ich bin ja ein großer Fan deiner Reportagen.
00:06:36: Danke.
00:06:37: Wir sind auch immer sauber und ordentlich.
00:06:38: Aber hier bei Alismus raus, da soll einfach auch mal das lockere Gespräch möglich sein.
00:06:43: Deswegen auch die erste Gleich-Einstiegs-Frage an dich.
00:06:45: Zum Jahr zweitausendfünfundzwanzig.
00:06:46: Es gibt ja diese sogenannten Lady-Dye-Effekte.
00:06:48: Das ist, wo warst du, wenn was passiert ist?
00:06:52: Das ist entstanden mit diesem furchtbaren Tod von Lady Di, dass ganz viele Menschen sich daran erinnern können, wo sie waren, als sie diese Nachricht erfahren haben.
00:06:58: Und seitdem gibt es diese Bezeichnung Lady Di Effekt.
00:07:00: Und ich frage mich, hattest du in den Momenten, wo du sagen würdest, daran weiß ich, wo ich war, als ich diese Nachricht bekommen habe?
00:07:09: Hm, gute Frage.
00:07:11: Ich meine, Lady Di ist natürlich, hängt sehr hoch.
00:07:13: So vergleichbare Momente sind ja so elfter September.
00:07:18: Mhm.
00:07:19: Vielleicht, dann war für mich so noch der siebte Oktober tatsächlich, wo ich auch fassungslos irgendwie gesehen habe, was da passiert ist.
00:07:29: Im vergangenen Jahr tatsächlich in so einer Kategorie nicht.
00:07:34: Es ist eher so, ist aber andererseits so, dass mich Themen dauerhafter beschäftigen als früher.
00:07:39: Und das ist für mich schon ein neues Phänomen.
00:07:42: Also, dass es früher diese Nachrichtenpiks gab, das Leben ging so seinen Gang und dann passierte was man hat reingeschaut.
00:07:47: Irgendwo ist wirklich ein Anschlag passiert oder irgendwie jemand ist gestorben oder ein anderes großes Ereignis.
00:07:53: Was ich bei mir neu merke und das ist in diesem Jahr sehr ausgeprägt auch gewesen, dass ich Themen, dass ich wirklich auch nachts drüber nachdenke oder, oder dass ich Dinge mit mir rum schleppe.
00:08:01: Also tatsächlich so dieses, was passiert mit uns?
00:08:04: Ja, also irgendwie man hat ja so oder ich insbesondere, aber ich glaube auch Menschen um mich herum sind das Gefühl irgendwie, geraten Dinge so ins Rutschen, von denen wir immer dachten, die stehen irgendwie so fest.
00:08:14: Ob das jetzt Fragen sind zu unser Wohlstand, unsere Demokratie, so gesellschaftlicher Zusammenhalt.
00:08:20: Also es ist gar nicht so eine Nachricht, die mich jetzt fesselt.
00:08:23: Aber ich merke, dass mich diese Veränderung und auch dieses so ein bisschen so ein Kräulen eines Wasserfalls in der Ferne, und man hat das Gefühl, man sitzt auf dem Fluss und fährt zur Richtung Wasserfall, und das wird immer lauter.
00:08:34: So das beschäftigt mich extrem.
00:08:38: Ich hatte dieses Jahr tatsächlich, also eigentlich ist es ja ein gutes Jahr, wenn du keine Ladydy-Momente hast, weil die ja immer wirklich sehr negativ konzentriert sind, aber ich muss ganz ehrlich zugeben, seit der Inauguration von Donald Trump habe ich das Gefühl, dass die Gesellschaft so ins Schlittern geraten ist und das eine Nachricht nach der anderen kommt.
00:08:54: und ich kann mich, das war für mich der einzige Moment, so dieser zwanzigste Januar, ich weiß, ich war irgendwie in Brandenburg und habe so überlegt, was bedeutet das jetzt für die Welt und erhält um ehrlich zu sein, auch sein Versprechen.
00:09:05: Also diese Unruhe, die er stiften wollte, die stiftet er mittlerweile ja auch global mit Blick auf Venezuela.
00:09:10: Und da habe ich wirklich so, also was du beschrieben hast, dieses man blickt länger auf Nachrichten, das kann ich nachvollziehen, weil ich das dieses Jahr auch so habe, weil alles auch neuerdings so miteinander zusammenhängt.
00:09:21: Also, die große Debatte, die wir jetzt zum Beispiel seit Sydney führen, was sind die Konsequenzen dieses global angestiegenden Antisemitismus?
00:09:28: Ist das das, was wir dort gesehen haben?
00:09:29: Ist das eine dieser Konsequenzen?
00:09:31: Also, alles hängt mit allem mittlerweile zusammen und es ist so sichtbar geworden in diesem Jahr, finde ich.
00:09:36: Ja, und das rückt so nah.
00:09:37: Das ist vielleicht auch der Unterschied, vielleicht zu so Lady-Dyne-Momenten in der Vergangenheit.
00:09:42: Ich meine, erster September hat er uns auch betroffen gemacht, aber es war natürlich erst mal in New York.
00:09:46: Aber wenn Donald Trump jetzt Europa ... quasi zum ideologischen Gegner erklärt.
00:09:52: Wir kriegen es ja zu spüren, weil es auch wirtschaftliche Auswirkungen hat, weil auch so die Debatten im Alltag irgendwie immer härter werden.
00:09:58: Also es ist nicht mehr nur man schaltet den Fernseher ein und sieht was, nur man spürt es wirklich so.
00:10:02: Und das finde ich, also ich bin kein ängstlicher Mensch und ich bin auch kein Pessimist, gar nicht.
00:10:07: Ich bin aber auch, ich bin vor allem Realist so und dazu gehört auch das anzuerkennen, dass es wirklich Wir bilden uns das nicht ein.
00:10:14: Es ist Mist gerade an vielen Stellen.
00:10:16: Es ist auch beängstigend, was passiert.
00:10:18: Ich glaube wirklich, wir sind uns gar nicht so bewusst, wie gravierend so diese Veränderungen sind.
00:10:24: Also gerade, dass USA und Europa nicht mehr zusammen simultan in die Zukunft gehen.
00:10:30: Und da auch viele Themen nicht mehr... gemeinschaftlich gleich gesehen werden.
00:10:34: Das ist eine historische Veränderung, die ist krass.
00:10:38: Ich glaube, die Wahrheit ist, das versteht auch niemand.
00:10:39: Man hat ja das Bündnis zwischen Europa und den USA vor Trump hat man ja kaum verstanden, wie es funktioniert, was die Basis ist.
00:10:47: Okay, nach fünfundvierzig Großunterstützung in Westeuropa durch die USA.
00:10:52: Und dann wurde es aber immer abstrakter.
00:10:54: Und dieses Brechen hat uns erst mal deutlich gemacht, dass das gar kein abstraktes Bündnis war, sondern da waren wirklich Bündnisse und Sicherheiten, die man sich garantiert hat.
00:11:02: Und ich glaube, das ist das Erschreckende.
00:11:03: Das ist wie so eine Langzeitbeziehung, wo man sich eigentlich vor zehn Jahren schon trennen wollte, aber noch zehn Jahre durchgehalten und dann nach der Trennung merkt, ach nee, da gab es ja doch was Gutes, was ich nicht mehr gespielt
00:11:12: habe.
00:11:12: Ja, und das hat natürlich auch viel Verantwortung abgenommen.
00:11:14: Gerade im Sicherheitsbereich, das ist natürlich so, es hat auch viel an, na ja, was heißt, hat es ja möglich, also so Innovation war natürlich auch etwas, was eigentlich ... Wenn man so die Weltkarte sich angeschaut hat und man ganz klar umrisste geografischem Bereich, nämlich da links und da rechts, Europa, USA stattgefunden hat und das geht von Europa tatsächlich weg.
00:11:35: Also Innovation findet zum anderen statt und auch dieses Ich klar.
00:11:39: Kapitalismus, irgendwie auch ein Reizthema.
00:11:41: Ich würde aber sagen, dass wir viel zu wenig noch über so diese wirtschaftliche Komponente sprechen.
00:11:47: Wenn man sich anschaut, wie die wirtschaftliche Entwicklung zum Beispiel auch in den USA ist, wie das, wie die Einkommensentwicklung dort ist, wie sie aber auch in anderen Teilen der Welt ist.
00:11:55: Da kann man, wenn man es positiv sehen will, sagen, na ist doch toll.
00:11:58: Endlich wird Reichtum auch globaler verteilt.
00:12:00: Wenn man dann aber ansieht, dass bei uns in Deutschland die Durchschnittslöhne eben nicht in gleicher Weise steigen.
00:12:06: oder eher im Real-Lohn-Bereich stagnieren oder sogar zurückgehen.
00:12:09: Die Wirtschaft seit Jahren stagniert.
00:12:11: Dann ist es, also auch da, finde ich, wir sind uns gar nicht bewusst, was das bedeutet, wenn irgendwann unser Sozialsystem tatsächlich nicht mehr finanzierbar ist.
00:12:20: Also irgendwann ist man auch mit dem X-Ten-Schulden-Paket oder Sondervermögen am Ende.
00:12:24: Und nochmal, also ich bin kein ächsterlicher Mensch, aber da ertappe ich mich dabei, dass ich denke, hm, wird das gut gehen und haben Rezepte, um da rechtzeitig gegenzusteuern.
00:12:34: Wirst du manchmal auf Partys gefragt, du als Journalist, der sehr viel mit Nachrichten zu tun hat, sehr viel mit schlechten Nachrichten, wie du damit kopst, was ist so dein Trick mit diesen schlechten Nachrichten umzugehen?
00:12:42: Auf wie viele Partys gehst du so die Woche?
00:12:44: Das würde mich jetzt mal interessieren.
00:12:46: Ich
00:12:46: würde sagen, so einem Jahr.
00:12:47: Das schaffe ich nicht.
00:12:48: Dann komme ich nicht drauf.
00:12:51: Wirst du im ICE-Bordpistro manchmal angesprochen darauf?
00:12:54: Herr Schreiber, wie koppen Sie mit schlechten Nachrichten?
00:12:56: Ja, tatsächlich.
00:12:58: Tatsächlich auch im Zug gab es schon mal ein, zwei Unterhaltungen darüber.
00:13:02: Sonst aber auch immer weiter ein Freundesbekanntenkreis, die alle nicht mehr so drauf sind, dass wir jeden Tag Party machen.
00:13:07: Die Zeiten sind irgendwie gerade, was heißt denn, vorbei.
00:13:10: Klappt halt nicht.
00:13:11: Aber es ist ein riesen Thema so.
00:13:12: Das ist aber schon seit Jahren so.
00:13:14: Ich habe ja sogar mal ein Buch darüber geschrieben.
00:13:15: vor zwei, drei Jahren, glaube ich, weil das gerade so zu Coronazeiten auch schon echt ein Ding war, haben wir ja auch gehört, dass viele Menschen wirklich so psychische Probleme auch bekommen haben wegen der Isolierung.
00:13:27: Zu Hause und dass man nicht so viele Kontakte hatte, die ganzen Vorschriften, die negativen Nachrichten.
00:13:31: Also das ist schon seit Jahren echt so ein Ding.
00:13:35: Mir persönlich gelingt es eigentlich gut.
00:13:38: Wobei, jetzt habe ich ja gerade gesagt, ich habe mich mit dem Thema auch mehr intensiver beschäftigt.
00:13:41: Und das ist schon, das war sehr interessant.
00:13:43: Ich habe mich das nämlich auch gefragt.
00:13:45: Also kann man das trainieren, kann man Resilienz trainieren, kann man trainieren, sich auf Positives zu konzentrieren.
00:13:52: Und da hab ich mit so Glücksexperten gesprochen und mit Leuten, die sich auskennen.
00:13:55: Und da ist die ernüchternde Antwort tatsächlich, das Allermeiste ist genetisch vorgegeben.
00:14:00: Also, ob jemand
00:14:01: mit schlechten
00:14:01: Nachrichten
00:14:02: ... Resilienz, das wusste ich gar nicht.
00:14:03: Ja,
00:14:04: also, man geht davon aus, dass Resilienz-Glückoptimismus, je nachdem, wie man das beschreibt, also glücklich sein, die Fähigkeit tatsächlich, also das Glas voll und nicht halb leer zu sehen, das ist, sagen Experten, inzwischen so fünfzig Prozent genetisch.
00:14:19: Also je nachdem, ja, ja, das ist
00:14:21: eine ganze Menge.
00:14:21: Ich muss lernen, weil diese weiße, fünfzig Prozent genetisch ist es eigentlich die Variante von, das ist das Glas voll oder leer.
00:14:27: Als Genetisch-Version.
00:14:29: Ja, aber früher hätte man gesagt, es ist viel weniger.
00:14:31: Man hat ja ganz lange den Ansatz vertreten, es ist überwiegend soziale Prägung, wie man aufwächst, wie man sich selber zusammenreißen kann.
00:14:38: Und da sagt die neue Forschung, nee.
00:14:40: Die Hälfte ist wirklich genetisch, je nachdem, wie schnell bestimmte Botenstoffe im Körper abgebaut werden oder angeschwemmt werden.
00:14:47: Man kann immerhin noch fünfzig Prozent daran arbeiten, aber es ist eigentlich eine ganze Menge.
00:14:51: Das heißt, es gibt tatsächlich Leute, denen es leichter fällt und denen es schwerer fällt und denen kann man auch keinen Vorwurf machen.
00:14:56: So, und das ist glaube ich, da hat man irgendwie ein bisschen Glück oder Pech.
00:15:00: Davon abgesehen ist mein Tipp natürlich schon, sage ich als Journalist weniger Nachrichten gucken.
00:15:07: Oder ich sage nicht ausschalten, ich sage aber auch mal umschalten.
00:15:10: Also natürlich, wenn ich abends um drei Uhr noch mit dem Handy unter der Bettdecke sitze, Und genau, da kriege ich auch schlechte Laune im Dunkeln, im Winter.
00:15:19: Ich liege im Bett und lese mir Weltuntergangsnachrichten mit Putin und der Tonbombe durch.
00:15:24: Da ist kein Wunder, wenn man schlecht drauf ist.
00:15:26: Einfach mal wieder zu lernen, umzuschalten.
00:15:28: Das ist ja auch so ein Thema unserer Zeit.
00:15:30: Klar, ich dattle auch viel am Handy rum und wenn man irgendwo wartet, am Bahnhof oder am Flughafen, was soll man da machen?
00:15:36: Natürlich gucke ich auch mal aufs Handy.
00:15:38: Aber ich trainiere das schon.
00:15:40: Nach wie vor bewusst auch mal zu sagen, nee, jetzt leg ich's mal irgendwie ein, zwei Stunden weg.
00:15:44: Deswegen antworte ich manchmal auch längere Zeit nicht und lese tatsächlich ein Buch.
00:15:49: Oder in der U-Bahn hab ich irgendwie Magazin dabei und guck nicht nur aufs Handy.
00:15:53: Also das wär für mich, wenn Leute sagen, ich werd mit der Situation gerade nicht fertig und find das alles schlimm, ist schon der erste Hinweis.
00:16:00: Also weil es gibt im Alltag, auch wenn die Welt droht, unterzugehen, jeden Moment, doch noch viele schöne Momente, man muss sie nur sehen.
00:16:07: Das ist tatsächlich eine Vertrossenheit, die ich aber auch schon feststellen kann.
00:16:09: Also auch in der Arbeit, die wir beide machen, in den Reportagen, die wir machen hier auf unserer Seite, der Bedarf an dieser Art Geschichten sinkt.
00:16:17: Es ist der Wunsch eher nach Zerstreuung als nach dem ernsten Thema.
00:16:21: Und ich frag mich... Ob wir irgendwann als Journalisten auch sagen müssen, die Leute ihr müsst leider euch doch noch mit den düsteren Seiten des Lebens beschäftigen, weil nur zerstreuen funktioniert auch nicht.
00:16:30: Also hab ich, ich hab so ein bisschen Schiss davor, dass die Lage immer heikler wird und dass die Leute einfach immer weniger Bock haben, sich auch die Ernstensachen anzugucken.
00:16:37: Also wo ich das ja sehr vervochten habe, war bei der Tagesschau, als ich noch da war.
00:16:40: Da gab's immer wieder auch die, es gab bei der Tagesschau ganz viele Zuschriften, das hat so mit Corona angefangen und danach auch und immer wieder die Diskussion, müssen wir mehr positive Nachrichten bringen.
00:16:49: Ja, einfach, weil die Welt ist so schlecht.
00:16:51: Und da hab ich immer gesagt, ich finde, nein.
00:16:54: Es gibt andere Formate, andere Sendeplätze für Zerstreuung, für Positives.
00:16:58: Wir können die Welt nicht positiver darstellen, nur weil wir Angst haben, dass die Leute überfordert sind.
00:17:02: Da gab's eine große Diskussion und unterschiedliche Ansichten.
00:17:05: Es ist schon so, dass dann, solange ich auch da war, hinten raus ganz häufig dann buntere Nachrichten gebracht wurden.
00:17:12: Der, kann ich mich erinnern, der Pinguin, der von der Antarktis bis in der Südamerika geschwommen ist und fröhlich an Land gewatschelt ist und so weiter, hätte man vor fünf Jahren nicht in der Tat ... aber das ist so dem geschuldet, dass viele Zuschauer sicherlich auch geäußert haben den Wunsch.
00:17:27: Aber ich bin da eher so bei dir, dass ich sage, nie, das kann jetzt nicht den Journalismus an sich beeinflussen, zu sagen, wir machen es schöner, weil es so schrecklich ist.
00:17:35: Eben ein Hinweis wäre eher zu sagen, man muss es nicht nicht in vierundzwanzig Stunden am Tag sich angucken und es gibt ja andere Formate und auch andere Rahmen, in denen man, man kann auch Sport machen oder man geht in die Natur oder man liest irgendwie ein Kunstmagazin.
00:17:47: Also es gibt ja schon Angebote.
00:17:49: Es muss ja nicht twenty four seven die Weltuntergangsproblematik oder Hard News sein, aber der Journalismus an sich muss die Wirklichkeit abbilden, wie sie ist und ich streue mich im Übrigen auch so ein bisschen dagegen, immer zu sagen, es ist so schrecklich wie noch nie.
00:18:02: Also den Eindruck haben ja manche auch.
00:18:04: Wenn ich mit meinem Papa rede, der wird jetzt achtundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund Genau, das gab es ja immer.
00:18:25: Ich glaube, es hat anders gewirkt, weil wir eben nicht das Smartphone hatten.
00:18:28: Man hat abends den Fernseher eingeschaltet, hat meine Wegen Tagesschau gesehen.
00:18:31: Und dann hat man eine Unterhaltungssendung gesehen, eine Familiensendung, und dann kam was anderes.
00:18:36: Ich denke nur, dass diese Wirkungsmacht, es ist jeden Tag permanent hier auf dem Ding, zu Hause, vor dem Schlafengehen, vor dem ins Bett gehen, das ist halt dadurch so übermächtig wirkt.
00:18:47: Ich glaube, aber die Nachrichten waren selten immer gut.
00:18:51: Was waren für dich, in Deutschland, die überraschendste politische Nachricht?
00:18:55: Du stellst es wirklich.
00:18:56: Da habe ich auch eine Antwort.
00:18:58: Ich bin mal gespannt.
00:18:59: Ich glaube, wenn ich dir die Verrate, was ich sagen würde, würdest du dem zustimmen.
00:19:02: Also, liebe Hörerinnen, liebe Hörer, ihr merkt, es ist nicht gescriptet, es ist auch nicht groß vorbereitet.
00:19:07: Noch mal Halbverschlafen versuche ich jetzt, in meinem Gedächtnis nach inpolitischen News zu kramen.
00:19:16: Fällt mir da wirklich die eine ein.
00:19:17: Naja, ich finde, gut, das war, glaube ich, im letzten Jahr mit dem Schuldenpaket.
00:19:22: Schuldenpaket war zuviel, war zuvielundzwanzig.
00:19:24: Dann fällt das raus.
00:19:25: Auch da, ich weiß nicht, ist es so die einzelne Nachricht, ich finde schon so dieses Hekakums Rentenpaket.
00:19:31: Deswegen komme ich da jetzt drauf, weil es so ähnlich ist wie bei der Schuldenproblematik.
00:19:36: Fatal für Ansehen von... Politik.
00:19:40: Also wenn wir uns an diese Aufnahme des Sondervermögens, diese hohen Schulden, im letzten Jahr erinnern, da war es ja so, dass im Grunde durch einen kleinen Trick, man hat also noch die Mehrheit aus dem alten Bundestag mitgenommen, um Schulden für die neue Legislaturperiode zu beschließen, dieses extreme Sondervermögen oder diese Schulden zugelassen wurden, wo dann, finde ich, schon berechtigterweise viele Menschen Fragen an demokratische Abläufe hatten und auch in der im Wahlkampf ja vorher was ganz anderes gesagt wurde als letztlich umgesetzt wurde.
00:20:09: Und so ähnlich ist es ja auch bei dieser Rentenproblematik plus, dass eben diese extremen Gegensätze zwischen jüngeren und älteren Generationen, deren Warnungen von Experten, dass das alles so nicht finanzierbar ist und so weiter, die unüberwindbaren Gegensätze zwischen Union und SPD, ich glaube, dass solche Entscheidungen und solche Prozesse echt Schaden anrichten.
00:20:31: Ich meine, wir beide sind ähnlich alt und ich kann mich erinnern, als wir beide jung waren.
00:20:34: Ich weiß nicht, ob's mit dir ausgeworfen
00:20:35: ist.
00:20:35: Ich hab gar nicht geguckt.
00:20:36: Ich bin vierundvierzig.
00:20:37: Okay, ich bin älter.
00:20:38: Aber ich glaub, wir sind trotzdem eine Generation.
00:20:39: Ja, ja, genau.
00:20:40: Ich wollte
00:20:41: nur sagen, ich ...
00:20:43: Ähm
00:20:43: ... Das sind Jurare, ja.
00:20:45: Ich kann mich erinnern, als ich so zwanzig war und bei der Sparkasse war, wurde mir gesagt, sie müssen eine Rieste-Rente abschließen für ihre Rentenvorsorge.
00:20:53: Damit ist auch ihr Problem gelöst.
00:20:54: Ich glaube, jede Generation hat diese Lüge, das schließen sie, diese eine Sache ab.
00:20:59: Dann ist die Rentenproblem gelöst.
00:21:00: Glaubst du, dass die ETF-Rente, dass diese Fonds-Rente, dass das die Lösung aller Probleme ist?
00:21:05: Naja, ich bin zum Beispiel schon, was heißt verfechter?
00:21:08: Ich finde den Ansatz gut zu sagen, man guckt, dass man Systeme anders finanziert bekommt als über reine Umlagefinanzierung.
00:21:18: So.
00:21:18: Andere Staaten sind da sehr erfolgreich mit unterwegs.
00:21:20: Norwegen zum Beispiel, die natürlich über ihre Öleinnahmen ganz andere Finanzierungsquellen haben, die in das Geld dann über sovereign wealth funds, also Investmentfonds, versuchen so anzulegen, dass sie in der Zukunft den Wohlstand erhalten können.
00:21:33: Das
00:21:33: ist doch so eine ganz bizare Summe, was jetzt schon jeder Norweger und jeden Norwegerinnen zur Verfügung hört.
00:21:37: Sowieso, das ist eine ganz hohe Summe, ist es doch.
00:21:39: Ja, ja, ich habe die
00:21:39: Summe jetzt auch nicht im Kopf, aber jetzt sind ... Ich meine, es ist auch der größte Investmentfonds zwischen der Welt.
00:21:44: Es gibt ja andere Ölstaaten, Abu Dhabi, Qatar, die ähnliche Instrumente haben, die also auch über sovereign wealth funds versuchen, eben das Geld anzulegen.
00:21:53: Und das funktioniert wahnsinnig gut.
00:21:54: Also zumindest stand jetzt ist es so, dass da wirklich eine Menge Vermögen generiert wird.
00:21:59: Und in Deutschland gibt es einzelne kleinere sovereign wealth funds.
00:22:03: Gott nahe mich nicht fest, was ist denn der eine, den wir haben?
00:22:05: Da geht es nicht irgendwie so ein Energiefon.
00:22:08: Das müsst ihr aber auch nochmal recherchieren, aber zumindest ist dieses Modell bisher in Deutschland.
00:22:13: überhaupt nicht etabliert.
00:22:16: Und man sieht ja einfach, dass man über diese Umlagefinanzierung absehbar und das sind ja Rechenmodelle, die sind valide und die verändern sich seit vielen Jahren nicht.
00:22:23: und wir sehen ja, wie gerade im Gesundheitsbereich, wie eng die Budgetmöglichkeiten inzwischen sind.
00:22:30: Also das zu sagen, man bricht es auf und profitiert davon, dass aus historischer Erfahrung über Investitionen und auch gerade an Aktienmärkten und so weiter.
00:22:38: Wohlstandszuwachs über professionell stattfindet, finde ich erstmal richtig.
00:22:43: Ich würde sagen, man sollte vielleicht nicht das nur darauf setzen, weil das hat natürlich immer die Gefahr kurzfristiger Einbrüche und Schwankungen, wie zu Corona-Zeiten, wo dann Vermögen auf einmal in gewaltige Maße abgeschmiert ist.
00:22:53: Aber die langfristige Kurve zeigt im Vergleich zu allen anderen Finanzierungs- oder, wie soll man sagen, Ertragsmöglichkeiten extrem steil nach oben.
00:23:02: Also, die Summe ist ungefähr rund, laut Chatshipiti, rund dreinertausend Euro pro Person.
00:23:09: in Norwegen.
00:23:10: Aber das ist kein frei verfügbares Bargeld, sondern ein theoretischer Durchschnittswert, der den Wert dieses Fonds abzeichnet.
00:23:16: Es ist natürlich so, dass ich oft zweifel an diesen ETF-Geschichten habe, weil niemand garantiert uns, dass dieses System ja in dreizig, vierzig, also ich meine die jetzt zwanzigjährigen in fünfzig Jahren noch existiert.
00:23:30: Das ist aber
00:23:32: sicherlich richtig.
00:23:32: Die Garantie hat man nicht.
00:23:34: Aber natürlich auch nicht die Garantie.
00:23:36: Was sind die Alternativen, dass man über Umlagefinanzierung eine Summe X irgendwo anlegt?
00:23:40: Du hast auch nicht die Geldwertgarantie.
00:23:42: Dass das Geld in fünfzig Jahren überhaupt noch diese Kaufkraft letztlich hat.
00:23:47: Wenn das gut gemanagt wird, dann bleibt uns der Wett des Euro noch lange erhalten.
00:23:51: Aber auch da hat man historisch gesehen, das ist kein Selbstläufer.
00:23:55: Willst du dann das Geld in Gold anlegen?
00:23:58: Du hast dir immer das Problem, das Reichtum und Vermögen auf irgendeinem Träger gespeichert sein muss.
00:24:06: Und diese Speicher sind alle nicht für die Ewigkeit.
00:24:08: Insofern ist es, was ich gerade sagte, ich würde es auch nicht nur auf eine Karte setzen, aber als ein Element neben der reinen, geldwertbaren Anlage, was weiß ich, auf dem Konto oder als Gegenwert irgendwie in Elementalen, was auch immer, ist es sicherlich richtig, das zu diversifizieren und davon dem Zuwachs an Wert zu profitieren.
00:24:29: Gott, ich hoffe, es ist nicht zu.
00:24:31: Ich wollte gerade sagen, so alle
00:24:32: abgeschaltet.
00:24:34: Renten-Tipps mit Konstantin Schreiber.
00:24:36: Herzlich willkommen.
00:24:38: Meine größte Überraschung.
00:24:39: Es ist ein super leidliches Thema, aber leider muss man über Rente reden.
00:24:44: Es geht ja auch nicht nur um Rente.
00:24:46: Ich beschäftige mich schon, ich habe ja mal ein grauer Vorzeit.
00:24:48: Ich bin ja nicht als Journalist leicht durchgestattet.
00:24:50: Ich habe immer Jurastudiert in der Bank gearbeitet.
00:24:53: Es steht interessanterweise bis heute auch nicht bei Wikipedia.
00:24:56: Ich habe meinen Wikipedia-Beitrag ... übrigens nicht selbst geschrieben, wundert mich, was da drin steht und was da nicht drin steht.
00:25:02: Also insofern habe ich da so einen, ich finde das sehr spannend, nicht, weil ich so ein überzeugter Kapitalist bin.
00:25:08: Was ich in Teilen doch, das ist ein großes System, doch ich bin es irgendwo schon auch, kein Turbo-Kapitalist, aber ich glaube, kein anderes System hat es geschafft, so viele Menschen aus der Armut herauszubringen wie Kapitalismus.
00:25:19: Das glaube ich nicht nur, das ist auch zu belegen in Zahlen, aber es geht ja auch eben nicht nur um Renten.
00:25:24: Das
00:25:24: ist ganz toll, wenn wir jetzt beide so in meinem kommunistischen Leselzirkel, in dem ich ja mit gewesen wäre, hätten wir eine endlose Diskussion darüber führen können über die Verantwortung des Kapitalismus, der sozialistische und sozialdemokratische Systeme massiv unterdrückt hat in ihrer eigenen Entwicklung.
00:25:38: Siehe, Kuba zum Beispiel, also ich möchte jetzt nichts verteidigen, das ist nicht hier, sprich nicht der viervierzigjährige, sondern ist der sechzehnjährige im kommunistischen Lesezirkel.
00:25:47: Du warst in einem kommunistischen Lesezirkel, wirklich?
00:25:49: Ja, ja, selbstverständlich.
00:25:51: Was heißt denn selbstverständlich?
00:25:52: Ich finde, mit sechzehn in Ostberlin Du hast eine sehr scharfe Trennlinie, die man in Ost-Berlin hatte.
00:26:01: Du konntest dich entscheiden.
00:26:02: Du schnattest
00:26:02: den Kommunisten, oder?
00:26:03: Genau, diese Entscheidung.
00:26:05: Du konntest natürlich irgendwie auch Gothic und irgendwie Hip-Hop machen, aber politisch gab es nur diese zwei Möglichkeiten.
00:26:11: Und das nannte sich wirklich kommunistischer Lesezirkel?
00:26:13: Vier haben es so genannt.
00:26:14: Man hat sich dann getroffen und dann hat man so Bücher gelesen, hat dann irgendwie Marx das Kapital, man hat es meistens auf den Tisch gelegt und Bier getrunken.
00:26:20: Das war so der Hauptzweck.
00:26:22: dieser ganzen Sache.
00:26:23: Aber natürlich wurde auch diskutiert.
00:26:24: Also es gab ja, also sehr eben auch wurde diskutiert, dieser berühmte Satz, der Kapitalismus hat die Welt nach vorne gebracht.
00:26:31: und dann ist eben die geübte Antwort, naja und der Kapitalismus hat andere Systeme unterdrückt, mit Waffengewalt.
00:26:36: Also
00:26:36: wenn du einfach auf einen
00:26:40: afrikanischen Kontinent, du guckst auf einen afrikanischen Kontinent, alle Länder, die sich zum Beispiel entschieden haben, sozialdemokratisch oder sozialistisch zu werden, wurden ja von außen dann eben wirklich Sanktioniert.
00:26:52: Also Kuba ist wirklich immer ein gutes Beispiel, was die ganzen Sanktionen betrifft.
00:26:54: Also Kuba geht es ja unter anderem auch so dreckig, weil es diese ganzen Sanktionen gibt.
00:26:58: Das ist ja kein Geheimnis, das ist ja auch nicht, was ich mir als ausdenke.
00:27:01: Und ich glaube, also ich habe durch diese Berichterstattung im Ausland in diesen Krisen- und Kriegsgebieten in der Welt schon auch gesehen wirklich die olle Fratze des Kapitalismus.
00:27:11: und der Ausbeutung von Menschen.
00:27:13: Mir fällt es immer schwerer, um so älter ich werde, interessanterweise anzuerkennen, die glorreichen Leistungen des Kapitalismus.
00:27:20: Und ich wünschte mir, wir würden in der Lage sein, so eine Art Chimere aus verschiedenen Systemen zu entwickeln, die sich nicht nur auf Erfolg und Fortschritt berufen, sondern eben auch, ob es Menschen gut geht.
00:27:33: Wir sind
00:27:33: gar nicht so weit auseinander, würde ich doch im Ergebnis sagen.
00:27:38: Ich bin nicht so verfechter von Kapitalismus.
00:27:40: Ich würde erst mal trennen zwischen der ideologischen Bekämpfung von ... Sozialismus, weil das hat ja dann nichts zu tun, welches System funktioniert besser, sondern das ist ja dann wirklich klar sicher, die Amerikaner wollten diese, wollten aus einer ideologischen Überzeugung es auch nicht zulassen, so aus dem Gegensatz zu Russland.
00:27:57: Also das heißt ja, man hat ja dann nicht den freien Wettbewerb zwischen den beiden Systemen zugelassen.
00:28:02: Wenn ich jetzt so China angucke oder andere oder meinetwegen auch Dubai, wo ich ja länger gelebt habe, wo er letztlich der absolute Turbokapitalismus herrscht, finde ich das gut?
00:28:10: Nee.
00:28:11: Also das ist natürlich, das geht zu, also da wird schon irgendwie eine Form von Fortschritt produziert, die beeindruckend ist, die auch irgendwo Werte schafft, aber sicherlich auch viele nicht mitnimmt und in der großen Rücksichtslosigkeit gegenüber Ressourcen, schlechter gestellten Menschen und so weiter.
00:28:26: Also das ist, finde ich auch, das Extrem, was nicht das Vorbild sein kann.
00:28:30: Ich finde eigentlich, das System, was wir in Deutschland hatten, traditionelle soziale Marktwirtschaft, also wo gesagt wird, man lässt Wettbewerb zu, sieht aber zu, dass man auch Menschen einen Schutzschirm oder ein, wie soll man sagen, Auffangmöglichkeit bietet, ein sehr, sehr gutes System, was nun leider unter Druck gerät.
00:28:47: Da konnte ich mich immer sehr gut mit identifizieren.
00:28:49: Ich glaube, aber so diese, die Debatten, die wir, das ist so der Kapitelismus, den ich meine, mit dem ich mich sehr wohlfühle, wenn Menschen ärgerlich sein
00:28:56: wollen
00:28:57: und arbeiten wollen und machen wollen und reich werden sollen, dann sollen sie es mal wegen werden.
00:29:01: Also das ist ja solange es nicht sozusagen spiegelbittlich den, den Nachteil des anderen bedeutet, weil ... für die, die vielleicht entweder nicht können oder auch diesen Dauerkampf und Wettbewerb nicht wollen, das ist ja legitim, die trotzdem dann ein anständiges Leben führen können, ist ja alles gut.
00:29:17: Ich finde aber so diese neu sozialistischen Debatten, Mietendeckel, Enteignungen, wo es ja schon wirklich darum geht, dann eben diesen wettbewerblichen Teil doch eigentlich massiv zurückzudrängen.
00:29:31: Die finde ich dann doch auch wieder beängstigend.
00:29:34: Es ist interessant, dass du beängstigst.
00:29:35: Ich finde die nicht beängstigend.
00:29:36: Ich finde die wichtig, dass die geführt werden, weil wir ja alle eigentlich auch wissen, dass die nicht durchsetzbar sind.
00:29:40: Also, dass die Enteignung nicht durchsetzbar ist.
00:29:42: Aber wenn Kevin Kühner zum Beispiel fordert, jeder darf nur eine Eigentumswohnung besitzen, es darf keine Geschäft mit Wohnraum in Deutschland geben, dann ist es ja wie so ein... Der Entwiderstand, der geleistet wird gegen diese Wohnraumproblematik, die in Großstädten in Deutschland ohne Zweifel existiert, die es geben muss.
00:30:00: Und ich stimme dazu, dass das Verbot und das Enteignen, das sind alles auch so harte Wörter, eine Heikle-Debatte ist, aber ich finde es wichtig, dass wir sie führen.
00:30:08: Ich finde es wichtig, dass es einmal diskutiert wird.
00:30:10: Das gehört zur Demokratie dazu, dass man das diskutiert.
00:30:13: Genau, also das tun wir jetzt da auch.
00:30:15: Gut, immer zurückzubeblicken, was waren die Fehler der Vergangenheit, ist ein bisschen mühsig, aber es ist ja wichtig in dem Kontext, weil ich sage, da haben wir eigentlich ein gutes System in Deutschland zu sagen.
00:30:23: Es gibt sozialen Wohnungsbau und es gibt, also auch da eine, wie soll man sagen, Binerität letztlich.
00:30:28: Also es gibt ein wettbewerblichen Teil von Wohnungen und Wohnungsunternehmen und es gibt einen staatlichen Fürsorgeteil.
00:30:36: So.
00:30:37: Und das ist ja, würde ich sagen, auch richtig.
00:30:39: Ich finde, es muss okay sein, auch mit Wohnungen Geld zu verdienen, wenn es Leute gibt, die Geld ausgeben wollen und die eine große Wohnung haben wollen, die, nochmal, ich finde, Reichtum per See nicht verwerflich und auch gar nicht.
00:30:50: Also das soll es geben, wenn gleichzeitig, und das ist dann die Daseinsfürsorge des Staates, da garantiert wird, dass auch Menschen, die das nicht haben, einen Wohnraum bekommen sollen.
00:31:00: Was hat man in Berlin beispielsweise gemacht, hat alle Sozialwohnungen mehr oder weniger oder die Wohnungsbauunternehmen die städtischen verkauft.
00:31:08: Dramatisch.
00:31:09: Genau, aus der Hand gegeben.
00:31:10: Das war ein riesiger politischer Fehler.
00:31:12: Und das hat eigentlich erst dazu geführt, dass wir jetzt auch diesen Blick haben, dass sind alles irgendwie gierige Wohnungsbauunternehmen.
00:31:19: Weil man diesen Fürsorgeteil im Grunde komplett verhökert hat.
00:31:22: Und jetzt kauft man zum Teil eben Sachen wieder zurück für mehr Geld, als man damals durch den Verkauf eingenommen hat.
00:31:28: Vielleicht kommt man da wieder hin, aber auch da würde ich sagen, es ist richtig beides zu haben.
00:31:33: Also ich finde, es muss okay sein, Geld zu verdienen, auch mit Wohnungen, aber es muss irgendwie daneben der Staat, und dafür ist ja irgendwie auch da.
00:31:40: Also wozu haben wir den Staat?
00:31:41: Also der Staat hat irgendwie dann aber auch die Aufgabe, in einem anderen Bereich dafür zu sorgen, dass auch Wohnungen... für die anderen da sind.
00:31:49: Also ich
00:31:50: glaube, der Konsens von uns beiden ist, glaube ich, dass wir beide eine gesunde und gut funktionieren und gerechte Sozialdemokratie wollen.
00:31:56: Das ist so das, was, glaube ich, das halte ich auch für das Beste, was wir rausbekommen können aus der Schlechtigkeit der Welt.
00:32:02: Genau, wo für alle Raum ist für den Unternehmer genauso wie für den, der einfach ein Arbeiter ist und mit dem irgendwie hinkommen muss und trotzdem gutes Leben haben soll.
00:32:12: Und da sicherlich ist irgendwas ins Ungleichgewicht geraten.
00:32:16: Und da müssen wir sehen, ob wir das irgendwie wieder hinkriegen.
00:32:18: Aber weder würde ich jetzt sagen, also ich bin jetzt hier in so journalistischen Teilen noch, würde ich sagen, Dubai ist irgendwie das Vorbild für uns, also beides nicht.
00:32:30: Liebe Patreons, heute kündige ich was ganz Besonderes an.
00:32:32: Und zwar wollten wir eigentlich, weil wir nachdem wir die Buchfolge heute aufgenommen haben, den neue Folge des Buchklubs, extra Content machen für Patreon.
00:32:41: Das haben wir vergessen.
00:32:42: Trotzdem.
00:32:43: Bitte ich euch unterstützt unabhängigen Journalismus mit neun, fünf oder drei Euro im Monat und erhaltet dafür unzählige spannende Formate, die nächstes Jahr noch mehr werden.
00:32:53: Zum Beispiel wird übermorgen, glaube ich, noch ein ganz neues Format produziert.
00:32:57: Ich entwickle auch gerade ein neues Format.
00:32:59: Endes Jahr aus treffe ich mich dafür nochmal mit einer anderen Person.
00:33:01: Also es passieren Dinge bei Patreon dafür, so dass es sich lohnt, Mitglied zu werden.
00:33:06: Einfach, weil diese Vielfalt.
00:33:08: So einzigartig ist, man nennt uns eigentlich auch in der Podcast-Szene das Netflix für die Ohren.
00:33:13: So viele verschiedene Serien sind dort und folgen, dass ihr euch gar nicht entscheiden könnt, was ihr als erstes hören sollt und dann wahrscheinlich so ein bisschen Schöpft abzieht.
00:33:22: Das möchte man aber auch nicht.
00:33:23: Na ja, gut, schlechte Werbung, aber zum Ende des Jahres ist okay.
00:33:26: Deswegen an dieser Stelle noch mal vielen Dank an diejenigen, die uns schon unterstützen.
00:33:30: Die größte Überraschung für mich war im Übrigen und ich dachte, du sagst es, die wäre Pflicht.
00:33:39: Ach so!
00:33:40: Ich fand diese Einführung der Wehrpflicht, dass das jetzt wieder existiert, war für mich so alter Falter.
00:33:47: Das ist für mich jetzt so.
00:33:48: das Indiz, das Anzeigetierchen dafür, dass sich wirklich die Welt verändert hat, wenn in Deutschland wieder eine etwas kompliziertere Wehrpflicht als wir sie beide noch erlebt haben.
00:33:57: Aber so eine prinzipielle Wehrpflicht eingeführt hat, das war so wie, damit hätte ich nicht gerechnet.
00:34:02: Warst du beim Bund?
00:34:03: Nee, also, warte, anders, lass mich anders reagieren.
00:34:06: Rate.
00:34:07: Es hätte mich überrascht.
00:34:09: Nach dem kommunistischen Lese-Zirkel zu sagen, jetzt gehe ich in den Schützengraben, hab ich aber auch schon erlebt.
00:34:15: Ich hatte auch ein paar sehr, wie soll man sagen, linke Freunde während der Schulzeit, die dann aber gesagt haben, wir sollen's jetzt mal wissen, wie's ist.
00:34:21: Nee, ich hätte jetzt gesagt ... Ja, klar, irgendwie so ... Also, soziale ...
00:34:26: Ich hab Zivil gemacht.
00:34:27: Ich wollte verweigern.
00:34:29: Die Verweigerung wurde aber, der wurde widersprochen.
00:34:31: Dann hätte ich in so einem Rechtsstreit gehen müssen, hatte ich keinen Bock drauf.
00:34:34: Dann hab ich Zivil gemacht.
00:34:35: Und wo?
00:34:36: Bei einem Fahrdienst in Berlin.
00:34:38: Der Kniff an dieser ganzen Geschichte ist, dass ich keinen Führerschein hatte zu dem Zeitpunkt.
00:34:44: Er hatte also einen sehr bequemen Zivildienst, muss ich ganz ehrlich zugeben.
00:34:49: Du musst es dann auch nicht den Führerschein dafür machen.
00:34:51: Nein,
00:34:52: ich hab dann irgendwann angefangen zu schwänzen und irgendwann gab's dann so auch so ... Es gab dann auch Stress, aber es war dann so, ich wollte ja verweigern, war meine Argumentation immer.
00:35:00: Das
00:35:00: ist ein guter Tipp.
00:35:01: Das ist ja, wenn jemand nicht will, beim Fahrdienst ... Ich muss dazu sagen, ich wurde gar nicht angefragt.
00:35:07: Also, das war ja hinten raus für die, die sich nicht wissen.
00:35:12: Ich weiß nicht, wie es in Berlin war, aber bei uns, dass viele gar nicht mehr eingezogen wurden.
00:35:16: Ich hatte diesen Einruf uns Bescheid und ich hatte auch diese Untersuchung.
00:35:18: Dann hab ich dann so besonders doof mich gestellt oder auch so gehustet und gab dann auch so Geschichten von Leuten, die dann so gesagt haben, ey, du musst einfach abendsfeuer irgendwie ... zehn Flaschen Bier und richtig kiffen.
00:35:29: Und dann gehst du zur Musterung am nächsten Morgen.
00:35:30: Da bist du ja so fertig, dass die Leute dann irgendwie so der T-Fünf ausgemustert oder irgendwie so.
00:35:35: Hatte
00:35:36: man nicht geklappt?
00:35:37: Nee, hat er mir nicht... Nichts.
00:35:39: Hatte ich wirklich den Test mit Absicht falsch gemacht, gehustet.
00:35:42: Wie so getan, als hätte ich ein gebrochenes Knie.
00:35:44: Nichts.
00:35:44: Hatte, hat, hat nicht gereicht.
00:35:45: Ich wurde dann tatsächlich T-Fünf und hätte dann zu einem, so ihr Instandsetzungsbataillon hätte ich gemustet.
00:35:52: Also so.
00:35:52: Also gar kein Bock gehabt auf das ganze Ding.
00:35:54: Gar nicht.
00:35:55: Ach du Schande.
00:35:57: Ja, ich war jetzt nicht unglücklich.
00:36:01: In meinen Rückblicken, wenn man älter wird, denkt man schon, ich bin so hart über Kopf in ein Studium gestolpert, ohne dass ich wusste, was ich wollte.
00:36:07: Ich hätte auch ein Jahr dazwischen gebrauchen können, um klarer zu werden, wo will ich hin.
00:36:12: Ob der Zivildienst oder der Bund mir dabei geholfen hätte, ist eine große andere Frage.
00:36:18: Gibt es auch so Fälle, auch in meinem Umfeld, die gesagt haben, das hat denen total geholfen, irgendwie oder auch gerade in so, kennen ja schon durchaus ein paar Fälle, wo Freunde von mir in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen gearbeitet haben und die das dann doch auch wirklich als sehr horizontal erweitern empfunden haben.
00:36:35: Also ist das, glaube ich, nicht in jedem Fall schlecht und falsch.
00:36:38: Klar, werflich.
00:36:39: Insofern, ja, du hast schon recht, aber komischerweise ist es an mir vollkommen vorbeigezogen.
00:36:42: Also was heißt vorbeigezogen?
00:36:43: Es hat mich nicht getrevert.
00:36:45: weil es auch nicht überraschend kam.
00:36:46: Ich glaube, so ein Lady-Die-Die-Moment, um auf den Anfang zurückzukommen, lebt natürlich aus so einer tiefen Überraschung, dass irgendwas passiert, mit dem man nicht gerechnet hat.
00:36:54: Und ich finde diese Diskussion, ich habe damit festgerechnet, dass es kommt, ist natürlich richtig, was du sagst, so Symptom einer komplett veränderten Zeit nach der Ukraine-Invasion und so weiter, dass man merkt, dass es ernst ist.
00:37:07: Na
00:37:07: und?
00:37:08: Genau, dass es dramatisch ist, als wir beide hätten zum Bund gehen müssen.
00:37:11: Da war das ja so ... Ja, da hast du dann sowieso Krieg gespielt.
00:37:14: Da gab es keine Bedrohung, da gab es irgendwie nichts, was uns betreffen könnte, besonders wenn du dich so kurz verpflichtest.
00:37:18: Und jetzt ist es aber so, ey, es kann sein, dass diese Menschen, die sich jetzt verpflichten oder die jetzt eingezogen werden, dann auch wirklich in einen Krieg müssen und sterben werden und krank werden.
00:37:29: Und das ist so, das war einfach so, ich hätte nicht gedacht, dass das unsere Generation, dass wir das erleben, so ein Krieg.
00:37:37: Nee, definitiv.
00:37:37: Also, und wenn man das ... dann doch manchmal so liest du diese Geheimdienst, Warnungen und Berichte, dass Russland ja in der Tat sich auf einen Angriff auf NATO-Staaten einstellt.
00:37:47: Das finde ich auch... Genau, das finde ich unvorstellbar.
00:37:50: Schauderlich.
00:37:50: Schauderlich.
00:37:51: Das ist
00:37:51: einfach zu schauderlich.
00:37:53: Weil wir da natürlich... Es ist für jeden Staat und für jeden Menschen dort schlimm, aber wir sind dann auch wirklich nah dran.
00:37:57: Also andere europäische Länder sind weiter weg.
00:38:00: Wir sind dann fast ganz vorne mit dran.
00:38:06: Gab's im Jahr- und-Zwanzig eine große Enttäuschung, wo du sagen würdest, ich dachte, das kriegen wir besser hin.
00:38:13: Na die gesamte Politik.
00:38:18: Ja, also dieser ... Gut, bei der ... Was war's denn vorher mit Scholz?
00:38:23: Das war die Ampel.
00:38:25: Kommt schon durcheinander.
00:38:27: Da hatte man sich ja dran gewöhnt, dass das irgendwie so ein Zankhaufen war und hat ja noch so ... Und das finde ich dann auch wieder drum dramatisch.
00:38:34: Ich glaube, viele und mich in Begriffen hatten so das Gefühl, das ist jetzt so ein Hänger.
00:38:38: Das ist jetzt eine ganz unglückliche Konstellation.
00:38:41: Das läuft alles nicht rund.
00:38:43: Das ist so ein Ausreißer.
00:38:44: Jetzt kommt eine neue Regierung und jetzt kommt wieder ein bisschen Ruhe rein.
00:38:48: Und jetzt, man kann von mehr zahlten, was man will, aber zumindest irgendwie wird es jetzt ein bisschen stabiler.
00:38:54: Und dass sich das nicht erfüllt hat, sondern dass es genauso zänkisch und unvereinbar und auch wenig ... wirklich anpackend, was die großen Probleme angeht, weitergeht, das finde ich, das habe ich nicht erwartet.
00:39:09: Das ist schlechter, als ich gedacht habe.
00:39:11: Und wenn man sieht, was das mit sich bringt, ich glaube, wir können alle mit großer Spannung, ich versuche so auszudrücken, als Journalist, auf die nächsten Landtagswahlen im kommenden Jahr blicken.
00:39:19: Also, was das an Verwerfung nach sich zieht, auch da, glaube ich, das ist uns noch gar nicht so richtig deutlich klar.
00:39:29: Oder wie siehst du das?
00:39:30: Ich sehe es tatsächlich genau so, aber ich war auch da etwas hoffnungslos.
00:39:34: Also diese Enttäuschung überrascht mich nicht, weil einfach diese schwache SPD, diese orientierungslose CDU, die versucht irgendwie sich gegen die AfD durchzusetzen, indem sie das Parteiprogramm versucht, abgemildert an ihre Wählerinnen und Wähler zu geben.
00:39:52: Und es gibt genug wissenschaftliche Arbeiten als der Politikwissenschaft, die nachgewiesen haben, wenn du extremen Positionen übernimmst.
00:39:59: für dein Parteiprogramm, dann machst du nur die Extremposition stärker, aber nicht deine eigene Partei.
00:40:03: Also es gibt wirklich genug Studien dazu, die das belegen und genug Beispiele aus der Welt oder aus der Geschichte, die das zeigen.
00:40:09: Deswegen macht es mich traurig, wirklich traurig, dass wir in so einer wackeligen Situation unserer eigenen Demokratie so billige Fehler gemacht werden.
00:40:17: Also dass da diese Parteien so, dass jetzt keine Einheit herrscht.
00:40:24: Das habe ich jetzt auch in einem anderen Podcast gesagt, es müsste eigentlich eine große Einheit herrschen zwischen CSU, von CSU bis zur Linke, dass man sagt, wir arbeiten jetzt hier erst mal zusammen, um dieses Land zu konsolidieren, um diese antidemokratischen Strömungen irgendwie in Schacht zu halten.
00:40:38: Das geht nicht ums Verbieten.
00:40:39: Ich bin zum Beispiel auch nicht für ein Verbot der AfD.
00:40:41: Das ist halt, ich finde, ganz große Gefahr, wenn das irgendwie angestrebt wird.
00:40:45: Einfach, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn, wenn der Gegenwart sind, wo wir parteiübergreifend uns organisieren müssen, diese Demokratie wehrhaft zu schützen.
00:41:03: Und das ist die Demokratie, in der wir leben.
00:41:05: Wir leben in einer wehrhaften Demokratie, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrung wehrhaft ist.
00:41:08: Und da sollte sich auch keiner schämen, irgendwie das einzugestehen, zu sagen, Schwächen zuzugeben.
00:41:14: Und ich meine, Beatrice von Storch hat es in einem Paper festgehalten, hat wirklich gesagt, der Plan ist, die CDU zu zerstören, indem sie uns kopieren.
00:41:21: Der Plan ist, die CDU so kaputt zu machen, dass wir an die Macht kommen.
00:41:25: So, und sie machen es erfolgreich.
00:41:28: Und das ist halt einfach so, dieses Paper ist öffentlich.
00:41:30: Du weißt du, Friedrich Merz kann's lesen.
00:41:32: Strategien kennen dieses Paper, und sie machen trotzdem, wo du denkst, Leute, mach doch, seid doch, seid Demokraten und nicht Copycats.
00:41:40: Ja.
00:41:42: Ja, ich muss auch sagen, dass ich, ich erlebe manchmal auch so Politiker ein bisschen aus der Nähe und aus den mehreren Jahren ich nicht begreife.
00:41:51: Oder ich jetzt wirklich nicht verstehe.
00:41:54: ob sie diesen Blick von außen in dieser Gesamtheit haben.
00:41:58: Weil manchmal so, ich weiß noch, bei Maisperger saß ich vor ein paar Monaten und da war Lars Klingbeil, der ja vor ein paar Jahren echt irgendwie so ein ganz, was heißt, cooler Typ, aber jemand, wo ich wirklich dachte, Mensch, der redet authentisch und ...
00:42:10: Der spielt Gitarre.
00:42:12: Spielgitarre kann nun guter Mensch sein.
00:42:14: Aber den ich doch irgendwie so, zumindest als, wie soll man sagen ... klar im Blick und authentisch einigermaßen doch wahrgenommen habe.
00:42:23: Und der spulte dann bei Maischberger, so stanzen runter.
00:42:28: Ich dachte, das glaubst du doch jetzt nicht wirklich.
00:42:31: Also zum Beispiel angesprochen wurde er auf die vielen Mitarbeiter für Bundeskanzler, Ex-Bundeskanzler Scholz in seinem Büro.
00:42:37: Sie gefragt ja, braucht er jetzt wirklich so viele so viele Mitarbeiter, wo, glaube ich, jeder normale Mensch sagen würde, nee, braucht er nicht.
00:42:44: Und das wird auch Lars Klingball so klar gewesen sein.
00:42:46: Und er spulte das ab hier natürlich, wegen seiner herausragenden politischen und historischen Bedeutung.
00:42:52: Und weil ja der Ukraine-Krieg in seine Zeit gefallen ist, brauche mehr Unterstützung als alle anderen.
00:42:57: Ich denk, Mensch, Lars, hätt's auch mal sagen können, ja, stimmt, ist ein bisschen viel.
00:43:03: Oder irgendwie anders reagieren.
00:43:04: Man kann nicht wegen noch sagen, kann ich nichts zu sagen.
00:43:07: Aber da irgendwas ... Ich fand, wir alle gehörten uns das an und sahen das und dachten, das glaubst du doch gerade selber nicht, was du da sagst.
00:43:14: Und das ist so ... Bei vielen Dingen, dass man so denkt, Mensch, habt ihr den ernster Lager eigentlich gar nicht begriffen so.
00:43:24: Man muss doch auch Politik, ja klar, es ist vielleicht immer so ein bisschen ... dass gegeneinander spielen von Positionen und ist vielleicht in dem Punkt nie ganz aufrichtig.
00:43:33: Aber wenn es komplett entrückt, von der Realität sich auf den Level abspielt, hier ist Realität und hier ist irgendwie Politik und hier diskutieren wir, ich glaube, dann entsteht bei vielen Leuten genau dieser Eindruck.
00:43:44: Was will ich nicht mehr?
00:43:46: Glaubst du, als jemand, der die Politik viel genauer beobachtet als ich, fährt der so eine Art Gavin Newsam, also der Gouverneur von Kalifornien, der jetzt als große Demokratie Hoffnung gehandelt wird, gibt es sowas in Deutschland?
00:43:57: Es
00:43:58: ist ja bei uns traditionell so ein bisschen anders.
00:44:00: Wenn man sich so anguckt in den USA, ist es ja üblich, dass auf einmal irgendwo einer kommt, der ... aus einem Charisma heraus, gar nicht unbedingt aus einer großen politischen Erfahrung, also sehen Bill Clinton oder Barack Obama, meinetwegen auch Donald Trump.
00:44:14: Also Leute kommen von irgendwo, bringen irgendeine Form von Charisma mit und sind dann da.
00:44:19: So, das ist ja ein ganz anderes politisches, also wachsen in die höchsten Ämter.
00:44:24: Bei uns ist es ja doch durch dieses Parteiensystem.
00:44:27: Dadurch, dass wir nicht dieses Ausschlusswahlrecht haben, also entweder you win or you lose, sondern dass wir so viele Parteien haben, unterschiedliche Konstellationen, dieses extrem etablierte Parteinsystem, gar nicht möglich, dass man jetzt guckt, was weiß ich, in der Stadt Saarbrücken, ist jetzt einer, der hat Charisma in irgendeiner Weise, ist für uns jetzt auch nicht so ein messbarer Wert.
00:44:48: Und den setzen wir jetzt hin und der wird gewählt.
00:44:50: Mit Macron war es ja im Übrigen auch ähnlich, wenn man sich mal daran erinnert.
00:44:53: Der kam ja auch aus einer Außenseiterrolle.
00:44:55: Er hat auch ein anderes System in Frankreich.
00:44:58: Ich glaube deswegen, dass das wird bei uns auf lange Sicht nicht so funktionieren.
00:45:02: Wer darauf gesetzt hat und kläglich gescheitert, ist z.B.
00:45:05: Sarah Wagenknecht.
00:45:06: Aber halt die Reichen der Katz geschafft.
00:45:08: Die hat ja eigentlich diese Social Media beherrschen und gleichzeitig eine sehr starke Persönlichkeit haben.
00:45:13: Hat ja gut für sie und die Linke funktioniert.
00:45:15: Auf dem Niveau, wo die Linke ist, aber sie wird jetzt nicht fünfzig Prozent oder sowas holen.
00:45:19: Also jetzt zu sagen, also das ist jetzt die Hoffnungsträgerin, die holt wirklich die Mehrheiten, das sehe ich beim besten Willen nicht.
00:45:27: Und darum wird es ja, wenn man das vergleicht, gehen.
00:45:29: Also man holt jemanden, der ist charismatisch und der räumt ab und bringt das Ganze wieder in irgendeiner Weise auf Kurs.
00:45:35: Ich glaube, unser gesamtes, sowohl wo wir herkommen politisch, also ich meine, wir hatten das mal, dass jemand durchmarschiert ist auch mit einer besonderen Form von Charisman, nämlich einer ziemlich diabolischen und üblen.
00:45:44: Also ich glaube, wir sind anders sozialisiert.
00:45:46: Das wollen wir irgendwie vielleicht auch gar nicht, weil wir historisch damit was verknüpfen.
00:45:50: Das Parteinsystem lässt es oder ist auch nicht so darauf angelegt, dass das so wird es bei uns nicht laufen.
00:45:56: Es ist wirklich der Mahl, also die Demüe der der Ebenen so ein bisschen in der Politik.
00:46:01: Dadurch natürlich andererseits auch Gast, was ich gerade geschildert habe.
00:46:05: Leute, die ewig dabei sind, die vielleicht auch unglaublich in diesem System, in diesen Sprech und in diese andere Welt hineinwachsen.
00:46:13: Also man sieht ja, ob das jetzt hier in Spanen ist oder gut auch bei den Grünen.
00:46:18: Das ist ja nicht nur eine Partei, sondern überall.
00:46:20: Das ist wirklich eine Karriere, die man in der Partei, in der Politik in Deutschland macht.
00:46:24: Und dieses, da kommt der Shootingstar.
00:46:26: Und man muss auch die Frage stellen, ist das gut?
00:46:28: Also, Adolf war schon so ein Gegenbeispiel.
00:46:30: Oder meine wegen, ich finde, man kann auch über die Erfolgsbilanz von Barack Obama sehr, sehr intensiv diskutieren, der immer wieder gesagt hat, bei Giftgas-Anschlägen oder Angriffen in Syrien, da ist eine rote Linie überschritten.
00:46:41: Es ist nie was passiert.
00:46:43: Also außenpolitisch.
00:46:44: extrem schwach, da sind also schlimme Dinge im Nahen Osten passiert, während seiner Präsidentschaft einen Friedensnobelpreis bekommen, wo man wirklich auffragen muss, war das substanziell gerechtfertigt?
00:46:54: Oder man sieht jetzt in Donald Trump, wo man auch wieder sagen kann.
00:46:57: Es kann in alle Richtungen, egal welcher Couleur man sich politiker anschaut, finde ich, ist es nicht das Erfolgsmodell.
00:47:06: Der kann den Charismatiker oder die Charismatiker umzuwählen.
00:47:08: Charismatiker sich
00:47:09: rauszusuchen und den hinzusetzen, dann wird's gut.
00:47:11: Ich glaube, das ist zu kurz gedacht.
00:47:13: Gibt es denn ... Lass mal kurz in die Zukunft gucken.
00:47:16: So, worauf freust du dich?
00:47:17: Was ist sozusagen deine Hoffnung?
00:47:20: Bitte gib den Höherinnen und Höherern so ein Hoffnungsschimmer.
00:47:22: Also ich hab ja schon gesagt, ich bin eigentlich ein sehr positiver und optimistischer
00:47:25: Mensch.
00:47:25: Das ist wirklich so.
00:47:26: Das spielt sich bei mir aber eben vor allem darin ab, wie wir ja auch schon besprochen haben.
00:47:30: Ich hab wahnsinnig gut abschalten.
00:47:31: Ich habe überhaupt kein Problem damit zu sagen, ich mach jetzt was anderes.
00:47:36: Da freue ich mich auch auf viele Dinge jenseits der Nachrichten und des Journalismus, was so die Weltlage angeht.
00:47:43: Nee, ich bin sowieso auch da nicht, wie soll man sagen, grundpessimistisch.
00:47:45: Es gibt Dinge, von denen ich glaube, dass sie eine riesen Herausforderung um Christian Lindner, Gott habe ihn seelig an dieser Stelle zu zitieren, dawn die Geschancen.
00:47:56: Aber du ist ja ...
00:48:01: Das war die kalte Hand von Christian Lindner, die mir gerade den Nacken gegriffen hat.
00:48:05: Hahahaha.
00:48:07: Ja, ja, es ist eine Perle, eine Sprachperle, die ich da jetzt hervorgekramt habe.
00:48:13: Nein, ich glaube schon, die Welt wird sich weiterdrehen, es wird sich alles zurechtdruckeln.
00:48:19: Ich glaube, nach Regen kommt wieder Sonnenschein, die Wirtschaft wird wieder wachsen.
00:48:23: Ja, es ist schon so.
00:48:25: Wie weit muss man die Zeitleiste aufziehen, bis es ist?
00:48:29: Dann ändere ich die Frage und ich möchte von dir wissen, die top drei Bücher, mit denen du dich abgelenkt hast von der Wirklichkeit.
00:48:36: Das wird ganz schlimm.
00:48:37: Dann bin ich ja gespannt.
00:48:38: Sebastian!
00:48:41: Ich lese ja sehr gerne Krimis vor allem.
00:48:43: Jetzt erwartest du natürlich so Tolstoy oder hochintellektuelle...
00:48:48: Ich bin jetzt sehr gespannt.
00:48:49: Du machst auf wie wir bauen, so eine gute Rampe da hin.
00:48:52: Also das absolute beste Buch, was ich in diesem Jahr, ich muss sagen, wieder gelesen habe, ist von Agatha Christie and Then There Were None.
00:48:59: Bist du ein hudannet berühmter Agatha Christie oder ist das was anderes?
00:49:04: Sie hat ja auch andere Bücher geschrieben.
00:49:09: Ich
00:49:09: lese keine Absolute, keine Krimis und Thriller.
00:49:12: Das haben wir auch schon mehrfach in dem Buchclub, den wir hier in diesem Podcast auch haben besprochen.
00:49:19: Da habe ich natürlich eine Buchempfehlung von Oscar Wilde, der Mensch und Sozialismus.
00:49:23: Wie er perfekt zusammenlebt, kann ich jedem empfehlen.
00:49:25: Der Mensch im Sozialismus.
00:49:26: Ganz tolles Buch.
00:49:27: Meiner nie gedacht aus Oscar Wildes schreibt, empfehle ich auch alle drei Ausgaben in diesem Podcast.
00:49:31: Aber ich kann Krimis nicht lesen.
00:49:32: Ich hab dieses Jahr versucht, es gibt eine japanische Agata Christi Version aus den Dreißigern.
00:49:38: Und ich hab die angefangen zu lesen.
00:49:40: Und ich weiß, ich lese das und das ist auch interessant.
00:49:43: Mich interessiert doch aber überhaupt nicht, wer da umgebracht wurde.
00:49:45: Und das seh' ich einfach nicht.
00:49:46: Und ich komme nicht in Krimis rein.
00:49:47: Ich schaff's nicht.
00:49:48: Naja, das muss man respektieren, natürlich.
00:49:51: Ja, das tue ich,
00:49:52: das tue ich.
00:49:52: Sehr diplomatisch.
00:49:54: Ja, aber es ist ja, gerade bei Agatha Christie, das ist ja mehr als nur ein Krimis.
00:49:58: Es ist ja nicht nur die Frage, wer hat das getan.
00:50:00: Also es ist bei ihr, also es sollte man, deswegen habe ich es auch auf Englisch gesagt, wirklich im Original Englischen, der Original Englischen Version lesen.
00:50:07: Es ist auch sprachlich wirklich toll.
00:50:10: Es ist noch keine antiquiertes Englisch, aber es ist ein sehr, wie soll man sagen, ein sehr sophisticated Englisch.
00:50:16: Es ist natürlich auch die Szenerie, die sie beschreibt und wie sie Personen beschreibt.
00:50:19: Es ist ja viel mehr, als jetzt nur die Frage, war er es oder er es, also wie sie auch Charaktere zeichnet.
00:50:24: Und auch vor allem, was bei ihr so ein wiederkehrendes Element ist.
00:50:27: Und das wirft schon große Fragen auf.
00:50:29: Es ist so eine moralische Ebene.
00:50:33: Also ich weiß nicht, ob du mal Mortem Orient Express gesehen hast.
00:50:36: Da kenne ich dann nur den Film, weil mein Vater das so liebt.
00:50:38: Der hat es auf jeden Fall gelesen und ... Ja,
00:50:40: es geht um Mord, aber sowohl dort als auch bei Then There Were None, ist es ja die Frage, ist das richtig oder falsch?
00:50:46: Also kann man zum Beispiel im Mord dem Orgentexpress der Kindsmörder, der nicht gefasst wurde, wo die Justiz sich nicht, den sie nicht bekommen hat und wo sich die Angehörigen zusammenschließen, denen zu ermorden?
00:50:59: Und dann am Ende die Frage steht, muss man der Polizei jetzt sagen, wie es wirklich war?
00:51:04: oder sagt man, nein, das ist ... Es ist entschuldbar.
00:51:08: Und so ähnlich ist es bei And then there were none auch.
00:51:11: Es sind alles Menschen, die irgendwie schuldig geworden sind im Laufe ihres Lebens, also vielleicht zum Plot, es ist so, dass sich zehn Menschen, die sich nicht kennen, auf einer entlegenen Insel treffen, die werden dahin gelockt, dann bricht der Kontakt zur Außenwelt ab und einer nach dem anderen wird umgebracht.
00:51:28: Und es kommt dabei immer heraus, dass jeder auch schuldig war in irgendeiner Form.
00:51:32: Jetzt löse ich aber nicht auf, wer es dann gewesen ist.
00:51:35: Aber das ist ja jenseits von, sagen wir, reiner Spannung etwas, womit man sich dann wirklich auch befasst und fragt, ja, das stimmt.
00:51:43: Also, gerade, ich meine, ich hab ja immer Jura studiert, hab ich schon
00:51:45: gesagt.
00:51:46: Das wäre jetzt die Anschlussfrage gewesen.
00:51:47: Ist es dein Jura-Studium, was einfach durchkommt?
00:51:49: Und eigentlich wärst du gerne Richter geworden?
00:51:52: Ja, wollte ich wirklich.
00:51:52: Im ersten oder zweiten Semester war das noch mein Wunsch.
00:51:55: Dann hab ich einen Praktikum beim Ansgericht gemacht, und das war ganz hernüchtern.
00:51:59: Aber klar, du machst ja auch so was wie Rechtsgeschichte, zum Beispiel, oder Kriminologie.
00:52:04: Und das sind dann schon, weil es darauf keine richtige oder falsche oder keine definitive Antwort gibt.
00:52:11: Wie bestraft man und kann Justiz wirklich angemessen recht sprechen?
00:52:16: in jedem Fall?
00:52:17: Vielleicht triggert mich das besonders daran.
00:52:20: Ich guck dich gerade mit diesem Riverside-Bild an.
00:52:22: Ich überlege gerade so eine Mischung aus Kommissarschreiber und Richterschreiber.
00:52:25: Kann ich mir richtig gut vorstellen, auch als Romanfigur.
00:52:28: Der Nachrichtenjournalist, der dann so sich zurückzieht aus dem Berufsleben, weil er auch die Welt nicht mehr, ist ihm zu viel, will gar nichts mehr machen, zieht aufs Land.
00:52:36: und natürlich was passiert, ganz viele obskure Kriminalfälle müssen plötzlich gelöst werden.
00:52:42: Ich glaube, der Zug ist abgefahren, ist auch so lange her.
00:52:44: war auch eine bewusste Entscheidung.
00:52:47: Aber ja, es ist dann doch immer wieder spannend, wie auch so ein Studium, was ja sehr intensiv ist, gerade bei Juba.
00:52:55: Hast du abgeschlossen?
00:52:56: Also ist es richtig fertig?
00:52:57: Erste Staatsexam beide?
00:52:58: Erste Staatsexam, genau.
00:53:00: Also, sodass das übelste war, weiß ich noch, ich habe ja schon gesagt, Krimineologie hatte ich, und dann sind wir zu einer Objektion mal gefahren in München.
00:53:07: Das war schon sehr speziell.
00:53:09: Also,
00:53:10: das... Es gehört offensichtlich zur Ausbildung in dem Fall dazu, dass du einmal
00:53:14: mit dem Tod... Man konnte sich dafür entscheiden.
00:53:15: Wir waren gar nicht so viele, ne?
00:53:16: Also, das war... Krimineologie ist ein Wahlfach, ist kein Pflichtfach, hatte das belegt und dann wurde das angeboten, das zu machen.
00:53:23: Und ich hatte mich dafür angemeldet, das waren glaube ich auch nur so zwanzig Leute insgesamt.
00:53:27: Und dann waren wir da an der... war das... an der Uniklinik, ich weiß es gar nicht mehr, und haben da eine Obduktion beigewohnt, das war... das war schon, ja.
00:53:35: Ich weiß nicht, hast du das mal gemacht?
00:53:37: Ich hab Obduktion nicht, aber ich hab schon sehr viel Kontakt zu Toten gehabt, auf jeden Fall.
00:53:43: Ja,
00:53:44: gut.
00:53:45: Stimmung hier nicht in die Geller ziehen, eigentlich.
00:53:47: Deswegen haben wir ganz kurz Bücher, jetzt will ich wissen, Computerspiele, Brettspiele?
00:53:51: Ist das dein Ding oder gar nicht?
00:53:53: Ach, viele Brettspiele wegen der Kinder.
00:53:55: Wir spielen permanent was, was ich, Mensch, ärger dich nicht, nach wie vor Hoch- und Kurs, Siedler von Katan.
00:54:00: Okay, Tempo, kleine Schnecke, spiel ich Katan meiner Nichte.
00:54:03: Okay,
00:54:03: das kenn ich tatsächlich.
00:54:04: Sextrem
00:54:04: öde.
00:54:05: Sextrem öde.
00:54:06: Lotti Karotti, sagt ihr was?
00:54:08: Nee, aber es sind so Spiele, wo eine Farbe auf dem Würfel ist und du musst dann einfach eine Figur auf die Farbe setzen und dann ist der Spielprinzip erledigt.
00:54:14: Das ist das, was ich gerade spiele und denke so, Hilfe.
00:54:18: Drei.
00:54:19: Ja, okay, gut.
00:54:19: Ja, das ist vielleicht auf dem Level, wo sie gerade ist.
00:54:25: Ja, viel Kartenspiele jetzt auch, tatsächlich.
00:54:27: Uno, Rommie ist gerade angesagt.
00:54:29: Nee, dann stell ich dich die Frage nicht an.
00:54:32: Da warte ich dann so komplexe Rollenspiele als Antwort.
00:54:34: Wenn du dann aber so Uno und Rommie sagst, das ist mir zu normal.
00:54:37: Da möchte ich dich jetzt nicht wissen, wer ist dein bestes Brettspiel, Rommie?
00:54:43: Nee, das kann ich nicht gelten lassen.
00:54:45: Er tut mir wirklich leid.
00:54:45: Da muss ich dich
00:54:46: nicht entschuldigen.
00:54:47: Dann gibt es eine Erwartungsenttäuschung heute abliefer.
00:54:50: Bezüglich Brettspieler auf jeden Fall, das kann ich jetzt schon mal sagen.
00:54:52: Ja,
00:54:53: aber Videospiele zum Beispiel gar nicht, spielst du Videospieler?
00:54:56: Ja, natürlich, ich habe involontiert in einem Videospiel-Magazin.
00:54:59: Zum Ernst?
00:55:00: Ach du siehst, ich bin top vorbereitet.
00:55:02: Ja, ich habe bei einem, das war so eine, was Brandeins für die Wirtschaft war, das gab es auch für Videospieler.
00:55:07: Also so ein total kulturelles, sehr anspruchsvolles, super toll gestaltetes Videospiel-Magazin.
00:55:13: Ganz kleine Auflage aus Hamburg.
00:55:15: Vier Redakteure waren wir und ich hab das da geliebt.
00:55:17: Da hab ich alles gelernt.
00:55:18: Was heißt alles gelernt?
00:55:19: Zum
00:55:20: Beispiel Themen, für die sich eigentlich niemand interessiert, nämlich Videospiele oder eine ganz spitze Zielgruppe, ganz breit erzählen.
00:55:26: Also damals war es noch so, dass es eine spitze Reziehgruppe war.
00:55:29: Also wie kriege ich das hin, dass sich Menschen, die sich nicht für Videospiele interessieren, aber jetzt diesen Artikel lesen?
00:55:34: Ja, der knackige Überschrift, ne?
00:55:36: Genau, das und Ufi auch die Themenauswahl, dass du eben nicht sagst, Ufi, wir haben die fünf besten Grafikkarten getestet, sondern Ufi, dass dann der Artikel ist und das gebe ich immer so als Beispiel, wie funktioniert eigentlich Flow, sodass du, wenn du Tetris spielst, jeder kennt Tetris und du kommst irgendwann in dieses Gefühl von Tetris, sodass du das, was ist das, wo kommt dieses Gefühl her?
00:55:54: Oder ich habe ein Artikel geschrieben über Videospiele in einer DDR, warum war das so anders als im Westen?
00:55:59: Da gab es Videospiele?
00:56:00: Ja, es war mega gefördert.
00:56:02: Okay.
00:56:03: Weil man gesagt hat, ey, alles was es noch im Westen gab, es gab ein raubkopiertes Pong.
00:56:07: Ich hab mir den Erfinder von Pong getroffen und hab ihm gesagt, wussten sie eigentlich, dass es in der DDR ein Bootleg, ein Raubkopier von ihrem Pong gab, auf einem umgebauten Radio-Wäcker.
00:56:17: Hat er gesagt, nee, wusste ich nicht, hab ihm gesagt, hier, das ist eine Bildschirmspielsystem Nr.
00:56:21: eins, BSS Nr.
00:56:22: eins, war die Konsole, da ist Pong drauf.
00:56:24: Dann hab ich noch diese Geschichte erzählt von dieser Konsole und dass das ganz doll gefördert wurde, weil sie, man war der Überzeugung, wenn Kinder Videospiele spielen, werden sie zu Programmierern.
00:56:33: Und das war jetzt das Gegenmodell von Westdeutschland, die Videospiele verteufelt haben und irgendwie auch Spielhallen und Automaten aufgestellt werden.
00:56:43: Und so eine Artikel hab ich dann geschrieben und es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht.
00:56:46: Damit hab ich noch was gelernt.
00:56:49: Kann ich gar nicht mithalten.
00:56:50: Das ist das letzte Mal, dass ich ein Videospiel gespielt habe, war, glaub ich, auf dem Amika.
00:56:53: Oder Amiga?
00:56:54: Ja, Amiga.
00:56:55: Das ist sehr lange her.
00:56:57: Da stand die Mauer auch noch wahrscheinlich.
00:57:00: Das kann sein.
00:57:01: Ja, ich würde
00:57:02: sagen, ja.
00:57:02: Wahrscheinlich.
00:57:04: Nee, komischerweise, da geht es mir so wie mit den Krimis bei dir.
00:57:07: Das gar nicht zieht mich überhaupt nicht rein.
00:57:10: Aber ich weiß, es ist bei ganz vielen Leuten anders.
00:57:13: Riesen, riesen Dingen inzwischen.
00:57:15: Dann möchte ich jetzt als Allerletztes mit dir ... Ich weiß nicht, ob dir das unangenehm ist, aber ich möchte es gerne machen.
00:57:20: Und zwar, wenn du jetzt noch Tagesschau-Sprecher wärst.
00:57:22: Es ist der einundreißigste Dezember-Zweißen-Fundzwanzig.
00:57:25: Die letzte Sendung.
00:57:26: Wie würdest du jetzt die Zuschauerinnen verabschieden und begrüßen im neuen Jahr?
00:57:32: Ja, gut, da ist ja nicht viel Auswahl.
00:57:34: Also, ich meine, die ... Nein, die Sätze sind ja vorgegeben.
00:57:38: Also, da ist ja bei der Tagesschau die Varianz, ist ja denkbar gering.
00:57:41: Dann hast du heute Freiheit bekommen.
00:57:43: Du hast heute die Redaktionskonferenz, wo du gesagt hast, Konstantin.
00:57:46: Heute darfst du mal, wo du wieder willst.
00:57:48: Ja.
00:57:48: Also begrüßen, ich würde tatsächlich... Das bringt jetzt eine große Diskussion auf.
00:57:53: Ich würde tatsächlich sagen, guten Abend, meine Damen und Herren.
00:57:56: Ja, ich würde die Damen und Herren wiederbeleben.
00:57:59: Die werden ja eigentlich gar nicht mehr genannt.
00:58:01: Und verabschieden würde ich mit... Ja, man muss aufpassen, weil so viele Sprüche sind schon benutzt worden.
00:58:07: Nina, Ruger, alles wird gut.
00:58:08: Oder bleiben Sie zuversichtlich mit Ingo?
00:58:12: Ich glaube, in meinen letzten Worten habe ich das auch irgendwie gesagt, glauben Sie weiter an das Gute oder so?
00:58:18: Und das trägt mich wirklich sehr.
00:58:19: Also ich bin trotz allem, was wir auch so besprochen haben, echt, ich glaub schon, am Ende, es dauert vielleicht auch ein bisschen, aber es wird schon alles irgendwie auch wieder gut werden.
00:58:28: Und das, also das, mich trägt das.
00:58:31: Ich finde das total schön und ich muss ganz ehrlich zugeben, also dadurch, dass wir uns heute wirklich zum ersten Mal auch miteinander unterhalten, ich bin wirklich überrascht auch von deiner Person, also dieser Optimismus.
00:58:39: Ja, ich glaube, für mich sind eben so Nachrichtenmenschen, die so am Puls der Zeit sind, können keine Optimisten sein.
00:58:45: Und wie beruhigt mich wirklich am meisten, dass du, der da wirklich an diesem Nachrichtenstrom stand, so optimistisch in die Welt blickt, das finde ich einfach wirklich gut.
00:58:53: Muss ich ehrlich sagen, wenn die auch ruhig überrascht?
00:58:56: Ja, ich habe jetzt manchmal sogar fast überlegt, dass ich irgendwie hier permanent bei dir sage, man soll wegschalten und nicht... Auch mal alle, wie sagt man, vier Räder gerade sein lassen, ne?
00:59:08: Wie ist das Spruch?
00:59:09: Alle fünf?
00:59:11: Ja.
00:59:11: Ich weiß aber nicht, was das bedeutet.
00:59:13: Heißt das die Finger an der Hand?
00:59:14: Ich
00:59:17: weiß
00:59:19: nicht, was alle fünf gerade sein lassen.
00:59:23: Das war früher, war das im übrigen, zwanzig-minütiger Beitrag bei Galileo.
00:59:26: Jetzt fragt man ja nur noch.
00:59:27: Jetzt dauert
00:59:28: es eine halbe Minute.
00:59:30: Jetzt bin ich gespannt.
00:59:32: Ah ja, Redewendung ist sehr alt und geht wahrscheinlich auf das Rechnen und abzählende Mittelalter zurück.
00:59:36: Beim Zählen oder Abmessen galt gerade Zahlen ordentlich.
00:59:39: Korrekt, ungerade Zahlen, krumm, ungenau.
00:59:42: Die Fünf ist nur meine Ungrade.
00:59:43: Und wenn man jetzt die Fünfgrade sein lässt, also etwas Unstimmiges, korrekt sein lässt, dann nimmt man eine Ungenauigkeit bewusst in Kauf und entspannt sich.
00:59:52: Man akzeptiert, dass etwas nicht exakt stimmt.
00:59:54: Okay.
00:59:55: Siehst du, haben wir wieder das gelernt?
00:59:57: Alles heute dabei.
00:59:59: Infotainment würde man das, glaube ich, nennen.
01:00:00: Ja,
01:00:01: und eine Kategorie im Übrigen, das Journalismus, die ich sehr schätze und sehr besonders finde, Menschen erreichen, die sich normalerweise nicht mit komplexen und komplizierten Themen auseinandersetzen, weil sie kein Bock haben oder keine Zeit haben oder das nicht wollen.
01:00:10: Ich liebe das.
01:00:12: Wunderbar, haben wir halt alles, alles geleistet?
01:00:14: Alles drin.
01:00:15: Mensch, also... Ja!
01:00:21: Das
01:00:22: entspricht absolut meiner Erwartung.
01:00:23: Ich hätte es gerne mit dir in echt geführt, weil das alles noch besser gemacht hat.
01:00:27: Aber wenn du Lust hast, machen wir es nächstes Jahr in echt.
01:00:30: Sehr, sehr gerne.
01:00:30: Und wir sehen uns hier, glaube ich, ohnehin im
01:00:34: März.
01:00:34: Kannst du gerne sagen, ich komme zu dir ...
01:00:39: In der Uranier in Berlin, es wird kein Dia-Vortrag.
01:00:42: Ich kenne die Uranier vor allem für Dia-Vorträge und ähnliche Veranstaltungen.
01:00:45: Nein, wir werden dort im Rahmen meines Lettnern-Programms am neunzehnten März sprechen.
01:00:50: Ja.
01:00:50: Und da werde ich mir einen Fragenkatalog ausdenken und vorbereiten.
01:00:54: Habe
01:00:54: ich total Bock drauf.
01:00:55: Das wird knallhart, aber es wird bestimmt auch sehr sympathisch und sehr lustig.
01:00:59: Ich finde, und das möchte ich jetzt einmal abschließend auch für die Urinnen sein.
01:01:01: Das ist wahnsinnig fasziniert, wie viel du machst.
01:01:04: Also meine ich mir ist jetzt erst nachdem du aufgehört hast diesen Job zu machen bei der ad aufgefallen was für ein vielseitig tätiger Mann du bist.
01:01:11: das ist halt irre so hier in der bühne show dann krimi programm
01:01:16: Ja vieles hat sie natürlich auch so ergeben das muss man schon dazu sagen.
01:01:19: also es ist auch knackig so wenn er hier gerade irgendwo süddeutschland mit so einer true crime true crime show unterwegs zum beispiel das war ja lange.
01:01:28: Also das war so irgendwann mal angefragt worden, dann lief das, dann kam die Anfrage von Springer.
01:01:34: Also das war nicht so geplant, dass, mir ist es manchmal auch ein bisschen viel.
01:01:38: Also es entspricht, ich meine, ich kann auch sehr gut faul sein.
01:01:41: Das glaubt man immer nicht, aber das ist so ein bisschen der Vorsatz fürs neue Jahr.
01:01:45: Vielleicht zu gucken, ein, zwei Termine weniger.
01:01:48: Dann, das ist dein Vorsatz?
01:01:50: Ich versuch seit Jahren, mal Alkohol zu trinken.
01:01:53: Um mich zu entspannen, ich schaff das nicht.
01:01:54: Ich trinke kein Alkohol nie.
01:01:56: Und ich will unbedingt mal dieses, was andere haben, mal so ein Glas Weißwein trinken, um runterzukommen.
01:02:00: Ich würde das gerne können.
01:02:01: Das nehme ich mir jedes Jahr vor.
01:02:02: Ich trinke dann auch im Januar mal so ein Weißweinglas.
01:02:05: Stell aber fest, ich möchte das nicht und höre dann wieder auf.
01:02:08: Ist das jetzt ... Du veräppelst
01:02:09: mich.
01:02:09: Ist kein Witz.
01:02:10: Es ist wirklich ernst gemeint.
01:02:11: Ich würde gerne auch mal runterkommen können.
01:02:13: Okay.
01:02:15: Das kann ich nicht.
01:02:16: Ich hab so ... Ich finde das irgendwie so vorbildhaft, wenn Leute in der Lage sind, kontrolliert und gesund Alkohol zu trinken, um dann zu sagen, Mensch, das hat mich jetzt am Sonnabend mal so richtig ruhig gemacht.
01:02:25: Ein Glas Weißwein.
01:02:27: Das geht nicht, das ist ja interessant.
01:02:28: Nee,
01:02:28: ich mir schmeckt einfach Alkohol nicht.
01:02:29: Und ich hab dann auch versucht, Weine zu trinken, schmeckt nicht, Rotweine, schmeckt wie Medizin, Bier, finde ich total nervig.
01:02:36: Ich komm nicht rein, ich krieg's nicht
01:02:38: hin.
01:02:38: Ist ja nicht schlimm, also ist ja eher, ich glaube, wenn jeder Arzt und jeder Gesundheitsexperte würde sagen, Ju, also das ist ja eigentlich total super.
01:02:44: Ich finde es nur wirklich pinnspannend.
01:02:46: Und ich beneide wirklich die Leute.
01:02:48: Ich kenne auch andere.
01:02:49: Also hier, der Kollege, mit dem ich gerade bei der Two Crime Show hier unterwegs bin, Alexander Stevens, ist in Anwalt.
01:02:54: Den geht das auch so.
01:02:55: Der trinkt gar kein Alkohol.
01:02:57: Also einfach, weil er auch sagt, schmeckt ihm nicht, bringt ihm nicht.
01:03:01: Wenn man sich nicht wohlfühlt, ist ja alles in Ordnung.
01:03:03: Ich kann mich
01:03:03: auch nicht mehr unterhalten.
01:03:04: Das ist so, wenn man dann so am Anbau sitzt und dann so mal so ein gutes Glas Wein zum Essen trinkt.
01:03:08: Oder erhält sich.
01:03:10: Ich werde irgendwie auch dumm.
01:03:11: Ich hab das Gefühl, mein Kopf ist weich, ich kann mich nicht mehr richtig, weil ich auch die Übung nicht habe.
01:03:16: Aber es wäre schön, wenn ich das mal könnte.
01:03:18: So ein Coping-Mechanismus, zum Abschalten mit einem Glas Wein alle zwei Monate.
01:03:23: Das müssen wir mal ... Das sind wir sehr verschieden, ist für mich so ein Ding.
01:03:27: Also das Glas Wein zum Abendessen oder so, das gehört für mich auch ... Weißt du, ich lebe wirklich wie ein Asket.
01:03:35: Weder mache ich Großparty, wie wir jetzt schon festgestellt haben.
01:03:39: Ich ernähre mich einigermaßen gesund, ich steh jeden Morgen.
01:03:41: Normalerweise bis auf heute recht früh auf.
01:03:42: Ich geh zum Sport.
01:03:44: Also, ich rauche nicht.
01:03:45: Das ist das Einzige, wo ich denke, Mensch, meine Güte.
01:03:47: Und wenn's dann abends das Glas Wein ist, also jetzt geh ich auf die Fünfzig zu, dann ist es halt so.
01:03:52: Ich fühl das total
01:03:53: richtig.
01:03:54: Ja, weiß ich nicht.
01:03:55: Kann man auch nur was bleiben.
01:03:57: Ich glaube, man kann.
01:03:58: Es ist jetzt auch nicht so, dass du sagst, wenn ich nicht meinen Eins, fünf Liter Tetra Park Wein zum Einschlafen bekomme, dann würde ich jetzt auch sagen, Konstantin.
01:04:06: Also Konstantin, du musst da glaube ich, dass es nicht gut, dass du das trinkst.
01:04:08: Aber ich habe tatsächlich, also du gehst gar nicht auf Party, ich gehe einmal im Jahr auf ein Festivaleskaliere, denn da völlig voll und voll kommen und ich finde, das reicht mir dann auch wieder für ein Jahr.
01:04:16: Ja, haben wir doch eine Menge, also da musst du aber am neunzehnten Messer, ich stelle dir das Wein hin, du kannst gucken, ob du dran nippst.
01:04:22: Wir probieren es aus.
01:04:23: Dann
01:04:23: sehen wir, was passiert.
01:04:24: Wir probieren es aus.
01:04:25: Sehr schön.
01:04:26: Sehr schön.
01:04:27: Vielen Dank.
01:04:36: Wenn euch dieser Podcast gefallen hat, dann abonniert ihn bitte.
01:04:39: Zum Beispiel indem ihr bei Spotify auf die Glocke klickt und empfiehlt uns auf jeden Fall weiter.
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01:04:57: Folgt uns dafür auf Instagram unter unserem alles muss raus Kanal.
01:05:01: Wenn euch alles muss raus gefällt, unterstützt uns gerne auch auf Patreon.
01:05:05: Dort versorgen wir euch mit exklusiven Podcast-Folgen unseren Themenkonferenzen Specials zu unseren Drehs und anderen tollen Extras.
01:05:13: Alle Links findet ihr unten in den Shownotes.
01:05:16: Neue Folgen erscheinen Donnerstags auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
01:05:21: Alles muss raus, ist eine Produktion von Pekopepi II GmbH, Redaktion, Luca Lau, Katharina Merzenich, Thilo Mischke, Marlon Plas, Audio-Produktion und Musik Leo Ebert Glang.
01:05:34: Moderiert wird alles muss raus von mir, Thilo Mischke.
01:05:36: Wenn du bei uns werben möchtest, findest du mehr Infos unten in den Show-Notes.
01:05:42: Vielen Dank fürs Zuhören, bis bald.